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Silberband 019 - Das Zweite Imperium

Titel: Silberband 019 - Das Zweite Imperium
Autoren: Perry Rhodan
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schwache Augen haben konnten. Vielleicht erfuhren sie erst
jetzt von seiner Anwesenheit. Sein Riesenmaul schloß sich wieder. Nun erwartete er, daß der
Eingeborene aufstehen und flüchten würde.
    Nichts dergleichen geschah. Das kümmerliche Wesen blieb liegen und fixierte ihn.
    Die Angst, entschied der Schreckwurm, mußte es gelähmt haben.
    Instinktiv drehte er sich, um nach der anderen Kreatur zu sehen, die in seiner unmittelbaren
Nähe gestanden hatte. Auf dem dunklen Boden war es schwierig, die winzige Gestalt sofort
auszumachen. Doch dann erblickte er den zweiten Meeresbewohner.
    Dieser stand jetzt ruhig hinter ihm, nicht sehr weit entfernt, und blickte zu ihm herüber.
    Was bedeutet das? fragte sich der Schreckwurm. Diese Wesen schienen keine Furcht zu
empfinden.
    Sie beobachten mich, schoß es durch sein Gehirn. Es sieht tatsächlich so aus, als
würden sie mich beobachten.
    Er sagte sich, daß dies unmöglich sei. Kein Wesen, auch kein primitives, besaß soviel Mut, um
in seiner Nähe zu bleiben. Oder unterschied sich die Mentalität der Fremden von der anderer
Rassen? Gab es in ihnen keine Angst? Das würde bedeuten, daß sie auch keinen
Selbsterhaltungstrieb besaßen. In diesem Fall nahmen sie alles als selbstverständlich hin, was
mit ihnen geschah. Sie würden sich gegen nichts zur Wehr setzen.
    Der Schreckwurm glaubte nicht, daß es solche Lebewesen gab.
    Als er diesmal seinen Rachen öffnete, zögerte er nicht. Aus den Abstrahlpolen schoß ein
energetischer Blitz, zischte durch die Luft und bohrte sich in den Boden neben dem Eingeborenen
am Ufer. Die Luft begann vor Hitze zu flimmern. Der Sand am Strand glasierte. Eine schwarze
Furche bezeichnete die Aufschlagbahn des Energieschusses.
    Triumphierend sah der Schreckwurm, daß der Eingeborene aufsprang und am Ufer entlang
davonrannte. Die Sache begann ihm Spaß zu machen. Jetzt hatte er sie aus ihrer Lethargie geweckt.
Ein zweiter Blitzstrahl verließ seinen Rachen. Direkt vor dem Flüchtenden entlud sich die
Energie. Mit einem mächtigen Satz warf sich das Tier ins Wasser, um nicht zu verbrennen. Das
Monstrum knurrte vor Begeisterung. Sie hatten Angst, sie reagierten wie jedes andere Wesen, das
mit Schreckwürmern in Berührung kam. Erregt wartete er ab, was nun geschehen würde.
    Das erbärmliche Ding lag halb im Wasser. Nach einer Weile hob es den Schädel. Es hatte
endgültig damit aufgehört, kleine Rauchwolken zu produzieren.
    Befriedigt betrachtete der Schreckwurm sein Opfer.
    Sein nächster Schuß würde dem Wesen nachhaltig beweisen, daß mit ihm nicht zu spaßen war.
    Claude Collignot blickte wehmütig auf den nassen Zigarrenstummel in seiner Hand.
Durch den Sprung, mit dem er sich vor dieser Bestie in Sicherheit gebracht hatte, war die
wertvolle Zigarre ungenießbar geworden.
    Ein Mann seiner Art sollte sich eben nicht mit fremden Wesen abgeben, schon gar nicht mit
stumpfsinnigen Ungeheuern, die über alles herfielen, was sich in ihrer nächsten Umgebung
bewegte.
    Wenn dieser Gigant die zehnfache Intelligenz eines Hundes besaß, dann war wenig davon zu
spüren. Nun, auch NATHAN konnte irren. Nach Collignots Meinung war das Monstrum nicht
intelligenter als eine Ratte. Er fragte sich, was es hier zu beobachten gab. Sie konnten froh
sein, wenn sie mit dem Leben davonkamen. Wenn dieses Riesenbaby genauer zielte, war es um ihn
geschehen.
    Am liebsten wäre Collignot tiefer ins Meer hineingeschwommen, doch das hätte Captain Firgolt,
der oben am Hang stand, sicher nicht für gut befunden. Es galt, die Lebensgewohnheiten dieses
Untiers festzustellen.
    Schöne Gewohnheiten, dachte Collignot grimmig.
    Die Kühle des Wassers war angenehm und unterschied sich wohltuend von der hitzegeschwängerten
Luft in der Nähe der Energieentladungen.
    Der nächste Schuß der Bestie riß ihn jäh aus seinen Gedanken.
    Das Wasser um ihn herum begann zu brodeln und zu zischen. Dampf stieg auf, und Collignot mußte
niesen. Seine Hände krallten sich in den Meeresgrund. Schnell tauchte er mit dem Kopf unter
Wasser.
    Die heranrollenden Wellen genügten nicht, um das Wasser schnell genug abkühlen zu lassen.
Unter dem Beschuß des Ungeheuers wurde es fühlbar heißer.
    Als die Hitze unerträglich wurde, sprang der Spezialist auf. Um ihn herum brodelte die Hölle.
Collignot kämpfte sich durch den Dampfvorhang und wunderte sich, daß er noch am Leben war. Halb
taumelnd, halb rennend brachte er wertvolle Meter zwischen sich und seinen
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