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Silberband 068 - Anti-Universum

Titel: Silberband 068 - Anti-Universum
Autoren: Perry Rhodan
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Er blickte jedoch zurück. Rhodan I folgte ihm in einem Abstand von über tausend Metern.
    »Sie sind schwer getroffen!« klang seine Stimme im Helmlautsprecher des Diktators auf. »Ergeben Sie sich, solange noch Zeit ist! Sie werden die Station mit dieser Verletzung nicht erreichen!«
    »Was weißt du von meiner Verletzung, Bruder?« Rhodan II zielte mit der linken Hand und schoß. Sein Verfolger warf sich auf das Eis, um dort Deckung zu suchen. Dann begann er ebenfalls wieder zu schießen. Neben Rhodan II wurde das Eis aufgerissen.
    Er rannte weiter. Als er zum zweitenmal zurückblickte, konnte er sehen, daß der andere wieder auf den Beinen war und ihm folgte. Sie stellten das Schießen ein. Jeder wartete auf eine bessere Gelegenheit.
    Die Verletzung machte Rhodan II stärker zu schaffen, als er befürchtet hatte. Er mußte mit angewinkeltem Arm laufen und konnte nicht richtig das Gleichgewicht halten. Unter diesen Umständen würde der andere langsam, aber sicher näher kommen.
    Rhodan II blickte sich nach einer Deckungsmöglichkeit um. Außer ein paar Bodenwellen konnte er nichts sehen. Weit im Hintergrund tauchte jetzt die Silhouette einer Bergkette auf. Dort lag Station Wasserball.
    Rhodan I merkte, daß sein Gegner nicht mehr so schnell vorankam. Er hatte ihn getroffen und ihm eine Verletzung am rechten Arm zugefügt. Doch der Diktator rannte verzweifelt weiter. Rhodan I hätte ihn weiter unter Beschuß nehmen und vielleicht auch einen weiteren Treffer erzielen können, doch er brachte es nicht fertig, seinem verletzten Doppelgänger in den Rücken zu schießen.
    Irgendwann würde Rhodan II sich zum letzten Kampf stellen. Er hatte keine andere Wahl. Rhodan I ließ ihn nicht aus den Augen. Er rechnete ständig mit einem Angriff. Rhodan II war unberechenbar. Jetzt, da er so schwer verletzt war, glich er einem in die Enge getriebenen Tier. Rhodan I durfte ihn nicht unterschätzen.
    Einem inneren Zwang folgend, sprach er abermals in sein Helmmikrophon. »Bleiben Sie stehen!« rief er Rhodan II zu. »Ich komme immer näher. Bleiben Sie stehen und ergeben Sie sich!«
    Die Stimme, die unmittelbar darauf aus seinem Helmlautsprecher drang, war von Schmerzen und Haß völlig entstellt. »Niemals, Bruder!«
    Rhodan II wandte sich um und schoß. Rhodan I fiel auf, daß der andere die linke Hand benutzte. Das bedeutete, daß er am rechten Arm sehr schwer verletzt war.
    Rhodan I ließ sich fallen. Obwohl sein Widersacher nicht genau zielen konnte, ging Rhodan I kein Risiko ein. Ein Zufallstreffer konnte alles entscheiden. Rings um Rhodan I wurde das Eis aufgepflügt.
    Rhodan I erwiderte das Feuer. Auch sein Doppelgänger lag jetzt am Boden, kaum geschützt von einer kleinen Erhebung im Eis.
    Nach jedem Schuß, den Rhodan I abgegeben hatte, wälzte er sich schnell über das Eis, um ein möglichst schlechtes Ziel abzugeben. Jedesmal, wenn es drüben aufblitzte, kannte er die ungefähre Position des Gegners. Das Zielen aus dieser Lage war jedoch schwierig.
    Der erbitterte Schußwechsel hielt ein paar Minuten an, ohne daß einer der beiden Männer einen Vorteil erzielt hätte.
    »Hattest du gehofft, jetzt einfaches Spiel mit mir zu haben, Bruder?« krächzte Rhodan II. »Aber das war eine Täuschung. Du wirst mich nicht erwischen.«
    »Der Zeitpunkt der Entscheidung ist gekommen!« gab Rhodan I zurück.
    Sie stellten beide das Feuer ein, blieben aber flach auf dem Eis liegen.
    Im Kopf von Rhodan I schien ein Vakuum zu entstehen. Er fragte sich, ob er überhaupt die psychische Kraft aufbringen und Rhodan II verfolgen konnte, wenn dieser aufspringen und über das Eis davonlaufen sollte.
    »Ich werde keinen Schritt mehr gehen, um dir zu entkommen, Bruder!« rief Rhodan II. Seine Stimme überschlug sich fast. »Die Station ist mir gleichgültig.«
    »Sie können sie nicht erreichen!« hörte sich Rhodan I rufen. »Sie sind am Ende. Ich komme jetzt zu Ihnen.«
    Der andere lachte wild. Plötzlich sah Rhodan I, wie sein Gegner sich aufrichtete und schwankend auf der Eisfläche stand.
    Auch Rhodan I erhob sich. Breitbeinig, die Arme angewinkelt, standen sie da.
    Rhodans Gedanken schienen einzufrieren, als er sah, daß der andere langsam auf ihn zukam. Auch er setzte sich in Bewegung, und der Abstand zwischen ihnen schmolz jetzt schnell zusammen.
    Irgendwann werden wir wieder zu schießen beginnen! dachte Rhodan I wie betäubt. Jetzt bestand tatsächlich die Gefahr, daß sie sich gegenseitig töteten.
    Aber Rhodan I brachte es nicht
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