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Sharpes Zorn (German Edition)

Sharpes Zorn (German Edition)

Titel: Sharpes Zorn (German Edition)
Autoren: Bernard Cornwell
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er hat sich nie gemeldet, vermutlich weil der Tippu bei seinem Tod reichen Schmuck getragen hat. Der unbekannte Soldat wurde an diesem Tag sehr reich, und ohne Zweifel hatte er Angst, dass man seine Beute konfiszieren würde. Also hat Sharpe seinen Platz eingenommen.
    Sharpe beginnt in Sharpes Feuerprobe als einfacher Soldat und ist am Ende Sergeant. Auch hat er im Kerker des Sultans Lesen und Schreiben gelernt, und damit hat er alle nötigen Qualifikationen, um in den Offiziersrang erhoben zu werden. Diese Beförderung findet im zweiten indischen Abenteuer statt, Sharpes Sieg , das die außergewöhnliche Geschichte der Schlacht von Assaye erzählt, und im Zentrum dieser Schlacht gibt es wieder eines dieser kleinen Mysterien. Wir wissen, dass Sir Arthur Wellesley hinter der feindlichen Artillerie strandete, als er von einem Flügel seiner Armee zum anderen quer über das Schlachtfeld galoppierte. Sein Pferd, Diomed, war von einer Lanze in die Brust getroffen worden, und der General glitt aus dem Sattel und war von Marathen umzingelt. Er überlebte, doch hat er sich stets geweigert zu erzählen, was geschehen war. Im Laufe seiner Karriere war Wellington häufig in tödlicher Gefahr – obwohl er selbst höchstens einmal eine leichte Verwundung erlitt –, doch diese Situation war die gefährlichste, in der er sich je befunden hat. Doch was war geschehen? Er wollte es nie sagen, aber ich brauchte ein Ereignis, dass Sharpe in die Offiziersmesse bringen würde. Dieses Ereignis musste eine Zurschaustellung außergewöhnlicher Tapferkeit sein, und Wellesleys wundersames Überleben gab mir die perfekte Gelegenheit dazu. Das ist der entscheidende Moment in Sharpes Karriere. Dieses Ereignis erregt Wellingtons Aufmerksamkeit, macht Sharpe zum Offizier und verleiht ihm auch einen gewissen Ruf.
    Natürlich musste Sharpe wieder aus Indien zurückkehren, und da kam mir der hinterlistige Gedanke, dass seine Heimreise ihn an einen Ort nicht weit entfernt von Trafalgar führen musste. Sein letzter Kampf in Indien fand 1804 statt, und da die Schlacht bei Trafalgar im Jahre 1805 geschlagen wurde, konnte ich der Versuchung einfach nicht widerstehen. Hornblower hat es immerhin nie nach Trafalgar geschafft, aber warum sollte Sharpe dort nicht kämpfen? Also hat er das getan, und damit war er einer von nur wenigen Männern (ich habe noch zwei andere gefunden), die sowohl bei Trafalgar als auch bei Waterloo gekämpft haben.
    Ich werde oft gefragt, wie viele Sharpe-Romane ich noch schreiben würde, und ich antworte immer fünf. Ich habe das gesagt, als nur fünf Romane im Druck waren, und dann noch einmal nach dem sechsten, und ich sage das immer weiter. Ich sage fünf, weil das einfacher ist, als die wahre Antwort zu geben, denn die lautet schlicht und einfach: Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass es weitere Geschichten geben wird, und einige, wie der 21. Roman der Serie, werden mich überraschen. Judy und ich sind zu einer Hochzeit in Jerez de la Frontera eingeladen worden, einer Stadt nicht weit von Cadiz im Süden Spaniens, aber weit weg von jedem Ort, an dem Wellington gekämpft hat. Doch in der Nähe von Cadiz liegt auch Barrosa, ein kleiner Ferienort, und bei Barrosa haben die Briten unter Führung von Sir Thomas Graham den ersten von vielen französischen Adlern erbeutet, die sie in den unterschiedlichen Kriegen noch erobern sollten. Ich fand es interessant, mir das Schlachtfeld anzuschauen, obwohl es nichts mit Sharpe oder Wellington zu tun hatte, und so fuhren wir mit einem furchtbaren Kater (spanische Hochzeiten sind wahrlich spektakulär) nach Barrosa. Heutzutage ist von dem Schlachtfeld so gut wie nichts mehr übrig, aber ich stand auf dem Hügel, wo Major Brownes zusammengewürfeltes Flankenbataillon dem sicheren Tod entgegenmarschiert ist, und ich schaute an den Baukränen vorbei zu der Ebene, wo Major Goughs Iren den Adler des 8. französischen Linienregiments erobert haben, und ich dachte bei mir, hier muss auch Sharpe gewesen sein. Zwar hatte ich keine Ahnung, wie ich ihn nach Cadiz bringen sollte, aber die Versuchung, über Barrosa zu schreiben, war einfach unwiderstehlich, und so entstand Sharpes Zorn .
    Es wird noch mehr Sharpe-Romane geben (fünf vielleicht?). Ich weiß nicht, welche Geschichten sie erzählen werden, aber ich weiß, dass sie dem Heldenmut der britischen Soldaten Tribut zollen werden. Es gibt da die seltsame Vorstellung, dass Wellingtons Armee nur aus Abschaum bestand, der von Aristokraten befehligt
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