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Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs

Titel: Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs
Autoren: Perry Rhodan
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Torytrae wartete, bis sich die Augen Spercamons vergrößerten, das sicherste Zeichen, daß die mit der Nadel in Spercamons Körper gelangten Stoffe bereits ihre Wirkung taten.
    »Natürlich werden Sie mit mir darüber sprechen«, sagte der Jäger.
    »Ja«, sagte Spercamon schläfrig.
    »Warum hat Doynschto Sie in die Verbannung geschickt?«
    »Ich habe es entkommen lassen«, sagte Spercamon. Auch jetzt noch war diese Tat das beherrschende Ereignis in Zusammenhang mit dem Auftauchen des fremden Gehirns.
    Torytrae schwieg. Er erhielt einen umfassenden Bericht von Spercamon. Nach der Flucht Danros war der Assistent offensichtlich nicht mehr über alles informiert worden, denn seine Erzählung wies große Lücken auf. Viel hatte er sich offenbar selbst zusammengereimt.
    »Vergessen Sie, daß wir über dieses Thema gesprochen haben«, sagte Torytrae. Er ließ den Yaanztroner sitzen und verließ den Treffpunkt. In ein paar Stunden würde Spercamons Wachbewußtsein wieder funktionieren, aber er würde sich nicht mehr an Einzelheiten dieses Gesprächs erinnern können.
    Torytrae blieb mitten auf der Straße stehen und dachte nach. Er wußte noch immer nicht mit Sicherheit, ob das Ceynach-Gehirn tatsächlich tot war.
    Das Gespräch mit Spercamon hatte nur seine Vermutung bestätigt, daß es sich bei dem Ceynach um ein ungewöhnlich kluges und entschlußkräftiges Gehirn handelte.
    Oder gehandelt hatte! schloß Torytrae die größere Wahrscheinlichkeit in seine Gedanken ein. Wenn er mehr erfahren wollte, mußte er mit Doynschto Kontakt aufnehmen.

2.
    Seine eigene Klinik erschien Doynschto dem Sanften von Tag zu Tag mehr wie eine überdimensionale Falle, innerhalb der er sich zwar noch frei bewegen konnte, die aber längst zugeschnappt war. Dieses Gefühl wurde so stark, daß der Wissenschaftler allen Mitarbeitern und Bordindienern voller Mißtrauen begegnete. Seine Laune verschlechterte sich spürbar, was schließlich dazu führte, daß sogar seine Vertrauten sich von ihm zurückzogen.
    Doynschto verwünschte den Tag, an dem er das Ceynach-Gehirn auf dem Markt gekauft hatte. Es hatte ihm nur Schwierigkeiten und Ärger eingebracht. Sein größter Fehler jedoch war gewesen, sich mit diesem fremden Gehirn zu verbünden und ihm die Flucht von Yaanzar zu ermöglichen.
    Doch es war zu spät für Selbstvorwürfe. Jetzt kam es darauf an, daß er jeden Verdacht von sich fernhielt. Das GOK hatte seine Ermittlungen offenbar abgeschlossen. Es war Doynschto gelungen, diese Organisation zu täuschen. Doch auch der Paratransplantator hatte schon von dem legendären Ceynach-Suchkommando gehört. Er wußte nicht, wer ihm angehörte und wann es eingriff, aber er mußte in jedem Fall mit weiteren Nachforschungen rechnen.
    Doynschto wußte, daß seine Popularität ihn weitgehend vor geheimen Aktionen schützte, aber er war nicht so naiv, das GOK oder andere von der Regierung gestützte Organisationen zu unterschätzen.
    Er hatte sich dabei ausschließlich von seinen eigenen Moralvorstellungen leiten lassen. Der Fremde hatte ihn überzeugt.
    Das Bewußtsein, eventuell einen schweren Fehler begangen zu haben, war schlimmer als alles andere. Die Furcht vor Nachforschungen des GOK und den Verdacht, mit Organräubern gemeinsame Sache zu machen, hätte er noch auf sich genommen.
    Hatte er nicht selbst Spercamon gegenüber angedeutet, daß der Ceynach vielleicht ein gefährlicher Invasor sein konnte?
    Im Augenblick der Entscheidung hatte er nicht daran gedacht. Der Fremde hatte mit seinem Auftreten alle Bedenken ausgelöscht.
    Nun, Doynschto war bereit, alle Verantwortung zu tragen, wenn es zu Zwischenfällen kommen sollte, die diese Welt oder die gesamte Galaxis bedrohen würden.
    An diesem Tag hatte Doynschto nur eine Transplantation vorgenommen und alle anderen Arbeiten seinen Assistenten überlassen. Seine Gedanken beschäftigten ihn so, daß er sich nicht zu konzentrieren vermochte.
    Auch jetzt, in der Abgeschiedenheit seines Arbeitszimmers, konnte er keine Ruhe finden.
    Drüben in den großen Labors wurden gerade die letzten Transplantationen an diesem Tag durchgeführt. In Doynschtos Klinik wurden durchschnittlich zehn Transplantationen am Tag vorgenommen. Doynschto hätte noch weitaus mehr Patienten aufnehmen können, doch er beschäftigte sich auch mit anderen Dingen.
    Doynschto wurde in seinen Gedanken unterbrochen, als sein junger Bordindiener Percto hereinkam. »Ein neuer Patient möchte Sie sprechen, Doynschto.«
    Der Wissenschaftler sah
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