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SGK216 - Draculas Vampirfalle

SGK216 - Draculas Vampirfalle

Titel: SGK216 - Draculas Vampirfalle
Autoren: Larry Brent
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Schnell...!«
    »Nein«, reagierte sie kurzangebunden. Ihre Stimme war nur noch ein
Hauch. »Ich bin dort, wo ich sein muss. An dem Ort, wo Dracula mein Herr und
Meister, sich lange Zeit verbarg, ehe er zurückkehrte in die Welt, die ihm
schließlich zum Grab wurde...«
    Während sie sprach, blickte Gerdes misstrauisch und irritiert in die
Runde. Er konnte mit seiner Augenkraft nicht in die äußersten Ecken der Kammer
dringen, in deren Schwärze sich ohne weiteres Sonjas Entführer aufhalten und
ihn beobachten konnte. Der Gedanke daran erfüllte ihn mit Unbehagen und ließ
sein Herz stärker klopfen.
    Es kam ihm so vor, als ob das dumpfe, pochende Geräusch Mehrfach
verstärkt in der nächtlichen Turmkammer zu hören sei.
    Sonja Brauer senkte den Blick. Gerdes folgte mit seinen Augen ihrer
Blickrichtung. Zu ihren Füßen - sah er eine gewaltige steinerne Platte, und im
kalten Licht der Sterne, das eben durch das vergitterte Fenster trat, erkannte
er deutlich einen schweren eisernen Ring mit dem die Platte sich aus dem groben
Boden heben ließ, und die tief eingegrabenen Buchstaben, die den Namen »Graf
Dracula« bildeten...
     
    *
     
    »Er hat mir alles gesagt«, fuhr Sonja Brauer fort. »Er tut dem, den er
verehrt, einen großen Gefallen. Ich bin dazu auserkoren, Draculas Braut zu
sein, wenn er wiederkehrt«
    »Ich kann es nicht mehr länger hören!« stieß Gerdes aufgebracht hervor
Aufmerksam musterte er das Gesicht der jungen Frau, die er liebte, und
registrierte an ihrem Hals den dunklen Fleck, der ihm bewies, dass der Vampir
aus unerfindlichem Grund noch nicht zum letzten Schlag ausgeholt hatte. Es
schien, als solle Sonja - wie sie es mit ihrem umnebelten Gehirn erfasste -
tatsächlich ein Opfer für einen anderen sein, das der Fremde darbringen wollte.
Er hatte den Keim des Verderbens gelegt, aber vollenden sollte es ein
anderer...
    Hans Gerdes kam nicht mehr dazu, weiter über die Dinge nachzudenken.
    Leises Rascheln ließ sie plötzlich zusammenfahren.
    Er kam nicht mehr dazu, Sonja wegzureißen und selbst zur Seite zu
springen. Das schwere, engmaschige Netz fiel genau über sie und warf den
erschöpften Gerdes zu Boden.
    Sonjas Hände verkrallten sich in den Maschen, und einen Augenblick
schien es, als ob sie sie auseinanderreißen wolle.
    Die beiden waren in dem schweren großen Netz gefangen und zappelten
darin wie Fische. Es gelang Hans Gerdes nicht, einen Durchschlupf zu finden.
    Leises, triumphierendes Lachen, das sich teuflisch anhörte, drang an
seine Ohren.
    Gerdes starrte durch die Maschen und glaubte seinen Augen nicht trauen
zu dürfen. Durch den Eingang kam in diesem Moment eine dunkelgekleidete
Gestalt. Es handelte sich bei ihr eindeutig um den Mann, dessen hypnotischem
Lockruf Sonja einige Male gefolgt war, und den Mann, der ihr im Hof vor dem
Antiquitätengeschäft zum ersten Mal begegnete und Offensichtlich die hautnahe
Berührung mit der Deutschen ausgenutzt hatte, sie in seine Abhängigkeit zu
zwingen.
    Das bleiche Gesicht leuchtete im Dunkeln, als der jugendlich wirkende
Mann näher kam.
    Von der Seite fiel kalt glitzerndes Sternenlicht durch das vergitterte
Fenster, so dass eine Hälfte des Körpers angeleuchtet wurde, die andere in
tiefem Schatten stand.
    »Du warst gewarnt! Doch du meintest stärker zu sein. Sie meinen es
alle, die sich dazu auserkoren fühlen, uns das Leben zu nehmen, noch ehe wir es
wiedergewonnen haben. Doch diesmal sind wir schlauer. Nur einmal gelang es,
Draculas Zauber endgültig für alle Zeiten zu vernichten, aber sein Blut hat
sich erhalten in seinem Sohn, der sich Wonja nennt. Hier in diesem Turm befand
sich eines der Verstecke, die Graf Dracula zu seinen Lebzeiten aufsuchte, als
er in London und Umgebung weilte. Niemand wusste etwas davon. Nie hat jemand
die schwere, steinerne Platte entdeckt, die seinen Namen trägt. Sie lag
verborgen unter einer mehrere Zentimeter dicken Schmutzschicht, die wir
entfernt haben. Alles war seit Draculas Lebzeiten hier so vorbereitet, wie ihr
es nun antrefft. Unser Herr und Meister der in Wonja seine Wiederauferstehung
feiert, hat hier eine von vielen Fallen eingerichtet. Doch wenn er sich nicht
an einem solchen Ort aufhielt, wollte er dafür sorgen, dass sich Opfer in
seinem Netz fingen. Die ihm ein Weiterleben ermöglichten. Und alle, die mit
diesem Netz in Berührung kamen, kehrten nie wieder als jene zurück, als die sie
kamen...«
    Mit diesen Worten trat der Sprecher mit der kalten Stimme zwei weitere
Schritte nach vom
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