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Silberband 032 - Die letzte Bastion

Titel: Silberband 032 - Die letzte Bastion
Autoren: Perry Rhodan
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er seinen Oberkörper
hochschnellen mußte. Nur wenn er eine Metallstrebe zu fassen bekam, konnte er sich
festhalten.
    Seine Bauchmuskeln spannten sich. Er beugte sich weit zurück und warf sich dann nach vorn.
    Die Strebe, die er erreichen wollte, schien unvorstellbar weit entfernt zu sein. Atlans
Gedanken, unbelastet von dieser gewaltigen körperlichen Anstrengung, wirbelten durcheinander, und
in dieser einen Sekunde, die er benötigte, um sein Ziel zu erreichen, dachte er an den Aufprall,
mit dem er zurückfallen würde, wenn er danebengriff.
    Seine vorgestreckte Hand umklammerte das Metall. Er spürte, wie sein Körper erschlaffte und
unwillkürlich zurücksank. Es gab einen Ruck, als sein Arm sich straffte, dann hing er pendelnd
unter der Strebe. Seine Beine waren nicht freigekommen, aber er konnte jetzt über die Trümmer
hinweg das Feuer eröffnen.
    Er hing da wie ein Bündel aus Schmerzen und Verzweiflung. Er biß sich auf die Unterlippe. Die
Kraft seines rechten Armes würde bald erlahmen.
    Mit der linken Hand hob er den Strahler. Sie war so unruhig, daß die Mündung der Waffe große
Bogen beschrieb. Wahrscheinlich konnte er nicht einen gezielten Schuß abgeben. Er sah Mirona an
den Kontrollen hantieren.
    Er drückte ab. Er schwang zurück, und der Strahl fauchte über die Lemurerin hinweg.
    Er schoß erneut. Diesmal traf er die Kontrollanlage, aber es wurde lediglich eine Halterung
abgeschmort. Mirona schaltete den Abwehrschirm des Transmitters wieder ein und ging in Deckung.
Atlan verzog sein Gesicht zu einem grimmigen Lächeln. Er hatte sie noch einmal aufhalten
können.
    Sie belegte die Stelle, wo sich der Arkonide befand, mit Dauerfeuer, so daß er nicht schießen
konnte. Hilflos mußte er zusehen, wie seine Umgebung sich in Rauch und Flammen auflöste. Durch
die Qualmwolken schlugen die Energieblitze ihrer Waffen. Geschmolzenes Metall tropfte zu Boden
und zersprang zischend in kleine Schlacken.
    Atlan rang nach Atem. Er gab noch einen ungezielten Schuß ab, dann mußte er die Metallstrebe
loslassen. Er schlug so hart gegen den Boden, daß er sich fast das Genick brach. Der Schmerz
bohrte sich wie eine Pfeilspitze in sein Gehirn. Er fühlte Blutgeschmack im Mund. Wahrscheinlich
hatte er sich beim Sturz auf die Zunge gebissen. Er konnte keine Blitze mehr feststellen.
Anscheinend hatte Mirona das Feuer eingestellt. Er fragte sich, ob sie durch die Wand aus Rauch
auf ihn zukam oder zu den Kontrollen zurückgekehrt war.
    Da sah er, wie die Qualmwolken sich teilten. Aber es war nicht Mirona, die sich ihm näherte,
sondern Krantar. Das Affenwesen war noch halbseitig gelähmt, so daß es sich auf eigenartige Weise
bewegte. Es schob das linke Bein vor und zog dann den übrigen Körper nach. Unter anderen
Umständen hätte es lächerlich gewirkt. Jetzt wurde Atlan von einem Gefühl tiefer Dankbarkeit
überwältigt.
    Wortlos machte sich der Wilde daran, die Trümmerstücke auf Atlans Beinen zur Seite zu
räumen.
    »Warum hilfst du mir?« fragte Atlan.
    Krantar wandte seinen spitzen Kopf und blickte Atlan an.
    Bevor er antworten konnte, tauchte Mirona Thetin auf. Sie stand schräg über dem Arkoniden und
seinem Helfer.
    »Das habe ich mir fast gedacht«, sagte sie.
    Sie legte an und schoß. Krantar wurde herumgewirbelt. Er stieß einen spitzen Schrei höchster
Not aus und prallte gegen einen Generator. Seine Blicke waren verständnislos auf die Frau
gerichtet. Dann sank er langsam zu Boden.
    Atlan starrte die Lemurerin ungläubig an. Er hob den Strahler, aber da war sie schon wieder
verschwunden. Der Arkonide wälzte sich herum und blickte zu dem Affenwesen hinüber. Krantar
bewegte sich nicht.
    »Krantar!« rief Atlan.
    Der Barbar wollte sich aufrichten, aber es fehlte ihm die Kraft dazu. Ohne auf die Schmerzen
zu achten, zog Atlan sich aus den Trümmern. Krantar hatte bereits soviel Platz geschaffen, daß
der Arkonide auch das zweite Bein befreien konnte. Zu seiner Erleichterung hatte er keine Brüche
davongetragen. Er kroch zu dem Affenmenschen hinüber.
    Krantar war in der rechten Schulter getroffen worden. Die Verletzung war tödlich. Der Wilde
würde bald sterben.
    Als Atlan ihn erreichte, erfolgte eine heftige Explosion in unmittelbarer Nähe. Der Boden
schien sich vor ihm hochzuwölben. Er wurde zurückgeschleudert. Verzweifelt hielt er sich irgendwo
fest. Von oben regneten Kunststoffetzen auf ihn herab. Als er sich aufrichtete, sah er, daß der
Generator umgekippt
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