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Shades of hä? (German Edition)

Shades of hä? (German Edition)

Titel: Shades of hä? (German Edition)
Autoren: Ralf "Linus" Höke
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Christian lächelt immer noch. Er öffnet seinen durchlöcherten Bademantel. Darunter trägt er einen hautengen Lackleder-Body.
    »Kugeldicht!«
    Wow! Der Mann kann noch andere Worte als die rund zwei Dutzend, die man von ihm aus dem Roman kennt. Schieße wieder. Diesmal auf seine lacklederfreien Körperteile. Aus seiner Körpermitte schießt eine gigantische, rotleuchtende Erektion, die meine Kugeln wie ein Laserschwert abwehrt. Querschläger sirren durch die Luft.
    Plötzlich ein Schrei. Neben mir steht eine mannsgroße Scheibe Toast. Nackt, mit Zöpfen.
    »Christan! Oh nein! Mein Gott! Oh Christian! Gott! Nein! Christian! Oh, mein Gott!«
    Das muss Anastasia sein.
    Der Toast läuft rot an.
    Es ist Anastasia.
    Christian öffnet den Mund und einige Karamellbonbons fallen heraus. Die Karamellbonbons bilden im Raum eine Art Sprechblase, in der zu Lesen steht:
    »Nimm sie! Anastasia gehört dir!«
    Plötzlich sind wir in der Kammer der Qualen. Ich sehe mich selbst, nackt an ein Andreaskreuz gefesselt. Weitere Karamellbonbons verlassen Greys Mund.
    »Wenn du sie nicht nimmst, werde ich dich nehmen!«
    Sehe, wie er auf mein gefesseltes Pendant zugeht. Einen riesigen Analstöpsel in der Hand. Mit dem Ding könnte man im Golf von Mexiko ein Erdöl-Leck stopfen. Muss mich retten! Springe auf Grey zu und versuche, ihn in einen gigantischen Schredder zu pressen, der plötzlich aus dem Boden fährt. Christian lacht.
    »Nimm Sie! Du bist dran!«
    »NEIN! NIEMALS!«
    »Du bist dran! Nimm!«
    »NEIN!«
    »He! Was ist denn? Du bist dran!«
    Schaue irritiert Thomas an, der mir mit besorgtem Blick ein Exemplar des Romans hinhält und auf den Schredder zeigt. Es muss was passieren!

Wie man sich eine Auszeit nimmt oder was man anstellen muss, damit einen die Partnerin mal in Ruhe lässt.
Infizieren Sie sich mit einer Krankheit, die es zwingend notwendig macht, Sie für mindestens sechs Wochen in Quarantäne zu stecken. (TIPP: geeignete infektiöse Substanzen wie Ebola-Viren oder Milzbranderreger erhalten Sie im Internet kostengünstig unter www.al-kaida-shop/zubehoer.af) Sie werden feststellen, selbst der Aufenthalt unter einem Sauerstoffzelt wirkt wohltuend im Vergleich zum Aufenthalt in der Kammer der Qualen. (ACHTUNG! Drücken Sie gegenüber Ihrer Partnerin nicht zu sehr auf die Tube, was die Schwere Ihrer Krankheit angeht! Mitleid ist das Letzte, was Sie gebrauchen können und verschlimmert Ihre Lage nach der Genesung deutlich!)
Erzählen Sie Ihrer Partnerin, dass sie unbedingt nach Kenia müssen. Als Grund geben Sie an, sich auf einer dortigen Fairtrade-Sex-Messe nach neuem Spielzeug für sie umsehen zu wollen. (Potenzielle Angebote wie Schlagpaddel aus getrockneten Kakteen, Dildos mit Krokodilledernoppen oder ähnlich Unappetitliches sollten sie überzeugen.) In Kenia angekommen, buchen Sie die billigste afrikanische Airline für einen Inlandflug und fliegen solange hin und her, bis die Möhre abstürzt. (Zwei Flüge reichen im Schnitt.) Das Bergen der Überlebenden dauert in diesen Regionen in der Regel vier bis sechs Wochen. Zeit für Sie, sich zu erholen! (TIPP: genügend Trinkwasser mitnehmen! An Sonnencreme denken!)
Einfacher, aber riskanter: Fliegen Sie nach Mali, wandern Sie in einem Uncle-Sam-T-Shirt Amerikafähnchen schwenkend durch die Sahara und lassen Sie sich entführen. (ACHTUNG! Aufenthalt kann länger dauern! An ausreichend Lesestoff denken!)
Nur für Hartgesottene: Stellen Sie jegliche Körperpflege ein. (TIPP: Falls Sie nicht wissen, was Körperpflege ist, brauchen Sie ihre Gewohnheiten nicht zu ändern.)
Tun Sie im Beisein Ihrer Partnerin so, als würden Sie »Shades of Grey« lesen. Rollen Sie dabei ab und zu mit den Augen und sagen Sie Sätze wie: »Nein, so was!«, »Junge, Junge!« oder »Was für ein Kerl!«. Ihre Partnerin wird zunächst entzückt sein. Dann konfrontieren Sie sie mit dem Geständnis, sich soeben unsterblich in Christian Grey verliebt zu haben. (TIPP: Falls Ihre Partnerin Ihnen zunächst nicht glaubt, wirken dezent in der Wohnung platzierte Visitenkärtchen von Gay-Clubs mitunter Wunder.)
Auch wenn viele Männer immer noch glauben, durch den Weg ins Gefängnis zur Ruhe kommen zu können (prominentes Beispiel: Jörg Kachelmann), empfiehlt es sich nicht, eine Straftat zu begehen! In vielen Gefängnissen kommen Sie vom Regen in die Traufe. Mit dem entscheidenden Unterschied, dass die Frauen, die Ihnen hier begegnen, männlich sind und im Schnitt aus 120 Kilo testosteronangereicherter
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