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Sieg der Leidenschaft

Titel: Sieg der Leidenschaft
Autoren: Heather Graham
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bückte er sich und warf eine Hand voller Schlamm in Weirs Gesicht. Fluchend tastete der Rebell nach seinen Augen und Taylor stürzte sich auf ihn. Beide fielen zu Boden und rangen um die Pistole. Mit aller Kraft umklammerte Taylor das Handgelenk seines Gegners. Plötzlich krachte es ohrenbetäubend und Weir rührte sich nicht mehr. Taylor starrte verdutzt in die glasigen Augen seines Feindes. Während des hektischen Kampfes hatte sich ein Schuss aus der Waffe gelöst und Weirs Kopf getroffen.
    »Taylor!«, schrie Tia, sank neben ihm auf die Knie, und er nahm sie in die Arme. Ganz fest drückte er sie an sich ...
    Es dauerte ein Weile, bis sie aufstehen, zum Haus gehen und jemanden beauftragen konnten, Weirs Leiche vom Ufer des Teichs zu holen. Vorerst hatte jenes idyllische Fleckchen Erde allen Zauber verloren und es mochte lange dauern, bis es ihnen wieder Freude schenken würde. Nur die Liebe ließen sie trotz allem nicht warten, die Zeit war zu kostbar.
    In allen Nächten bis zu seiner Abreise liebte Taylor seine Frau voller Glut, zärtlich und ehrfürchtig. Immer wieder dankte er dem Himmel für das Glück, das er in ihren Armen fand.
    Eines Tages würde ein neues Leben beginnen. Das wussten sie. Bis dahin wollten sie jeden Augenblick auskosten, der ihnen gemeinsam vergönnt wurde, denn noch war der Krieg nicht beendet.
    Im Januar 1865 kam es zu einem Scharmützel in Florida, das die Rebellen gewannen. Julian schrieb Taylor, der Sieg sei nicht gefeiert worden und der Krieg endgültig verloren. Mittlerweile hatten fast alle Soldaten die grausame Wahrheit erkannt. Einige desertierten, andere beschlossen, den Kampf bis zum bitteren Ende durchzustehen.
    In der Rede zu seiner zweiten Amtsübernahme verkündete Lincoln, er wünsche den Frieden, würde niemanden bestrafen und den Süden wieder in der Union willkommen heißen. »Niemandem soll etwas Böses drohen, Gerechtigkeit für alle ...«
    Schließlich war Grant der Mann, der den Krieg gewann. Unnachgiebig belagerte er Petersburg, bis er die verzweifelten Stadtbewohner zur Kapitulation zwang und der Weg nach Richmond frei war. Die Regierung der Konföderation ergriff die Flucht.
    Als Lee kapitulierte, hielt sich Taylor im Gerichtsgebäude von Appomattox auf und begrüßte seinen müden alten Freund, der den Kampf aufgab. Unionsund Konföderationssoldaten bejubelten einen der größten Generäle, die Amerika je hervorgebracht hatte. Amerika. Bis vor kurzem waren sie Nord- und Südstaatler gewesen. Jetzt fühlten sie sich wieder als Amerikaner.
    Bald danach ritten Taylor, Jesse, Ian, Brent und Mary nach Cimarron. Dort lag jetzt ihre Heimat. Sydney war kurz nach Weihnachten eingetroffen.
    Seit dem Kampf um Cimarron wohnten auch James McKenzie und seine Familie auf der Plantage. In solchen Zeiten mussten sie alle Zusammenhalten. Auch Alaina, Risa, Rhiannon und Julian hatten sich längst eingefunden.
    Ende April erfuhren sie von Lincolns Ermordung -ein bitterer Schicksalsschlag für die Union. Präsident Johnson mochte ein tüchtiger Mann sein, der sein Bestes tun würde. Doch der Kongress würde sich gegen ihn stellen, ein harter Kampf stand bevor. Taylor war traurig, aber nicht überrascht, denn Präsident Lincoln hatte seinen eigenen Tod kommen sehen. Jetzt war er eine Legende, ein Mann von wahrer historischer Größe.
    Als die drei Männer das Haus betraten, wartete Julian im Salon. »Ich habe etwas für dich«, erklärte er Taylor und überreichte ihm ein winziges, krähendes Bündel. »Eine Tochter. Wenn sie nach ihrer Mutter gerät, wird sie dir eine Menge Ärger machen. Sie wurde am Tag der Kapitulation geboren und Tia hat sie Hope 1 genannt.«
    Das Baby an seine Brust gepresst, stürmte Taylor die Treppe hinauf und nahm immer zwei Stufen auf einmal. Hingerissen betrachtete er die schwarzen Locken seines Kindes, die dunklen Augen mit den goldenen Pünktchen. Neben dem Bett seiner Frau fiel er auf die Knie und sie zog seinen Kopf zu sich herab. In Tränen aufgelöst, küsste sie ihn, voller Liebe, Zärtlichkeit und Leidenschaft ...
    Jetzt lag eine reale Zukunft vor ihnen. Das Land war verwüstet, aber der Frieden - lange ersehnt und endlich erreicht - setzte neue, strahlende Hoffnungen frei.

Epilog!
    September 1876, Cimarron
    Jarrett McKenzie stand auf dem Friedhof, einen gestiefelten Fuß auf dem alten, verwitterten Randstein eines Grabes. Als schrilles Geschrei ertönte, zuckte er zusammen. Dann schüttelte er lächelnd den Kopf. Diesen Lärm würde er in den
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