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Sieben Wind

Sieben Wind

Titel: Sieben Wind
Autoren: Salim Gueler
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versenkte ihn noch in das Loch. Eine herausragende Leistung, wenn man bedachte, dass der Schnitt bei 25 Minuten lag.
    Einige waren der Meinung dass es Bongoliden gab, die sogar diese Fabelzeit zu übertreffen vermochten. Eine r, dem man dies zutraute, war deren Prophet JaAs.
    Nicht mehr lang und Lu hätte die 10 Minuten geschafft. Hätte er das erst mal erreicht, konnte er beruhigt seinem Sieg entgegensehen. Sieben Wind sah vom Äußeren her wie ein Mensch aus und die wenigsten Menschen konnten den Ball länger als 10 Minuten mental in der Luft halten.
    Als er dann den Gong vernahm, der anzeigte, dass die zehn Minuten erreicht waren, versuchte Lu den Ball in das Loch zu platzieren. Doch seine mentale Kraft reichte nicht aus und er verfehlte das Loch. Zu allem Überfluss hatte der Ball noch so viel Antrieb, dass er über den Vorhof rollte und ins Gebüsch fiel.
    « Tja, Onkel Lu, das sieht schlecht aus. Sieht fast so aus, als würdest du von einem Kind besiegt werden.»
    « Sei nicht so frech, Sieben Wind. Noch hast du nicht gewonnen. Es ist schon spät. Lass uns reingehen und morgen nach dem Ball suchen.»
    « Ich weiß wohin der Ball geflogen ist.»
    Kaum hatte Sieben Wind das gesagt, war er auch schon hinterm Busch verschwunden. Lu rief ihm noch nach, nicht dorthin zu gehen.
    Lu blieb keine andere Wahl als Sieben hinterherzulaufen. Plötzlich vernahm er einen Schrei, den er niemandem zuordnen konnte. Er rief nach Sieben Wind, doch dieser antwortete nicht, dabei drang er immer tiefer in den Wald ein. Und dieser konnte abends ziemlich gefährlich sein. Nicht weil es böse Wesen gab, sondern eher wegen der vielen Fallen, die Jäger ausgelegt hatten, um Wild zu fangen.
    Dann hörte er noch einen Schrei und dies war eindeutig die Stimme von Sieben Wind.
    Hoffentlich ist ihm nichts passiert, dachte Lu besorgt. «Sieben Wind! Sieben! Sieben Wind, wo steckst du?», rief er immer wieder, doch es kam keine Antwort. Ehe er sich versah, rutschte er aus und fiel in ein Loch, welches der Eingang eines steil nach unten verlaufenden Tunnels war und ihn etliche Meter runterrollen ließ. Es gab viele dieser geheimen Gänge. Weshalb sie existierten, wusste niemand so recht. Es gab Gruselgeschichten, die man Kindern erzählte. In diesen wurde berichtet, dass sie vor Jahrtausenden zum Schutze vor Drachen angelegt worden waren, die alles, was sich ihnen in den Weg gestellt hatte, vernichteten. Ausnahmslos, auch Kinder und Frauen. Und diese Tunnel sollten die unschuldige Bevölkerung schützen. Keiner hatte je versucht, die Geheimgänge näher zu erkunden oder gar zu suchen. Wenn man unbeabsichtigt auf solch einen stieß, ignorierte man diesen ganz schnell. Und wenn doch Kinder versuchten solch einen zu erkundigen, merkten sie schnell, dass es nicht viel zu entdecken gab, da sie meistens einen Ausgang hatten, der wieder an die ihnen bekannte Oberfläche führte.
    Lu glaubte nicht an diese Gruselgeschichten. Er dachte, dass die Gänge irgendwann mal von Kobolden auf der Suche nach Edelsteinen angelegt wurden und dann in Vergessenheit geraten waren. Er war jetzt über 300 Jahre alt und hatte nie einen Krieg miterlebt, und auch seine Eltern hatten nie von einem gesprochen. Aber es existierten viele dieser Geschichten und Mythen, die von Generation zu Generation weitergereicht wurden, ohne dass sie jemand jemals allzu ernst genommen hatte. Es machte auch Lu Spaß diese Geschichten zu erzählen, um andere zu erschrecken. Sieben Wind konnte er damit schon lange keine Angst mehr einjagen. Fast schien es, dass sich Sieben vor gar nichts fürchtete, was Lu, wenn er ehrlich war, manchmal sehr wurmte.
    Gestoppt wurde sein Rollen durch einen Baum, der am unteren Ende des Tunnels lag. Der Tunnel führte somit wieder nach draußen und nicht wie die meisten anderen tiefer in die Erde. Wo diese Tunnel wiederum mit anderen Tunneln verbunden waren und ganze Schächte bildeten. Zum Glück war der Baum da, denn hinter dem Baum lag ein See. Bei dem Gedanken, dass er vielleicht hätte ins Wasser fallen können, wurde ihm übel. Kobolde, ganz besonders er , waren sehr wasserscheu.
    Doch wo war er? Diese Ecke kannte er nicht. Wie kam dieses Loch dahin?
    Wo war Sieben Wind?
    Es wurde immer dunkler und Sieben Wind müsste sich doch fürchten in der Nacht, dachte er sich. Nach seinen Namen rufend suchte Lu die ihm unbekannte Umgebung ab. In diesem Moment wusste er, wie sehr er Sieben Wind liebte und je lauter er schrie, desto mehr Vorwürfe machte er sich. Trotz
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