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Silberband 019 - Das Zweite Imperium

Titel: Silberband 019 - Das Zweite Imperium
Autoren: Perry Rhodan
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würde ihnen dies hier nichts nützen, da Iül-Theer-Hij
über sie Bescheid wußte. Aber wenn es ihnen gelang, hier herauszukommen, dann hätten sie
zumindest eine Chance, andere Blues zu täuschen. Das Verhältnis der Gataser zu den Apasos war von
einer Haltung geprägt, die es Iül-Theer-Hij wahrscheinlich verbot, die untergeordneten Apasos
über Einzelheiten in bezug auf die beiden Gefangenen zu informieren. Hauka hoffte, daß sich in
diesem Gebäude nur wenige Gataser aufhielten, die über die Gefangenen informiert waren.
    Nur mußte er sich mit Torav zuvor darüber besprechen. Wie tat man das, wenn der Gegner
unablässig zuhörte und man das Abhörgerät nicht zerstören durfte, weil er sonst vorzeitig
mißtrauisch geworden wäre?
    Hauka erinnerte sich an die Sprache, die er als Kind gesprochen hatte. Er wußte nicht, ob
Torav sie ebenfalls beherrschte. Jeder Terraner wuchs mit einer der ursprünglichen irdischen
Sprachen auf. Erst später begann man, ihm Interkosmo beizubringen, die Sprache, die im ganzen
Vereinigten Imperium gesprochen und verstanden wurde.
    Hauka war mit Englisch auf die Welt gekommen. Toravs Name gab keinen Aufschluß darüber, von
welcher Gegend Terras er stammte und was seine Muttersprache war. Die Sache war einen Versuch
wert, entschied Hauka. Natürlich würde Iül-Theer-Hij mißtrauisch werden, wenn sein Empfangsgerät
plötzlich sinnlose Laute von sich gab. Aber man konnte ihn später wieder beruhigen.
    Vorerst wenigstens wollte Hauka versuchen, die komplizierte Technologie der
mechanohypnotischen Geräte mit einem der urältesten Tricks der Menschheit zu überlisten.
    Auf englisch sagte er: »Hör zu, Torav. Ich weiß, was du sagen wolltest. Die beiden Projektoren
stecken hier in der Wand.«

33.
    Die Hände, mit denen Erin Loschmidt das Spezialfernglas hielt, zitterten. Der
stellvertretende Kommandant der KOPENHAGEN saß in dem kleinen Erdhügel, den die Raumfahrer über
dem Versteck der KOPENHAGEN als Ausguck ausgebaut hatten. Wegen der Entdeckungsgefahr
verzichteten sie auf die Hyperortung des Raumschiffs und benutzten optische Geräte, um die
Umgebung abzusuchen.
    Was Loschmidt nun am Himmel von Kohnla sah, ließ ihn zittern. Hoch über ihnen operierte ein
Verband von molkexgepanzerten Raumschiffen. Die Art ihrer Manöver ließ keinen Zweifel daran
aufkommen, daß sie etwas suchten.
    Loschmidt stieß eine Verwünschung aus und kehrte in aller Eile in die KOPENHAGEN zurück. Er
berichtete, was er gesehen hatte.
    »Da es sich um Molkexschiffe handelt, haben wir es mit Gatasern zu tun«, sagte er. »Sie haben
Wind von unserer Anwesenheit bekommen. Entweder haben wir uns selbst in irgendeiner Weise
verraten, oder jemand aus Drohners Gruppe hat einen Fehler begangen. Auf jeden Fall werden sie in
ein paar Minuten direkt über unserem Versteck sein.«
    »Was sollen wir tun?« fragte ein junger Offizier nervös.
    »Alle Vorbereitungen für einen Alarmstart treffen!« gab Loschmidt seine Befehle. »Wir müssen
so schnell wie möglich verschwinden. Hoffentlich haben wir noch Zeit und Gelegenheit, das
Einsatzkommando an Bord zu nehmen.«
    Er sah noch immer den Verband gegnerischer Schiffe vor sich. Es war alles viel zu schnell
gegangen. Er hoffte, daß sie noch eine Chance hatten.
    Innerhalb von fünf Minuten war die KOPENHAGEN einsatzfähig und bereitete sich auf einen
Blitzstart vor.

34.
    »Mach nur die nötigsten Bemerkungen«, antwortete Torav auf englisch und gab sich
Mühe, seine Stimme unbeteiligt klingen zu lassen. »Wir müssen die Projektoren in die Hand
bekommen, das ist klar. Wir brauchen nur die Wand abzuklopfen und sie herauszureißen. Von dem
Augenblick an herrscht hier Alarmstufe eins. Unser Plan muß vorher festliegen. Nachher bekommen
wir keine Zeit zum Nachdenken mehr.«
    Hauka nickte. Sie verbrachten die nächsten Stunden mit Nachdenken. Von Zeit zu Zeit glitten
sie mit ein paar harmlosen Bemerkungen ins Interkosmo zurück, als wären ihnen Englisch und
Interkosmo in gleichem Maß geläufig und als wäre es ganz natürlich, daß sie sich beider Sprachen
abwechselnd bedienten.
    Ob sie Iül-Theer-Hij und die Wächter damit täuschen konnten, wußten sie nicht.
    Ihr Plan jedoch wuchs. Es kam ihnen zustatten, daß sie fast vier Jahre lang gemeinsam auf
Schiffen der Imperiumsflotte geflogen waren. Ihnen genügten kurze Andeutungen, um einander zu
verstehen.
    Schließlich, etwa drei Stunden nach Iül-Theer-Hijs bombastischer Ansprache, lag
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