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Shades of hä? (German Edition)

Shades of hä? (German Edition)

Titel: Shades of hä? (German Edition)
Autoren: Ralf "Linus" Höke
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schicken Sie es an den iranischen Staatspräsidenten Mahmud Ahmadinedschad. Die darauf folgenden Unruhen, Todesdrohungen und das Politisieren des Werkes in den Medien wird ihre Partnerin mit großer Wahrscheinlichkeit von der Lektüre abhalten. (Meine hat sich jedenfalls noch nie für Mohammed-Karikaturen interessiert.)
    Trotz dieser Maßnahmen bleibt natürlich ein gewisser Unsicherheitsfaktor. Was ist, wenn die Partnerin sich das Buch von einer Freundin geliehen hat, ihrer Schwester, oder im schlimmsten Fall, ihrer Mutter? Hier gilt: Wehret den Anfängen! Nur wer früh handelt, kann Schlimmeres verhindern. Deshalb folgen nun einige Anzeichen, an denen Sie erkennen, ob Ihre Partnerin heimlich »Shades of Grey« liest.

Symptome
    1
    Ihre Partnerin hält Sie plötzlich für »unverschämt gutaussehend«. Das muss nichts heißen, kann aber. Um sicher zu sein, schauen Sie in den Spiegel. Falls Ihnen jetzt nicht eine Mischung zwischen Johnny Depp und George Clooney entgegenstarrt, sollten Sie erhöhte Wachsamkeit walten lassen!
    2
    Sie greifen nach dem Zubettgehen wie gewohnt nach Ihren Ohrenstöpseln auf dem Nachttischchen und haben einen Analstöpsel in der Hand. (Achtung! Fragen Sie Ihre Partnerin jetzt besser nicht, an welchem Ort sich gerade Ihre Ohrenstöpsel befinden!)
    3
    Der Schmuseteddy Ihrer Partnerin liegt plötzlich mit verbundenen Augen im Bett. (Warnstufe 1. Eine Infektion mit dem »Shades of Grey«-Virus ist nicht auszuschließen!)
    4
    Der Schmuseteddy liegt mit gefesselten Pfoten im Bett. (Warnstufe 2. Eine Infektion liegt mit großer Wahrscheinlichkeit vor! Sofortige Gegenmaßnahmen sind dringend angeraten! Sorgen Sie für Ablenkung! Zum Beispiel in Form eines kleinen Wohnungsbrandes.)
    5
    Der Schmuseteddy liegt überhaupt nicht mehr im Bett, sondern hängt an der Wand – festgeschnallt an ein Andreaskreuz. (Warnstufe 3. Das Virus vermehrt sich bereits mit großer Geschwindigkeit im Bewusstsein Ihrer Partnerin! Die unter Punkt vier genannten Gegenmaßnahmen sind jetzt bereits nahezu wirkungslos. Beschäftigen Sie sich stattdessen lieber mit dem Thema Auswandern.)

    Welche gravierenden Folgen der unachtsame Umgang mit »Shades of Grey« haben kann, zeigt der Brief eines verzweifelten Leidensgenossen, der mich kürzlich erreichte.

Kapitel 1
Praxis

    Stellen Sie sich vor, Sie wollen zu zweit ein paar schöne erotische Stunden im Schlafzimmer verleben. Doch statt Massageöl zückt Ihre Partnerin Karabinerhaken und Seile.
    Um nicht völlig unvorbereitet in eine solche Situation zu stolpern, empfiehlt es sich, den Umgang mit BDSM-Sexualpraktiken à la »Shades of Grey« zu üben, bevor es ernst wird. Arbeiten Sie dazu folgende Schritte gewissenhaft durch:
    1
    Zunächst benötigen Sie einen Gegenstand, der dem Intellekt und der Persönlichkeitsstruktur der Heldin des Romans nahekommt. Zum Beispiel ein Stück Brot. Vorzugsweise Toast. Dieses Stück Toast stellt für die folgenden Übungen ihre »Partnerin« dar. (Toast hat wahrscheinlich einen ähnlich großen Wortschatz wie Anastasia, hält aber im Gegensatz zu ihr, Gott sei Dank, die Klappe. Außerdem wird er nicht so oft rot. Höchstens braun.)
    2
    Legen Sie die Scheibe Toast vor sich auf den Küchentisch und beschimpfen Sie sie. Beginnen Sie mit Sätzen wie: »Du nichtsnutziger Toast!«, »Du Wurm unter den Weizenbroten!« oder »Du bist es nicht wert, getoastet zu werden!« (ACHTUNG! Sorgen Sie unbedingt dafür, dass Sie alleine sind und schließen Sie Fenster und Vorhänge!)
    3
    Bestrafen Sie den Toast mit Nichtachtung. Zeigen Sie ihm die kalte Schulter. Mehr noch, machen Sie ihn eifersüchtig! Verzehren Sie zum Beispiel in seiner Anwesenheit mit Genuss eine Scheibe Schwarzbrot. Sagen Sie dabei: »Hmmm, wie lecker!« oder »Von diesem jungen knackigen Schwarzbrot kann sich der labbrige und faltige Toast aber eine Scheibe abschneiden.«
    4
    Ignorieren Sie für die folgenden drei Wochen den Toast völlig. Wenn ihm bereits Schimmelhärchen wachsen, überraschen Sie ihn plötzlich mit einer lauten Verbalattacke. »Ich habe Dir doch gesagt, Du sollst Dich rasieren!«
    5
    Jetzt müssen Sie den Toast bestrafen. Belegen Sie ihn dazu zunächst mit einer Scheibe Salami oder Schinkenwurst und platzieren ihn dann auf dem Ehebett. (TIPP: Falls Sie Vegetarier sind, geht als Belag auch ein Blatt Salat.) Damit der Toast nicht ahnt, was auf ihn zukommt, seien Sie zunächst freundlich zu ihm. Sagen Sie: »Du siehst heute unverschämt gut aus. Zum Anknabbern« oder
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