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Shanera (German Edition)

Shanera (German Edition)

Titel: Shanera (German Edition)
Autoren: Thilo Schön
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die Übersetzer wieder. Er holte seine „Schriftrolle“ aus einer Tasche und tippte darauf herum. „Der Antrieb und die Hauptkontrolle sind außer Betrieb.“
    „Und was machen wir jetzt?“, fragte Kessy. „Wir sitzen hier ohne Schiff in einer Schlangengrube!“
    Shanera starrte in die immer größer werdende Staubwolke. Steinpartikel reizten ihre Atemwege und ein metallischer Geschmack lag in der Luft. Immer wieder gab es krachende und polternde Geräusche, die im Abgrund widerhallten.
    „Das Viehzeug sind wir aber erstmal los.“, murmelte Koras, der zur anderen Seite des Schlunds spähte. „Ist alles da drüben und macht keine Anstalten, sich hierher zu bewegen.“
    „Kein Wunder.“, kommentierte Zela und hustete. „Ich wäre auch lieber woanders.“ Sie schaute besorgt auf die bröckelnde Felswand. „Hoffentlich bricht hier nicht alles komplett zusammen. Wir sollten machen, dass wir wegkommen.“
    „Ich glaube nicht, dass jetzt noch größere Stücke einbrechen. Aber hier ist trotzdem kein guter Platz zum Verweilen.“, stimmte Shanera zu.
    „Ja, nur wohin sollen wir?“, schaltete sich Kessy ein. „Bis nach oben zum Rand klettern? Das schaffe ich nicht.“ Leise fügte sie hinzu: „Ich bin nicht mal schwindelfrei.“ Sie stand förmlich an die Wand gepresst, klammerte sich an den Fels und vermied es, nach oben oder unten zu schauen.
    Shanera seufzte. An ihrem Standort war es nicht wirklich gefährlich. Man konnte bequem stehen, ohne sich irgendwo festhalten zu müssen. Das würde eine mühsame Tour werden.
    Sie legt Kessy eine Hand auf den Oberarm, um ihr etwas mehr Sicherheit zu geben. „Keine Angst.“, sprach sie ihr Mut zu. „Es ist nicht überall steil und wir bringen Euch schon hier raus.“
    Sie spähte in die sich langsam lichtende Staubwolke rund um das gestrandete Schiff. „Ich glaube, es gibt einen besseren Weg, als hier nach oben zu klettern.“
    „Ja?“, fragte Zela.
    Shanera deutete schräg über sich. „Zumindest müssen wir nicht weit nach oben. Neben der Absturzstelle ist so viel von der Außenwand eingebrochen, dass wir wahrscheinlich gut auf die andere Seite kommen. Dort bleiben wir hoffentlich unbehelligt von diesem Schlangengewürm und können uns einen einfacheren Weg suchen. Es würde mich auch nicht wundern, wenn wir auf einen Pfad stoßen, dann wird es noch leichter.“
    Sie drehte sich zu Rey. „Oder ist die Gegend hier völlig unbewohnt?“
    „Nein, es gibt hier einige Siedlungen in der Wand, wenn auch nicht in unmittelbarer Nähe.“
    „Gut, dann wird es auch Pfade geben.“
    Sie schauten jetzt alle zum Schiff, dessen dunkle Umrisse sich durch den Staub abzuzeichnen begannen. Es hing mit deutlicher Schräglage im Fels und hatte um sich herum eine große Lücke gerissen, durch die man den Himmel erahnen konnte.
    „Es ist nicht sicher, da durch zu gehen.“, wandte Rey ein. „Es kann jeden Moment noch mehr einstürzen.“
    „Nein, das ist unwahrscheinlich.“, widersprach Shanera. „Diese Gesteinsart ist nicht so brüchig. Falls das Schiff sich nicht mehr bewegt, wird nichts größeres mehr passieren.“
    „Ja, falls es sich nicht mehr bewegt.“, murmelte Zela.
    „Hat jemand einen anderen Vorschlag?“ Shanera wandte sich an Rey: „Wollt Ihr ins Schiff zurück?“
    Rey schüttelte den Kopf. „Nein, das wäre wohl keine gute Idee. Wir können das Schiff nicht mehr kontrollieren und wenn es ins Rutschen gerät, sitzen wir in der Falle.“
    „So sehe ich das auch.“, stimmte Noor zu. „Wir müssen eine Nachricht an die Basis schicken, damit sie uns abholen.“
    „Und damit sie sich um das Schiff kümmern.“, sagte Kessy. „Es kann ja schlecht hierbleiben. Ich hoffe, wir kriegen nicht zu viel Ärger.“
    „Es war ein Angriff.“, entgegnete Shanera. „Ihr konntet nichts dafür. Wie lange kann es denn dauern, bis Eure Leute hier sind?“
    „Normalerweise sind alle Schiffe im Einsatz.“, erklärte Kessy. „Einen halben Tag wird es schon brauchen, vielleicht auch einen ganzen.“
    „So lange können wir nicht hierbleiben. Seht mal da drüben.“
    Die ersten Schlangenarme hatten begonnen, sich tastend entlang der Schluchtwand in ihre Richtung zu bewegen.
    „Gut, dann versuchen wir, nach außen zu kommen, wie Shanera es vorgeschlagen hat.“, beendete Rey die Diskussion. Er tippte wieder auf der Schriftrolle. „Die werden uns dann dort abholen.“
    Shanera machte sich auf, um die kleine Truppe anzuführen, aber Koras winkte sie zurück. „Lass
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