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Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)
Autoren: C.C. Hunter
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und sah zu ihr rüber. Der Typ mit den vielen Piercings, der vorn im Bus saß, lief an Kylie vorbei, ohne ein Wort zu sagen. Sie beschloss, sich Kaugummi zu kaufen, fand auch ihre Lieblingssorte und stellte sich in die Schlange. Jemand stellte sich hinter sie, und sie schaute schnell, ob es wieder das blasse Mädchen war. Nein, es war der Typ mit den sanften, grünen Augen und den braunen Haaren – der, der sie an Trey erinnerte.
    Ihre Blicke trafen sich.
    Und verhakten sich ineinander.
    Sie war sich nicht sicher, warum er sie an Trey erinnerte. Okay, die Augen waren ähnlich, aber es war mehr als das. Vielleicht war es auch die Art und Weise, wie sich das T-Shirt über seine Schultern spannte, und dieser Eindruck, den er vermittelte … irgendwie distanziert. Es war nicht einfach gewesen, Trey näherzukommen. Wenn sie nicht in Physik als seine Laborpartnerin eingeteilt worden wäre – wer weiß, vielleicht wären sie dann nie miteinander ausgegangen.
    Das war es wohl. Irgendetwas an diesem Typ strahlte aus, dass es schwer war, an ihn heranzukommen. Vor allem, weil er ja nicht einmal etwas sagte. Sie wollte sich schon wieder umdrehen, da hob er die Augenbrauen wie zu einem leichten Gruß. Sie tat es ihm gleich, hob die Augenbrauen und drehte sich dann weg.
    Als sie nach vorn schaute, sah sie Miranda und die Blasse an der Tür stehen und reden. Dabei sahen sie Kylie direkt an.
    Toll, jetzt lästerten sie schon über sie, oder was?
    »Großartig«, murmelte sie vor sich hin.
    »Die sind nur neugierig«, flüsterte eine tiefe Stimme so nah an ihrem Ohr, dass sie die Wärme seines Atems an ihrem Hals spürte.
    Sie schaute ihn über die Schulter an. Jetzt konnte sie seine Augen erst richtig sehen und stellte fest, dass sie sich geirrt hatte. Das waren nicht Treys Augen. Diese hier hatten goldene Sprenkel um die Pupille herum.
    »Worauf denn?«, fragte sie und versuchte, ihn nicht anzustarren.
    »Auf dich. Sie sind neugierig auf dich. Vielleicht, wenn du etwas offener wärst …«
    »Offener?« Okay, das reichte ihr jetzt. Sie hatte zu seinen Gunsten angenommen, dass er der Normale war, aber jetzt tat er plötzlich so, als sei sie die Unfreundliche. »Die Einzigen, die mit mir geredet haben, sind der Blonde und Miranda und die andere da.«
    Er zog wieder eine Augenbraue hoch. Und aus irgendeinem Grund legte er damit bei ihr den Schalter um. »Hast du nervöse Zuckungen, oder was?«, fuhr sie ihn an, biss sich aber gleich auf die Zunge. Vielleicht besserte sich gerade ihre ›Zu-nett-Krankheit‹. Sara wäre sehr stolz auf sie gewesen. Ihre Mutter dagegen … wohl eher nicht.
    Ihre Mutter.
    Auf einmal hatte Kylie das Bild ihrer Mutter vor Augen, wie sie auf dem Parkplatz stand.
    »Du weißt es nicht … oder?«, fragte der Typ, und seine Augen wurden größer, die Goldsprenkel funkelten.
    »Was weiß ich nicht?«, gab sie zurück, war aber in Gedanken bei ihrer Mutter und der Tatsache, dass sie sie nicht einmal zum Abschied umarmt hatte. Warum hatte ihre Mutter ihr das angetan? Warum hatten ihre Eltern entschieden, sich zu trennen? Warum musste das alles passieren? Der vertraute Kloß, der ›Muss-gleich-weinen-Kloß‹, bildete sich in ihrem Hals.
    Er schaute zur Tür, und Kylie folgte seinem Blick. Miranda und die Blasse standen immer noch da. Waren alle drei schon öfter zusammen im Camp gewesen und waren jetzt eine Clique und sie die Neue? Die Neue, auf der sie jetzt rumhacken konnten?
    Die Stimme der Frau hinter der Kasse wurde lauter: »Hey, willst du die Kaugummis jetzt kaufen, oder nicht?«
    Kylie drehte sich wieder um und legte ein paar Münzen auf die Theke. Dann ging sie – ohne ihr Wechselgeld. Sie rauschte mit erhobenem Kopf an Miranda und dem anderen Mädchen vorbei. Sie traute sich nicht zu blinzeln, aus Angst, die Bewegung ihrer Lider könnte die Tränen schneller kommen lassen.
    Dabei war es gar nicht deren herablassende Art, die sie zum Weinen bringen könnte. Es waren ihre Mutter, ihr Vater, Oma, Trey, der Stalker und jetzt auch noch ihre Sorge um Sara. Kylie war es so was von egal, ob diese Psychos sie mochten oder nicht.

5. Kapitel
        
    Eine Stunde später bog der Bus in einen Parkplatz ein. Kylie hatte schon vorher das Schild mit der Aufschrift Shadow Falls Camp gesehen. Sie spürte einen Anflug von Furcht in ihrem Bauch. Sie schaute sich um und stellte fast überrascht fest, dass es keine hohen Zäune und kein abgeschlossenes Tor gab. Sie wurden also doch nur für Jugendliche
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