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Silberband 068 - Anti-Universum

Titel: Silberband 068 - Anti-Universum
Autoren: Perry Rhodan
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sah er die beiden Rhodans vor sich.
    Er blieb stehen, denn er konnte erkennen, daß die Gegner aufeinander zu krochen.
    Sie lebten beide noch! Wären sie beide verletzt?
    Alles in Atlan drängte danach, über das Eis zu rennen und sich endlich Gewißheit zu verschaffen. Er blieb jedoch stehen und wartete.
    Er hatte keine andere Wahl. Wenn er jetzt in diese Auseinandersetzung eingriff, konnte er alles noch verderben.
    Auf diese Entfernung ließ sich unmöglich feststellen, welcher der beiden Männer Rhodan I war.
    Rhodan I und Rhodan II waren nur noch eine Körperlänge voneinander entfernt. Sie stellten ihre Bewegungen ein.
    Was geht dort drüben vor? fragte sich Atlan verwirrt.
    »Diesmal hast du mich erwischt, Bruder!« Die Stimme von Rhodan II kam stoßweise und war kaum zu verstehen. »Immerhin brauche ich nicht zu ersticken. Das Loch im Schutzanzug hat sich schnell genug wieder geschlossen.«
    Unmittelbar nachdem er den Schuß abgefeuert hatte, war Rhodan mit einem Satz auf dem Boden gelandet. Doch ein Blick in die Richtung von Rhodan II hatte ihn überzeugt, daß dieser Mann ihm kaum noch gefährlich werden konnte. Rhodan II hatte sich nicht mehr auf den Beinen halten können und war zusammengebrochen. Rhodans Schuß hatte ihn in die Brust getroffen.
    Auch Rhodan II hatte noch einen Schuß abgegeben. Der Energiestrahl hatte ein metertiefes Loch in das Eis gebohrt. Rhodan II hatte seine Waffe verloren.
    Trotzdem blieb Rhodan I am Boden liegen. Er konnte nicht daran glauben, daß der andere besiegt war. Noch immer rechnete er mit einem Bluff.
    »Hättest du die Waffe wirklich mit der linken Hand gehalten, Bruder?«
    »Ja!«
    »Ich hätte dir vertrauen sollen!« Er lachte verzerrt. »Es war mein Verderben, daß ich dir nicht getraut habe. Ich rechnete mit irgendeinem Trick. Das ist es wohl. Ich glaubte dir keinen Augenblick, Bruder. Eigentlich habe ich mich selbst besiegt, denn mein Mißtrauen war ja im Endeffekt gegen mich selbst gerichtet.«
    Rhodan I hörte ihn stöhnen, dann sah er, daß der andere mit großer Anstrengung auf ihn zugekrochen kam.
    Auch Rhodan I setzte sich in Bewegung. Schließlich lagen sie sich dicht gegenüber.
    »Was wird jetzt geschehen?« fragte Rhodan II.
    »Ich weiß es nicht.« Rhodan I wunderte sich, daß er weder Erleichterung noch Genugtuung spürte. Das Vakuum in seinem Innern füllte sich nicht. Wahrscheinlich würde er viel Zeit brauchen, um Rhodan II zu vergessen.
    »Keine Tricks mehr!« sagte der Sterbende. »Ich bin eigentlich froh, daß es dich gibt, Bruder. Denn völlig anders als ich bist du nicht. Etwas von mir wird in dir weiterleben.«
    »Ja, das stimmt!« sagte Rhodan I. »Ich nehme sogar an, daß es außer uns beiden noch unzählige Parallel-Rhodans auf unzähligen Parallel-Erden gibt.«
    »Warum melden sie sich nicht?« fragte Rhodan II.
    Rhodan I wußte genau, wie diese Frage zu verstehen war.
    »Vielleicht sollten wir …« Die Stimme des Diktators versagte. Noch einmal hob Rhodan II den Kopf. Rhodan I konnte sehen, wie ein Blutschwall aus dem Mund seines Gegners kam. Die Helmsichtscheibe verdunkelte sich.
    »Bruder!« rief Rhodan II noch einmal.
    Dann war alles vorbei. Rhodans Doppelgänger sank auf das Eis und breitete die Arme aus. Wenige Augenblicke später bewegte er sich nicht mehr. Rhodan I richtete sich auf und ging zu dem Toten. »Bruder!« sagte er.
    Im Nichts scheint alles erstarrt zu sein. Die ganze Zeit über war die Aufmerksamkeit der beiden Schatten völlig auf das Ereignis auf D-Muner konzentriert gewesen.
    Jetzt ist es vorbei. Die Entscheidung ist gefallen.
    »Ich muß gestehen, daß ich mit einer solchen Entwicklung nicht gerechnet habe«, gibt Anti-ES zu. »Es sah so aus, als sollte Rhodan II die Auseinandersetzung siegreich bestehen.«
    Für ES war Rhodans Sieg nur ein kleiner Schritt in die Zukunft. ES wußte, daß der Menschheit noch viele Prüfungen bevorstanden. Deshalb gönnte ES sich auch in dieser Pause nicht das Gefühl, einen Triumph errungen zu haben.
    »Wir haben uns an die Regeln gehalten«, meint ES. »Sie haben Ihren Zug gemacht. Jetzt bin ich an der Reihe.«
    »Ja«, stimmt Anti-ES zu. »Er wird zurückkehren, zusammen mit seinen Freunden an Bord der MARCO POLO. Doch er wird den Keim einer neuen Prüfung mit sich nehmen.«
    »Ich habe damit gerechnet, daß das Ihr neuer Zug sein würde.«
    »Ich nutze meine Chancen«, erklärt Anti-ES. »Ihr Rhodan hat die Aufgabe zwar erfüllt, aber er hat Fehler im Detail begangen. Sie
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