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Silberband 038 - Verschollen in M 87

Titel: Silberband 038 - Verschollen in M 87
Autoren: Perry Rhodan
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Korvettenflottille«, sagte Rietzel. »Major Tschai Kulu wird sich
freuen, wenn er Arbeit bekommt.«
    »Sie sollen keine Überlegungen anstellen«, verwies Rhodan den Techno-Offizier und unterdrückte
dabei ein Lächeln. »Ich möchte nicht, daß die Hangars zum Ausgangspunkt wilder Gerüchte
werden.«
    »Natürlich nicht, Sir«, versicherte Rietzel. »Ich werde meine Gedanken für mich behalten.«
    Rhodan schaltete ab. Noch immer lief die Fernortung der CREST IV. Ständig brachten die Männer,
die an den Auswertungsschlitzen der Bordpositronik saßen, neue Daten über die Raumschiffpulks.
Die Angaben waren jedoch mehr oder weniger ungenau, so daß die Offiziere in der Kommandozentrale
der CREST IV keine Rückschlüsse daraus ziehen konnten.
    Lediglich eine von dem Chefmathematiker gemachte Feststellung war für Rhodan interessant. Dr.
Josef Lieber hatte das Alter der fremden Schiffe mit Vorbehalt auf dreihundert Jahre geschätzt.
Aber auch er hatte darauf hingewiesen, daß zur Erlangung genauerer Daten eine weitere Annäherung
der CREST IV an die Walzenschiffe nötig war.
    Perry Rhodan jedoch hatte seine Entscheidung getroffen. Er würde die KC-21 unter dem Kommando
von Major Tschai Kulu ausschleusen, bevor er mit der CREST IV weiterflog. Die schnelle Korvette
sollte einen Erkundungsflug machen. Davon, wie dieses Unternehmen ausging, hingen Rhodans weitere
Entschlüsse ab.
    Icho Tolot und Fancan Teik hatten es abgelehnt sich mit ihrem Schiff den zusammengeschweißten
Walzenraumern zu nähern. Das Mißtrauen der Haluter war noch größer als das der Terraner. Tolot
und Teik waren losgeflogen, um die Sonnen in der Nachbarschaft des roten Riesensterns abzusuchen.
Tolot rechnete damit, daß die Heimat der offenbar schrottreifen Raumschiffe nicht weiter als
dreißig Lichtjahre entfernt sein konnte.
    »Du bist sehr an diesen Schiffen interessiert, nicht wahr?« fragte Atlan seinen terranischen
Freund.
    »Ja«, gab Rhodan zu. »Wenn es den Erbauern dieser Walzen jemals gelungen ist, bis in die
Randzonen ihrer Galaxis vorzudringen, dann besitzen sie mit großer Wahrscheinlichkeit eine
Vielzahl astronomischer Aufnahmen über die Umgebung von M 87. Deshalb interessieren mich vor
allem die Kontrollräume der fremden Schiffe.«
    »Ich befürchte, daß solche Bilder uns klar zu erkennen geben werden, in welcher Situation wir
uns befinden«, meinte Atlan.
    Rhodan hob beide Arme.
    »Dein nächster Satz wird in dem Vorschlag bestehen, einen erdähnlichen Planeten anzufliegen
und ihn zu kolonisieren«, sagte er hart.
    »Keineswegs«, verteidigte Atlan sich energisch. »Ich bin jedoch gegen ein Verhalten, das ihr
Terraner als Vogel-Strauß-Politik bezeichnet.«
    »Glaubst du nicht an eine Rückkehr?«
    Der Arkonide schloß die Augen. In seinen Gedanken entstand ein fast plastisches Bild des
Universums. Wer in dieser Unendlichkeit verschollen war, konnte niemals zurückkehren. Und
doch …
    »Ich weiß nicht, was ich glauben soll«, sagte Atlan mit ungewohnter Schroffheit. »Ich bin ein
Mann, der sich überall und in allen Zeiten zurechtgefunden hat. Ich werde auch mit dieser
Situation fertig. Die Frage ist nur, wie ihr Terraner auf die Dauer reagieren werdet.«
    »Das laß nur unsere Sorge sein«, sagte Rhodan und wandte sich ab.
    Es gab Augenblicke, in denen seine Freundschaft zu dem Zehntausendjährigen starken Belastungen
ausgesetzt war. Vielleicht kam das daher, weil Atlan im Innersten seines Wesens ein Einsamer
geblieben war.
    Die Aufregung, die sich Roscoe Poindexters bemächtigt hatte, wuchs noch, als Major
Tschai Kulu die Zentrale der KC-21 betrat. Mit seinem von Stammesnarben entstellten Gesicht
schien der riesenhafte Afroterraner eine Figur aus fernster Vergangenheit zu sein. Und doch war
er hier in der Zentrale der Korvette, ein muskulöser und ruhiger Mann, dem man eine glänzende
Laufbahn in der Solaren Flotte vorausgesagt hatte. Doch Tschai Kulu würde zeit seines Lebens
Major bleiben, wenn die CREST IV nicht den Weg in die Heimatgalaxis fand.
    Und ich, dachte Roscoe Poindexter düster, werde immer Offiziersanwärter bleiben und damit eine
unbedeutende Randfigur in Zentralen, Mannschafts- und Maschinenräumen.
    Poindexter hatte oft solche Anwandlungen. Minuten, in denen er mit dem Schicksal haderte und
sich selbst im stillen der Unfähigkeit bezichtigte. Aber diese Augenblicke der
Niedergeschlagenheit gingen schnell vorüber, wenn es etwas zu tun gab.
    Der Offiziersanwärter war
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