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Sicher stark und mutig

Sicher stark und mutig

Titel: Sicher stark und mutig
Autoren: Michaela Sit
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dass Ihr Kind einen bestimmten Entwicklungsschritt gemeistert hat. Seine Aufgabe ist es dann, mit diesen Ängsten umzugehen und geeignete Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
    Sie können Ihrem Kind zwar die Angst nicht nehmen, Sie können es aber dabei unterstützen, indem Sie es ernst nehmen und keinesfalls auslachen und indem Sie ihm uneingeschränkten Rückhalt geben. Ihr Kind braucht jetzt Verständnis, Trost, Unterstützung und Geborgenheit von Ihnen. Im Folgenden finden Sie einige Tipps, wie Sie Ihr Kind in der konkreten Situation unterstützen können:
    Was tun bei Fremdeln?
    Fremdeln ist genetisch veranlagt, drückt Angst aus und ist ein emotionales Verhalten. Es verschlimmert sich, wenn man es missachtet und den Säugling zwingt, Nähe zu einem Menschen auszuhalten, bei dem er dieses Verhalten zeigt. Dadurch wird die Bindung an seine Bezugsperson unsicher, das Kind klammert und wird ängstlich.
Sie sollten darauf achten, dass die fremde Person Ihr Kind auf gar keinen Fall bedrängt. Eventuell kann sie eine vorsichtige Annäherung über ein Spiel oder ein Spielzeug versuchen. Wenn Ihr Kind aber keinen Kontakt möchte, sollten Sie es nicht zu einer Kontaktaufnahme zwingen. Sie können Ihr Kind unterstützen, indem Sie es auf den Arm nehmen und trösten.
Bringen Sie Geduld auf – und vertrauen Sie auf die Zeit: Die Phase des Fremdelns geht von alleine vorüber, und zwar umso schneller, je sicherer Ihr Kind gebunden ist.
    Was tun bei Trennungsängsten?
Machen Sie Geräusche, sprechen oder singen Sie, wenn Sie sich aus dem Sichtfeld Ihres Kindes begeben. Vertraute Geräusche, vor allem Ihre Stimme, können IhrKind beruhigen und ihm helfen, seine Angst zu überwinden.
Erzählen Sie Ihrem Kind, was Sie vorhaben. Sagen Sie beispielsweise, dass Sie den Müll hinausbringen und gleich wiederkommen. Ihr Kind lernt, Ihnen zu vertrauen, und übt so das Alleinsein.
Geben Sie Ihrem Kind Sicherheit. Vor dem Einschlafen Ihres Kindes können Sie zum Beispiel noch kurz im Flur kramen, so dass Ihr Kind Sie hört, auch wenn Sie aus seinem Sichtfeld sind.
Halten Sie in bestimmten Situationen feste Rituale ein. Wenn Sie beispielsweise Ihr Kind zur Kinderbetreuung bringen, spielen Sie immer den gleichen Ablauf durch: Jacke ausziehen, noch kurz mit Ihrem Kind mit seinem Lieblingsspielzeug spielen, Ihrem Kind sagen, dass Sie jetzt gehen und mittags wiederkommen, Abschied nehmen, weggehen. Lassen Sie dann die Betreuerin oder den Betreuer Ihr Kind trösten, wenn es nötig ist.
    Was tun bei Angst vor der Dunkelheit oder bei Fantasieängsten?
Fragen Sie Ihr Kind, was Sie tun könnten, damit es keine Angst mehr haben muss. Greifen Sie, wenn möglich, seinen Vorschlag auf und setzen Sie ihn um.
Gegen Monster unter dem Bett könnte zum Beispiel eine Zaubertaschenlampe helfen, die Geister vertreiben kann. Monster fürchten auch das Nachtlicht – wie Vampire den Knoblauch.
Vielleicht könnten Sie das Monster in eine kleine Schachtel locken und aus dem Zimmer bringen.
Ein großer Stoffhund, der unter dem Bett schläft, kann Ihr Kind beschützen.
Zu überlegen wäre auch ein kleines Haustier, das mit Ihrem Kind im Zimmer schläft (ein Meerschweinchen, ein Hamster oder eine Katze).
Auch Fantasiegestalten oder ein Schutzengel können Ihrem Kind Sicherheit geben.
Setzen Sie gegen Geister einen magischen Talisman ein: Das Bild einer Kraftfigur, ein Teddybär, ein Lieblingsstofftier oder ein Traumfänger beschützt Ihr Kind.
Auch eine Möglichkeit: Ihr Kind darf im Ihrem Schlafzimmer einschlafen, wo sich Monster nicht hintrauen. Schläft es wieder ruhig, kann man es später schlafend ins eigene Bett zurückbringen. Die Zimmertür sollten Sie etwas offen lassen.
    Das Wichtigste in Kürze
    In jeder Altersstufe treten typische Ängste auf, man bezeichnet sie deswegen auch als Entwicklungsängste oder »normale« Ängste. Alle Kinder durchleben sie in der einen oder anderen Form. Einige Ängste haben auch reale Gründe und dienen dem Schutz, manche Ängste werden durch das Verhalten von Erwachsenen verursacht, und gewisse Ängste hängen mit der beginnenden Selbstständigkeit und Ablösung der Kinder zusammen: frühe Angstreaktionen, das Fremdeln, Trennungsängste, Angst vor der Dunkelheit, Fantasieangst
    Angst bei Bedrohung, Verletzung, Unfall und Feuer, Angst vor Strafe, Gewissensangst, Sozialisationsangst, später auch die Realangst.
    Jedes Kind macht also verschiedene Angstphasen durch. Sie können Ihrem Kind zwar die Angst nicht nehmen, Sie
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