Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sevenheart-3

Sevenheart-3

Titel: Sevenheart-3
Autoren: Nora_Jackson
Vom Netzwerk:
verbarg.
    Ich rappelte mich auf.
    Mein Bett war gemacht, mein Zimmer war aufgeräumt, nur auf meinem Schreibtisch lagen einige Fotos von mir und meiner Familie. Auch das alte Buch, das mir Clodagh damals gegeben hat, lag unberührt auf seinem Platz.
    Ich schüttelte unglaubwürdig den Kopf. Es war einfach alles unbegreiflich.
    „Clodagh-“, flüsterte ich mit Tränen in den Augen und drehte mich um meine eigne Achse.
    Sie musste irgendwo hier sein. Sie musste mich einfach hören.
    „Clodagh, ich bin zurück!“
    Ich ließ alles stehen und liegen, lief aus meinem Zimmer und blieb vor unserer Treppe stehen. Noch einmal atmete ich tief durch.
    Neben mir befand sich die Tür zu Seths Zimmer.
    Ich brachte mich dazu, die Tür vorsichtig zu öffnen und hineinzusehen.
    Doch Seth war nicht da.
    Ich ging die Treppe herunter, eine Hand auf dem Geländer liegend und sah auf unser Wohnzimmer herab.
    Alles war noch so, wie ich es verlassen hatte.
    Mit zittrigen Beinen ging ich durchs Wohnzimmer, direkt zur Küche. Kurz davor blieb ich stehen.
    Eine liebenswürdige, ältere Frau mit kurzen, grauen Haaren und braunen Augen saß auf einem alten Klappstuhl und häkelte ein Tischdeckchen.
    Sie sah plötzlich zu mir auf und hielt in ihrer Bewegung inne.
    „Emma-“
    Meine Stimme versagte.
    „Mein Kind“, wisperte sie, „du bist wieder da!“
    Mein Tränendamm war endgültig gebrochen. Ich fiel ihr in die Arme und ließ meine Tränen laufen. Sie drückte mich an sich und tätschelte meinen Kopf. Alle meine Erinnerungen kamen hoch, die ganzen Monate in der anderen Welt und hinzu kamen noch meine übermüdeten, körperlichen Kräfte.
    „Oh, mein Mädchen. Wie schön, dass du mich wieder besuchen kommst. Ich habe so oft an dich gedacht“
    Ich nickte einfach nur stumm und machte mir über ihre Aussage keine weiteren Gedanken.
    Irgendwann schaffte ich es, mich von Emma zu lösen und sie normal anzusehen.
    „Ich habe es geschafft, Emma. Ich bin nach Hause zurückgekommen!“, sagte ich tapfer.
    Sie legte eine Hand an meine Wange.
    „Natürlich hast du das! Warum solltest du es auch nicht geschafft haben?“
    Sie lächelte leicht und wies mich an, mich zu setzten. Langsam begann ich mir wirklich Gedanken zu machen, warum sie so reagierte. Es schien selbstverständlich zu sein, dass ich nach monatelangem Verschwinden einfach so auftauche.
    Ich setzte mich und atmete tief durch.
    „Hast du Hunger? Das letzte Mal, als du gekommen bist, habe ich dir gleich Pfannkuchen gebacken. Die isst du doch immer gern“
    Emma stand auf und ging gut gelaunt an ihren Küchenschrank. Ich wurde plötzlich noch stutziger.
    Welches letzte Mal meint sie?
    Trotzdem nickte ich wortlos. Ich hatte Bärenhunger und musste es erst einmal langsam angehen lassen.
    Emma fing an, den Teig zu rühren.
    „Wo sind die anderen? Wo ist Seth?“, fragte ich endlich.
    Sie drehte sich zu mir um.
    „Ich dachte, du wüsstest, wo Seth ist. Ist er nicht mit dir gekommen?“
    Emma sah etwas verwirrt aus. Umso verwirrter wurde ich.
    Nun verstand ich gar nichts mehr. Ich kam mir schon wieder irgendwie fehl am Platz vor.
    „ Woher mitgekommen?“
    Emma drehte einen Pfannkuchen in der Pfanne um und ließ ihn braten.
    „Na, von drüben! Er ist dich doch damals suchen gegangen!“
    Mir schien plötzlich alles aus dem Gesicht zu fallen, als ich begriffen hatte, was sie meinte.
    „Seth. Ist. Dort. Drüben !?“, schrie ich fast.
    Das war des Guten zu viel.
    „Natürlich! Ich hatte eigentlich gedacht, dass er mit dir kommt. Hättest auch ruhig deinen Mann mitbringen können“
    Meinen Mann?
    Sie machte eine Pause mit einem prüfenden Blick auf mich und hielt den Bratlöffel fest in der Hand.
    „Du bist doch nicht gekommen, um mir zu erzählen, dass du schon schwanger bist, oder!?“
    Ich konnte darauf einfach nichts erwidern.
    Emma schien auch plötzlich zu begreifen.
    „Guter Gott! Davon hast du mir ja erzählt!“
    Sie ging ein paar Schritte auf mich zu, vergaß ihre Pfannkuchen und machte den Eindruck, als ob sie sich wieder erinnern könnte.
    „Allmächtiger! Du weißt ja davon noch gar nichts, Kind!“
    Ich schüttelte den Kopf.
    Richtig, ich habe keine Ahnung. Um was, zum Teufel, geht es überhaupt?
    Emma sah mich besorgt an.
    Plötzlich begriff ich. Mir wurde plötzlich alles klar.
    „Ich bin in der Zukunft gelandet?“
    Emma schaltete den Herd aus, stellte mir den Teller vor die Nase, setzte sich mir gegenüber und sah mich nur wortlos an.
    Ich fuhr mir mit der Hand
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher