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Silberband 063 - Das Tabora

Titel: Silberband 063 - Das Tabora
Autoren: Perry Rhodan
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ich recht behalten.«
    »Irrtum!« widersprach der Tibeter. »Das Monstrum hätte die Zeitreise genau wie Sie alle mitgemacht. Ich bin nur deshalb wieder ich selbst geworden, weil Captain Hainu mir mein Bhavacca Kr'a gebracht hat – mit unentschuldbarer Verspätung, muß ich hinzufügen.«
    »Sie hatten mich zu einem Ort geschickt, den es seit vielen Jahrtausenden nicht mehr gibt«, protestierte ich.
    »Reden Sie keinen Unsinn, Tatcher«, entgegnete Rorvic im Tonfall eines Psychiaters, der mit einer verwöhnten reichen Patientin spricht, die über alle möglichen eingebildeten Leiden klagte. »In meinem Herzen existiert Kapilavastu bis in alle Ewigkeit.« Er legte die Hand auf die Magengegend.
    Fellmer Lloyd, der alles schweigend verfolgt hatte, lächelte höflich und sagte: »Bevor wir in unsere Jetztzeit zurückkehren, habe ich noch eine Frage an Sie, Commander Rorvic. Wie erklären Sie sich Ihre vorübergehende Umwandlung in ein drachenähnliches Monstrum, gegen dessen Parakräfte Ras und ich und auch Corello machtlos waren?«
    »Heppen Shemir«, antwortete der fette Albino.
    »Wie bitte?« fragte Lloyd.
    »Jemand namens Heppen Shemir trachtet mir nach dem Leben«, erklärte Dalaimoc Rorvic. Seine phlegmatisch langsame Sprechweise würde mich eines Tages um den Verstand bringen. »Er hat Mordanschläge auf mich verübt, hat bedenkenlos Unschuldige geopfert, um mir zu schaden, und wird wohl nicht eher ruhen, als bis er sich selbst umgebracht hat.«
    »Aber warum sollte dieser Heppen Shemir Sie in ein Ungeheuer verwandeln wollen, das ja doch wieder normal wird, sobald es sein Amulett erhält?«
    »Das weiß er sicher selbst nicht. Fest steht nur, daß er mich haßt. Er würde die gesamte Menschheit vernichten, wenn er sicher wäre, damit auch mich umzubringen.« Der Tibeter reckte sich. »Aber dessen kann er niemals sicher sein, so wahr ich Dalaimoc Rorvic heiße!«
    Ribald Corellos Transportroboter bewegte sich plötzlich. Er richtete sich in Normallage auf und glitt auf dem Prallfeldkissen zum Hauptschaltpult. Dort hob er einen Greifarm und ließ ihn auf eine Schaltplatte fallen.
    Brummend wurden Aggregate hochgeschaltet. Um den Nullzeitdeformator und die draußen stehende Space-Jet baute sich ein Paratronschirm auf.
    Keine Sekunde zu früh, denn im nächsten Augenblick detonierte über uns eine Nuklearwaffe. Das Universum begann sich mit ultrahellem Wabern zu füllen. Dann bildeten sich außerhalb des Paratronschirms tiefschwarze Risse in der Raum-Zeit-Struktur, und die Vernichtungsenergie wurde durch sie in den Hyperraum geschleudert.
    Dennoch wäre es beinahe um uns geschehen gewesen, denn die entfesselten Gewalten waren so stark, daß schließlich die Abgabeprojektoren der Paratronschirmanlage explodierten und der Energieschirm zusammenbrach.
    Kochende Luft und glühender Sand prallten gegen den Nullzeitdeformator und rissen ihn beinahe um. Wir flogen gegen die Wände, als die Zeitreisemaschine schaukelte und bockte.
    Die Space-Jet wurde angehoben und wäre gegen den Nullzeitdeformator geworfen worden, wenn ihre Hauptpositronik die Lage nicht richtig beurteilt und die Notfall-Programmierung aktiviert hätte.
    Mit grauenerregendem Heulen beschleunigte die MOPY II und raste dicht an der Zeitmaschine vorüber in den brennenden Himmel.
    Als sich die aufgewühlten Elemente etwas beruhigt hatten, bot sich uns ein schrecklicher Anblick.
    So weit die optische Erfassung reichte, gab es draußen nur glühende Sand- und Aschenhalden. Das Meer war verdampft, die ionisierte Atmosphäre entschwand infolge der hohen kinetischen Energie ihrer Restmoleküle schnell in den Weltraum.
    »Das war Heppen Shemir«, sagte Rorvic. »Er hat eine blühende Welt verödet, um mich zu vernichten.«
    »Aber er hat sein Ziel nicht erreicht«, warf ich ein.
    »Eben«, meinte der Albino freundlich. »Der nächste Versuch kann nicht lange auf sich warten lassen. Captain Hainu, Sie werden sich in einem Shift vom Nullzeitdeformator entfernen, aber hinter sich die Schleuse offenlassen.«
    »Was soll ich draußen?« fragte ich verwundert. »Etwa Schneckenhäuser suchen?«
    »Werden Sie nicht unverschämt!« sagte Dalaimoc Rorvic böse. »Sie sollen selbstverständlich nicht nach Schneckenhäusern suchen, sondern Heppen Shemir verleiten, Sie als Mittel zum Zweck zu benutzen.«
    »Aha!«
    Rorvics feistes Gesicht verzog sich zu einem listigen Lächeln.
    »Meiner Meinung nach treibt Heppen Shemir sich irgendwo im Weltraum über Partisan herum. Er
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