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Sex for One

Sex for One

Titel: Sex for One
Autoren: Betty Dodson
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Forschungsergebnisse über die weibliche Sexuali-tät veröffentlicht, die Freuds These vom »reifen, vaginalen
    Orgasmus« demontierten. Sie fanden heraus, daß alle Or-gasmen auf die Klitoris zentriert sind und die Einteilung in
    vaginale und klitorale Orgasmen falsch ist.
    Die Kontroverse vaginal versus klitoral war für mich aber
    kein Thema, denn ich erlebte beide Stimulierungen zu-gleich. Wenn ich auf dem Rücken lag, drang Blake von der
    Seite her in mich ein. Mit der freien Hand und feuchten
    Fingerspitzen massierte er sanft meine Klitoris, während
    wir langsam und hingebungsvoll vögelten. So hatte ich das
    Beste zweier Welten. Bei einem anderen erotischen Zwi-schenspiel legte er meine Hand auf die Klitoris und forderte
    mich auf, mich selbst zu stimulieren. Wieder Neuland! Jetzt
    konnten wir uns beide auf unsere jeweiligen sexuellen Ge-fühle konzentrieren. Ich konnte meine Erregung kontrollie-ren, indem ich mich schneller oder langsamer bewegte. Wir
    erlebten immer bessere Orgasmen, und manchmal kamen
    wir sogar zusammen, was großen Spaß machte, weil nicht
    mehr all unsere Energie darauf gerichtet war. Doch trotz
    dieses wundervollen Sexlebens masturbierte ich überra-schenderweise noch mehr als sonst, wann immer wir nicht
    zusammen sein konnten.
    Wir wußten beide, daß die Masturbation unseren sexuel-len Verstand gerettet hatte, und wir gelobten, nie wieder
    eine zweitrangige sexuelle Beziehung zu akzeptieren. Die
    Masturbation war zwar natürlicher Bestandteil unserer
    sexuellen Begegnungen, doch es zum ersten Mal gemein-sam zu machen, fanden wir beide schwierig. Immerhin
    hatten wir das unser ganzes Leben lang nur allein und
    heimlich gemacht. Diese Entblößung machte mich sehr
    unsicher. Wenn ich ihm klarmachte, daß ich im Hinblick auf
    den Orgasmus nicht von ihm abhängig war, erschütterte ich
    vielleicht sein romantisches Weltbild. Mit derartiger sexuel-ler Offenheit war ich sehr vorsichtig. Zu jenem Zeitpunkt
    hätte mich jede Kritik von ihm wieder hurtig in die Missio-narsstellung getrieben.
    Zuerst mußte ich den Mut aufbringen, mich allein beim
    Masturbieren im Spiegel zu beobachten. Als ich merkte,
    daß es nicht lächerlich oder befremdend wirkte, sondern
    einfach nur sexuell und intensiv, staunte ich. Bis /u diesem
    Moment hatte ich keine Ahnung, wie ich als sexuelles We-sen aussah. Mit dieser neuen erotischen Erfahrung konnte
    ich bei Blake den Durchbruch wagen. Wir feierten unsere
    sexuelle Unabhängigkeit, indem wir einander zeigten, wie
    wir allein erstklassige Orgasmen erleben konnten. Wir fan-den es beide toll! Das gemeinsame Masturbieren entmystifi-ziert die romantische Vorstellung vom Orgasmus, und ich
    trat von meinem Podest herab, um zu einer sexuell gleich-rangigen Partnerin zu werden.
    Mit dieser Freiheit machten wir viele neue Entdeckun-gen. Die gemeinsame Masturbation ermöglichte alle mögli-chen Experimente. Vom Zusehen lernten wir, welche Mani-pulationen und Berührungen am besten waren. Von den
    eigenen Reaktionen nicht in Anspruch genommen, konnten
    wir einander sorgfältig beobachten und alle Einzelheiten
    registrieren. Wir konnten beim Anstieg auf den Höhepunkt
    zusehen, wie der ganze Körper am Orgasmus beiteiligt war.
    Es war ein Kursus in menschlichem Sexualverhalten.
    Unsere Beziehung vertiefte sich auch seelisch. Wir waren
    sogar noch freier und aufrichtiger im Umgang mit unseren
    Gefühlen - vielleicht weckte diese gemeinsame sexuelle
    Aktivität Verständnis für die Menschlichkeit des anderen.
    Wir fühlten uns jedenfalls miteinander wohler. Von der
    ersten Erregung bis zum Orgasmus dauerte es bei mir
    gewöhnlich eine halbe Stunde, und manchmal störte mich
    dabei der Gedanke, daß er dabei müde wurde. Da wir nun
    wußten, daß ich auch allein weitermachen konnte, ver-schwand der Druck. Ich brauchte mich nicht mehr zu beei-len, bis ich kam.
    Mit dem befreienden Akt der Masturbation brauchten wir
    uns auch nicht mehr den Bedürfnissen des anderen anzu-passen. Wenn einem von uns nicht nach Sex zumute war,
    konnte der andere masturbieren, was oft denjenigen, der
    nicht bei Stimmung gewesen war, anturnte. Blake konnte
    mir offen sagen, wann er lieber masturbierte, als Verkehr
    oder oralen Sex zu haben. Er merkte auch, unter welchem
    Druck er sexuell gestanden hatte, immer zur Verfügung
    stehen zu müssen. Es war ihm fast unmöglich, nein zu
    sagen, wenn Aussicht auf Sex bestand. Am besten ließ sich
    das vermeiden, indem er Streit anfing. Doch jetzt war
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