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Silberband 002 - Das Mutantenkorps

Titel: Silberband 002 - Das Mutantenkorps
Autoren: Perry Rhodan
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Mensch zu sehen, und Perry hoffte, die Einsamkeit, die er jetzt brauchte, auch im Innern der großen Halle anzutreffen. Doch er sah sich enttäuscht, denn die Arkonidin Thora trat ihm entgegen. Sie sah ihn abschätzend an.
    »Oh, Thora! Zieht es Sie zum Altar Ihrer Macht?«
    Die Arkonidin setzte eine verächtliche Miene auf. »Die Erde hat außer den Trümmern und Resten einer arkonidischen Technik kaum etwas Reizvolles für eine Frau meiner Herkunft zu bieten.«
    Rhodan ließ sich von ihr nicht aus der Fassung bringen. »Die Gleichgültigkeit der Arkoniden ist schwer zu begreifen. Wenn sie etwas reizvoll finden, dann ist es ihr eigenes Milieu. Mir als Mensch ergeht es gerade umgekehrt: der Reiz liegt im Fremden.«
    Hinter ihnen erklangen Schritte. Crest, der letzte Abkömmling der herrschenden Dynastie seiner Heimatwelt, kam herein.
    »Hallo!« sagte er freundlich, als habe er ein Leben lang keine andere als diese terranische Begrüßungsform gekannt. »Sie wollen sich mit dem Robotrechner beschäftigen, Rhodan?«
    »Ich habe einige Fragen an die Maschine, von deren Beantwortung das Schicksal der Menschheit abhängt – das Schicksal der Menschheit im erweiterten Sinn.«
    »Sie rechnen also auch uns dazu?«
    »Auch Sie«, nickte Rhodan. »Wir sind uns einig darüber, daß alles in Gefahr ist, was wir unter der galaktischen Zivilisation verstehen. Es geht um unsere Sache, Crest. Sie dürfen uns nicht im Stich lassen!«
    »Das klingt wie eine Aufforderung und wie ein Vorwurf zugleich.«
    »Verzeihen Sie, Crest! Ein Vorwurf Ihnen gegenüber wäre ungerecht. Nur durch Ihre Mittel war es mir möglich, das unbekannte Raumschiff, das ins Solsystem eingedrungen war, zu vernichten. Doch Sie wissen, daß dieser Überraschungsangriff nur die Andeutung der Gefahr ist, in der wir wirklich leben. Vielleicht haben wir lange Jahre Zeit, uns vorzubereiten. Vielleicht stehen wir aber schon morgen vor der Aufgabe, die galaktische Zivilisation vor der Vernichtung zu schützen. Ich rechne mit dem ungünstigsten Fall, deshalb drängt die Entscheidung.«
    »Er macht sich zum Anwalt der galaktischen Zivilisation«, sagte Thora aufgebracht. »Er bettelt um unsere Hilfe, die ihm Macht geben soll. Dabei vergißt er, wer wir sind.«
    Rhodan ließ sich nicht provozieren. »Sie wissen selbst, wie sinnlos Ihr Vorwurf ist. Es ist noch nicht lange her, da waren Sie bereit, Ihr Urteil über die Menschheit Terras zu revidieren. Drängt es Sie immer noch, uns als unterentwickelte Halbzivilisierte abzutun? Verzichten Sie jetzt bitte auf die Antwort! Ich werde sie Ihnen selbst geben. Sie brauchen die Menschen von Terra, Sie, die beiden letzten Überlebenden der arkonidischen Expedition. Sie brauchen die Menschen, weil kein Weg mehr zurückführt, es sei denn mit unserer Hilfe. Und Sie werden wohl oder übel die Gefahren, Ängste und Sorgen mit den Terranern teilen müssen. Ihr von überspitztem Kastendünkel diktierter Widerstand schadet letztlich Ihnen selbst. Brauchen Sie mehr Beweise als die Ereignisse der letzten Tage?«
    »Die terranische Menschheit ist ein Konglomerat«, erklärte die Arkonidin. »Ich stelle keineswegs in Frage, daß uns das Schicksal gemeinsame Interessen aufgezwungen hat. Doch ich zweifle die Fähigkeiten einer Menschheit an, die noch nicht einmal die Gegensätze auf dem eigenen Planeten überwunden hat. Sie sollten sich nicht beleidigt fühlen, Rhodan, wenn ich nach wie vor behaupte, daß Ihr Volk primitiv ist.«
    »Es ist jung«, versuchte Crest die Worte seiner Artgenossin abzumildern. »Es hat Reserven, die es lediglich zu mobilisieren gilt. Das Schicksal eines Volkes wird von seinen genialsten Köpfen bestimmt. Es ist nicht notwendig, die gesamte Menschheit von heute auf morgen auf eine höhere Stufe zu bringen. Schon wenige geeignete Köpfe werden genügen. Ich weiß, Rhodan, wozu Sie fähig sind, nachdem Sie das Hypnostudium abgeschlossen haben. Wir haben Ihr Gehirn mobilisiert, das zu mehr als fünfundvierzig Prozent brachgelegen hat …«
    »Das hieße«, fragte Thora zweifelnd, »daß die terranische Primitivität nicht auf eine unterentwickelte Biologie zurückzuführen ist, sondern lediglich auf den unbewußten Verzicht auf vorhandene Kapazitäten?«
    Crest nickte. »Teile des menschlichen Großhirns bleiben ungenutzt. Bei den sogenannten Genies sind sie in Tätigkeit getreten. Die Menschen selbst haben bereits festgestellt, daß der Intelligenzquotient des Individuums nicht unbedingt von dem Volumen des Gehirns
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