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Silberband 009 - Das rote Universum

Titel: Silberband 009 - Das rote Universum
Autoren: Perry Rhodan
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DRUSUS war schon von einer früheren Operation her mit Krümmungsfeldgeneratoren
ausgerüstet. Wenn die irdische Flotte überhaupt ein Schiff besaß, das den von den Druuf drohenden
Gefahren gewachsen war, dann nur die DRUSUS.
    Die irdische Krümmungsfeldtechnik, vor mehr als einem Jahr gewissermaßen durch Zufall
entdeckt, war im Lauf der Ereignisse auf der Kristallwelt so weit entwickelt worden, daß ein
Übergang in die fremde Zeitebene überall dort erfolgen konnte, wo eine Überschneidung zweier
Eigenzeiten in der Vergangenheit einmal stattgefunden hatte oder im Augenblick gerade stattfand.
Die DRUSUS hatte also keine andere Aufgabe als die, die Wanderer-Bahn mit eingeschaltetem
Linsenfeld entlangzufliegen. Wenn es wirklich, wie die Positronik behauptete, eine Überschneidung
gegeben hatte, der Wanderer zum Opfer gefallen war, dann würde das Schiff, sobald es den
Überschneidungspunkt erreichte, durch sein eigenes Feld in die fremde Zeitebene eindringen.
    Das war nach kurzer Suche geschehen.
    Die DRUSUS tauchte in einen Raum ein, der mit früher schon beobachtetem, tiefrotem Leuchten
erfüllt war und anscheinend keinen anderen Zweck erfüllte, als einer giftgrün leuchtenden Sonne
zum Aufenthaltsort zu dienen.
    Die eigenartigen Farberscheinungen vermochten niemanden mehr zu erschüttern, da man sie früher
schon erlebt hatte. Die Meßgeräte der DRUSUS ermittelten den Abstand zwischen dem Schiff und der
grünen Sonne zu vierundfünfzig astronomischen Einheiten – eine Maßangabe, der Rhodan mit
wohlbegründetem Mißtrauen begegnete, denn die Erfahrung, daß die konventionellen Maße des
Einstein-Kontinuums auf der fremden Zeitebene nur beschränkt oder gar nicht gültig waren, war
schon mehrere Male gemacht worden.
    Die DRUSUS, die Rhodan auf keinen Fall der Gefahr der Eigenzeit-Angleichung aussetzen wollte,
kehrte nach kurzem Aufenthalt im roten Universum durch das Krümmungsfeld zurück.
    Man wußte jetzt, an welcher Stelle Wanderer verschwunden war. Man wußte auch, daß man auf der
eigenen Zeitebene über den Verbleib des künstlichen Planeten nichts erfahren konnte.
    Die mit Krümmungsfeldgeneratoren ausgerüstete Kaulquappe, die K-238, wurde startbereit
gemacht. Rhodan hatte darauf verzichtet, eine Besatzung der üblichen Stärke zu der risikoreichen
Operation mitzunehmen. Die Funktionen einer Kaulquappe, einschließlich der Geschützbedienung,
konnten im Ernstfall von fünf Mann wahrgenommen werden, und diesen Ernstfall hielt Perry Rhodan
jetzt für gegeben.
    Außer Atlan, dem Arkoniden, und Reginald Bull hatte er sich Captain Gorlat und Leutnant
Tompetch als Begleiter ausgewählt.
    Das waren – mit ihm zusammen – die fünf Mann, die im kleinen Kommandoraum der K-238
am Abend des 17. Januar 2042 seufzend, fluchend oder mit angehaltenem Atem auf den Bildschirm
starrten.
    Alle fünf wußten, welche Risiken mit einem Eindringen in das Druuf -Universum verbunden waren.
Grundsätzlich würden sie zweiundsiebzigtausendmal schneller sein als alles, was sich auf der
anderen Seite bewegte, aber die Gefahr einer Zeitanpassung war nie auszuschließen, das wußten sie
von den Ereignissen auf der Kristallwelt, die die Betroffenen nur aufgrund eines glücklichen
Zufalls keine etlichen Jahrtausende gekostet hatte.
    Schon damals hatte der Arkonide Crest nachzuweisen versucht, daß die erfolgte Zeitangleichung
kein natürlicher, sondern ein von den Druuf herbeigeführter Vorgang war. Crests Hypothese war
inzwischen von der Venus-Positronik bestätigt worden, ohne daß der große Rechner eine Antwort auf
die Frage gefunden hätte, wie die Druuf die Zeitanpassung herbeiführten.
    Trotz dieser Gefahren blieb Rhodan keine andere Wahl, als das Risiko einzugehen, denn wenn sie
Wanderer nicht fanden, waren Reginald Bull und er zu einem grauenhaften Ende verurteilt.

2.
    Der Start erfolgte automatisch, als der Uhrzeiger die 20.45-Marke erreichte. Das
Kabel, das die Verbindung mit dem Schiffsinneren bisher aufrechterhalten hatte, glitt aus der
Buchse, auf dem Panorama-Bildschirm der K-238 erschien das hellerleuchtete, nichtssagende Bild
des großen Beiboot-Hangars, an dessen jenseitigem Ende das innere Schleusenschott aufzugleiten
begann.
    Ein paar Sekunden später setzte sich die K-238 ebenfalls in Bewegung. Auf einem künstlichen
Gravitationsfeld schwebte sie in den Schleusenraum hinein und verhielt, während sich das innere
Schott schloß und das äußere sich im Anschluß daran zu
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