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Sieben Wind

Sieben Wind

Titel: Sieben Wind
Autoren: Salim Gueler
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nahm die auf dem Tisch liegende Handglocke und schwang sie. Kurz darauf kam ein Ritter seiner Leibgarde hinein.
    « Ihr habt mich gerufen, Majestät», sagte der Ritter.
    « Bitte den König der Elben zu mir. Ich muss ihn in einer wichtigen Angelegenheit sprechen», antwortete der König.
    « Wie Ihr befehlt, Eure Majestät», antwortete der Ritter und verschwand.
    « Aris hol die Jungs. Es wird Zeit, dass wir einander kennenlernen. Doch lass dir ein wenig Zeit, da ich erst den Elbenkönig aufklären möchte.»
    Aris nickte nur kurz und verließ den Raum.
    Etwas später betrat Aris das Zimmer von den drei Freunden, die noch immer am Tisch saßen und sich unterhielten.
    « Verzeiht, dass ich euch solange warten lassen habe», sagte Aris.
    « Eigentlich könnte ich jetzt schon zu Abend essen», sagte Can.
    « Dazu ist jetzt keine Zeit. Der König will euch sehen. Folgt mir.»
    Sieben wurde sichtlich nervöser.
    «Auch die Königin?», fragte er.
    « Das weiß ich nicht», antwortete Aris und verließ das Zimmer mit ihnen.
    Sie betraten den Königssaal, wo Cicilius mit dem König der Elben saß. Beide schienen sehr nachdenklich.
    Langsam gingen sie auf die beiden zu. Die beiden Könige standen auf.
    «Setzt euch. Ich habe lange auf euch gewartet», sagte König Cicilius.
    « Das ist Lithian, König der Elben», fügte er noch hinzu.
    « Ich bin Pessimo, vom Volke der Pessimisten. Zu Euren Diensten, Eure Majestät», stellte sich Pessimo mit einer tiefen Verbeugung vor.
    « Ich bin Can. Ein Drache und Nachkomme des Fürsten Riman», sagte Can und versuchte sich auch gekonnt zu verbeugen, doch sah es bei ihm nicht so elegant aus, wie bei Pessimo.
    « Ich bin Sieben Wind. Enkel von Isak dem Druiden. Meinetwegen sind wir wohl alle hier», sagte Sieben ohne sich zu verbeugen.
    « Setzt euch. Ich habe schon vieles von dir gehört, Sieben Wind. König Cicilius hat mich aufgeklärt über alles. Du also sollst die Rettung unser aller sein», sagte der Elbenkönig in einem freundlichen und bestimmten Ton.
    Die drei setzten sich.
    Man sprach noch eine Weile über Dinge, die in den Augen Sieben Winds eher unwichtig waren, sodass er direkt eine Frage stellte.
    « Wer genau bin ich?»
    « JaAs hat dir doch erzählt, wer du bist.»
    « Er hat nur Andeutungen gemacht. Nicht mehr», sagte Sieben.
    « Mehr können wir leider auch nicht. Es liegt nicht in unserer Hand, dir all deine berechtigten Fragen zu beantworten. Die Zeit ist noch nicht reif dafür. Und wenn der Zeitpunkt kommt, wird sie dir jemand beantworten, versprochen.»
    « Ich spüre, dass du sehr unruhig bist und es in dir brodelt. Ich habe Verständnis dafür. Doch wenn dir etwas nicht erzählt wird, dann, um dich zu schützen, denn große Verantwortung lastet auf dir. Verantwortung, an der viele andere zerbrechen würden. Von dir hängt unser aller Schicksal ab», sagte König Lithian.
    « Morgen wirst du aufbrechen müssen», sagte Cicilius.
    « Wohin?», fragte Sieben.
    « Das erfährst du nachher, denn jetzt möchte dich noch jemand kennenlernen. Komm mit. Und ihr anderen auch. Esst mit uns zu Abend», sagte Cicilius und stand auf. Die Freunde folgten ihm mit dem Elbenkönig und Aris.
    Siebens Herz fing an laut zu pochen. Er fürchtete die anderen könnten hören, wie nervös er war. Gleich sollte es so weit sein. Gleich sollte er die Frau kennenlernen, die ihn gebar, seine Mutter. Dies hoffte er zumindest.
    Sie verließen den Saal und gingen durch eine große Tür, die am linken Ende des Saals stand. Die Tür führte durch einen breiten Flur, der komplett aus Holz schien und weiß angestrichen war. An den Wänden hingen Ölbilder von Familienmitgliedern.
    Am Ende des Flurs betraten sie einen Raum. Er war im Verhältnis zu den anderen Räumen recht bescheiden und klein. Die Wände waren aus Stein und der Tisch war aus schlichtem braunen Holz. An dem Tisch konnten bis zu 10 Personen essen. Eine Person saß an dem Tisch.
    Eine Frau. Es war die Königin.
    Als sie die Gruppe ankommen sah, stand sie auf.
    Ihr Blick traf gleich Sieben. Eine Mutter erkennt immer ihr Kind.
    Sieben hatte schwer mit seinen Gefühlen zu kämpfen. Das war also seine Mutter, die Person, die er schon auf dem Gemälde erkannt hatte.
    Sie war noch hübscher als auf dem Bild. Eine kleine Frau, die sehr aufrecht stand. Sie hatte lange schwarze Haare und kastanienbraune große Augen, die gleich Vertrauen schufen. Ihr Gesicht hatte sehr weiche Züge, die verrieten, dass sie viel Würde besaß und wohl eine
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