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Silberband 049 - Welten in Angst

Titel: Silberband 049 - Welten in Angst
Autoren: Perry Rhodan
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Filtersätze im Röhrensystem«, sagte Ovaron.
    »Nach meinen Kontrollfeststellungen sind alle Filter intakt«, versetzte die Robotstimme.
    Ovaron blieb ruhig:
    »Genau diesen Umstand möchte ich bestätigt wissen.«
    Inzwischen hatte sich Merceile bereits orientiert. Sie stand genau unterhalb der Stelle, an der Ovaron das Stück des Rohres, das er herausgeschnitten hatte, durch die zylindrische Bombe ersetzt hatte.
    »Ovaron?« fragte sie.
    Der Cappin war mit wenigen Schritten an ihrer Seite.
    »Was ist los?« fragte er beunruhigt.
    »Sie sollten auf alle Fälle die Programmierung überprüfen. Vielleicht ist unser Einsatz im Rahmen einer Routinekontrolle herausgenommen worden.«
    Ovaron erwiderte, während er auf das externe Kommunikationselement zuging:
    »Eine Sekunde, Merceile.«
    Er hatte natürlich sämtliche Daten im Kopf, die er brauchte. Er fragte den entsprechenden Speichersektor ab und erhielt die Auskunft, daß seit einer Zeit, die umgerechnet zweihundert Jahrtausende irdischer Berechnung ergab, dieser ›Filter‹ nicht ausgewechselt worden war. Gegen alle seine Erwartungen war die Programmierung einwandfrei – die Zeitbombe war seit dem Tag ihrer Installation an Ort und Stelle geblieben.
    Da der vermeintliche Filter, als der die Bombe in den Archiven der Positronik gespeichert war, niemals versagt hatte, hatte die Positronik auch niemals eine Reparatur für notwendig gehalten.
    Die Bombe war nicht entdeckt worden.
    Merceile fragte leise:
    »Brauchen wir gegenüber der Positronik eine Begründung?«
    Ovaron lockerte zwei der komplizierten, kleinen Werkzeuge an seinem Gürtel und erwiderte flüsternd:
    »Nein. Fangen wir an.«
    Sie machten sich an die Arbeit. Sie kannten noch jeden Griff und wickelten die Handgriffe in umgekehrter Reihenfolge ab. Vor Tagen, so schien es ihnen, hatte man die Bombe eingebaut, jetzt wurde sie ausgebaut.
    Diese Arbeit dauerte eine halbe Stunde.
    Als Ovaron die Bombe mit Hilfe einer kleinen Verbundapparatur testete, sah er den Ausschlag eines winzigen Zeigers.
    Ovaron kannte jetzt den Grund, weswegen die Bombe nicht detoniert war.
    Zwischen Merceile und Ovaron lag das zylindrische Rohrstück mit der dicken Wandung, der vermeintliche Filter. Mit einem simplen Schraubenzieher öffnete der Cappin unter der Lackschicht eine Schraube und zog einen winzigen Schaltkreis hervor. Die meisten Leitungen und Knotenpunkte waren in durchsichtigen Kunststoff eingegossen.
    »Hier!« flüsterte Ovaron und deutete auf das Blättchen eines integrierten Schaltkreises, in dessen Mitte sich eine kleine Halbkugel erhob.
    »Der Modifikator?« fragte Merceile.
    »Ja«, sagte der Cappin. »Es ist der Sextakompakt-Modifikator; eines von Waringers ungeheuer einprägsamen Schlagworten für Laien.«
    Er setzte wieder das Prüfelement an und beobachtete die Zeigerausschläge. Ein Materialfehler hatte sich während der langen Zeit eingeschlichen.
    Das Gerät, das er aus der Wandung des Zylinderstückes herausgezogen hatte, war eine Schalteinheit in der Größenordnung einer drei Millimeter dicken, glasartigen Platte, auf deren zwei Quadratzentimetern Oberfläche etwa elftausend Schalteinheiten untergebracht waren.
    Im Licht der Raumbeleuchtung funkelte die winzige Schalteinheit wie ein Diamant. Aber sie war wesentlich teurer – und gänzlich nutzlos geworden.
    Der wichtigste Bestandteil dieser kleinen Platte war die halbkugelige Erhöhung in ihrer Mitte. Es war ein Gramm Sextagonium. Sie hatten es mit Hilfe Ribald Corellos auf dem Planeten LAST HOPE erzeugt, in Waringers Großlabor.
    Merceile flüsterte fassungslos:
    »Das Sextagonium reagiert nicht mehr, Ovaron!«
    Er nickte und antwortete:
    »Es hat die zweihunderttausend Jahre nicht überdauert. Vermutlich ist es in einer Art Halbwertszeit zerfallen und zu Staub geworden. Das ist die einzige Fehlerquelle, die ich entdecken konnte.«
    »Was tun wir?«
    Ovaron steckte die Werkzeuge an seinen Gürtel zurück, zog das kleine Bauteil aus dem Gefüge der Bombe heraus und steckte ihn in die Tasche.
    »Jetzt wissen wir, warum die Bombe nicht detoniert ist«, sagte er.
    »Wir haben genügend Ersatz bei uns!« erinnerte ihn Merceile.
    Er nickte.
    Dann löste er die Hälfte einer schachteiförmigen Mikrobombe von seinem Gürtel. Merceile gab ihm das Gegenstück, und mit drei schnellen Griffen setzte Ovaron die atomare Mikrobombe zusammen und schärfte sie. Dann versteckte er sie hastig.
    Drückte er auf einen Knopf an seinem Gürtel, begann der Zünder zu
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