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Silberband 027 - Andromeda

Titel: Silberband 027 - Andromeda
Autoren: Perry Rhodan
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stöhnte.
    »Nein!« rief Log. »Wir können noch einen letzten Versuch wagen! – Wenn der allerdings
wieder mißglückt …«
    Er sprach den Satz nicht zu Ende. Aber der Mausbiber wußte auch so, was gemeint war. Er hörte
zu, wie Log seinen Plan entwarf. Der Mutant erkannte ganz klar, welche tödlichen Risiken Logs
Plan barg. Es stand hundert zu eins, daß sie beide dabei den Tod finden würden.
    Aber was hatten sie noch zu verlieren!
    Gucky bekam zwar nicht die Hauptlast der Arbeit, doch immerhin den schwierigsten Teil. Das
ließ sich nicht vermeiden, denn nur Log wußte, worauf es ankam – und nur er kannte die
Achillesferse des Werftplaneten.
    Er prägte sich genau ein, was ihm Log erzählt hatte – dann trennten sich die Wege der
beiden Geschöpfe.
    Von nun an mußte Gucky schneller denken und handeln als die Hauptpositronik Terminals. Er
wußte, daß sie inzwischen alle Abteilungen der Werft gegen das Auftauchen von Teleportern
abgesichert haben würde.
    Nur eine winzige Chance bestand: daß die Hauptpositronik sich selbst für zu überlegen hielt,
um ihr Inneres ebenfalls mit Kampfrobotern besetzen zu lassen.
    Guckys Hoffnung erfüllte sich.
    Er landete in einer halbkugelförmigen Kammer von etwa drei Metern Durchmesser. Grinsend
entblößte er seinen Nagezahn.
    Zu früh!
    Die Hauptpositronik hatte sich nicht nur überlegen gefühlt, sie war es tatsächlich.
    Der Mausbiber spürte, wie ein fremdes Parafeld sich gleich einem stählernen Reif um sein
Gehirn legte. Er wollte teleportieren – fort aus dieser Falle – und vermochte es nicht
mehr. Seine Teleporterfähigkeit war lahmgelegt.
    Irgendwo ringsum begann es zu summen. Es war, als wollte die gigantische Denkmaschine ihren
Gefangenen verhöhnen.
    Gucky mußte an Log denken, der jetzt oder in der nächsten Sekunde im Raum der
Exekutiv-Positronik auftauchen würde. Er war verloren, wenn er, Gucky, seinen Teil des Planes
nicht erfüllte.
    Ohne Hoffnung auf Erfolg wandte er seine telekinetischen Geistesströme an. Er mußte blind
arbeiten – ein nahezu aussichtsloses Unterfangen, wenn man den Ansatzpunkt der Parakraft
nicht auf den Millimeter genau kannte.
    Der Mausbiber wußte es, aber er rechnete mit dem Zufall. Wahllos griffen seine telekinetischen
Ströme in die Positronenfelder der Hauptautomatik hinein, kämpften gegen den Widerstand und
versuchten, soviel Schaden wie möglich anzurichten.
    Er wollte es zuerst nicht glauben, als krachende Entladungen den Zusammenbruch von
Energiefeldern verkündeten. Anscheinend hatte die Hauptpositronik zwar mit einem Teleporter,
nicht jedoch mit einem Telekineten gerechnet.
    Dennoch frohlockte Gucky auch dieses Mal zu früh.
    Nach weniger als einer halben Minute stießen seine fünfdimensionalen Paraströme auf eine
unsichtbare Mauer. Nun war er gänzlich wehrlos.
    Wenn nicht ein Wunder geschah, würde er nie mehr aus diesem Gefängnis herauskommen.
    Log materialisierte im langgestreckten Raum der Exekutiv-Positronik.
    Im gleichen Augenblick brach das tödliche Gewitter der bekannten Energieentladungen los.
    Log vermochte nur, sich durch einen Sprung in den Pararaum zu retten. Ihm gelang es, was kein
organischer Teleporter jemals fertiggebracht hätte. Er ließ sich im Pararaum
wiederverstofflichen.
    Mitten in rötlichem Nebel erwachte das Bewußtsein des zwergenhaften Roboters. Er versuchte,
sich in der undefinierbaren, leuchtenden Masse zu orientieren. Eine Viertelstunde verging. Danach
hatte Log nur eines erreicht: Er empfing die sechsdimensionale Streustrahlung einer auf
fünfdimensionaler Basis arbeitenden Positronik.
    Er überlegte, was zu tun sei.
    Von der Exekutiv-Positronik selbst war im Pararaum nichts zu sehen. Etwas anderes hatte Log
selbstverständlich nicht erwartet. Sein Plan baute fast nur auf der Intuition des Augenblicks
auf. Er kannte zwar die verwundbare Stelle der E-Automatik – aber er konnte nicht heran.
    Das ewige Rauschen der sechsdimensionalen Streufelder irritierte ihn. Er versuchte, es aus
seinem Bewußtsein zu verdrängen. Statt dessen wurde es immer deutlicher.
    Bis ihm ein Gedanke kam!
    Wie wäre es, wenn er versuchte, eigene sechsdimensionale Paraimpulse auszusenden und sie die
›Bahn‹ der Maschinenstrahlung zurückverfolgen zu lassen?
    Log konzentrierte sich.
    Es war schwer, den vierdimensionalen Ursprungsort sechsdimensionaler Streustrahlung aus einem
instabilen Parakontinuum heraus aufzufinden. Immer wieder schoben sich fremde
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