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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre
Autoren: Angie Sage
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schlage ich vor, wir benutzen den Schleichweg, um in die Feuerkammer zu gelangen.«
    »Schleichweg?«, fragte Marcia mit einem gequälten Lächeln. »Noch ein Geheimnis, Marcellus?«
    Für Marcellus war das immer noch ein heikles Thema. »Es ist nicht mein Geheimnis, Marcia«, erwiderte er.
    »Sondern meines, Außergewöhnliche«, gestand Julius. »Der Schleichweg ist die direkte Verbindung zwischen dem Zaubererturm und der Feuerkammer, er führt zu einem Ausstieg am Fußboden hinter dem Kessel in der Kammer. Ich habe ihn nach der Großen Alchimiekatastrophe mit einem Tarnzauber belegt. Der Zugang befindet sich unter der Wendeltreppe. Ich zeige ihn Ihnen.«
     
    Milo, Marcia, Septimus, Jenna, Beetle, Marcellus und der Geist Julius Pikes standen in dem engen, staubigen Wartungsraum unter der Wendeltreppe und blickten auf die rau verputzte kahle Wand.
    »Sie ist mit einem Außergewöhnlichen Tarnzauber belegt.«
    »Der nicht im Verzeichnis für Verborgenes aufgeführt ist«, sagte Marcia säuerlich.
    »Nein«, gab Julius zu.
    Außergewöhnliche Tarnzauber waren nicht wahrnehmbar und wurden nur von Außergewöhnlichen Zauberern und innerhalb des Zaubererturms benutzt. Eine Bedingung für ihre Verwendung war, dass sie in das Verzeichnis für Verborgenes eingetragen wurden, damit jeder Außergewöhnliche Zauberer wusste, was wo im Zaubererturm versteckt war.
    »Und was haben Sie hier verborgen, Mr. Pike?«, fragte Marcia.
    »Eine Bewegliche Kammer, die uns in die Feuerkammer bringen wird.«
    »Ach wirklich? Na, dann schlage ich vor, Sie enttarnen sie auf der Stelle.« Septimus spürte, dass es in Marcia vor Wut brodelte.
    Julius gehorchte, und in der Wand kam eine glatte schwarz glänzende Tür zum Vorschein. Marcia warf Septimus und Marcellus einen fragenden Blick zu. »Die kommt mir bekannt vor.«
    »Ja«, erwiderte Septimus schuldbewusst.
    »Das also habt ihr an jenem schrecklichen Tag getan!«, platzte Marcia heraus. »Ihr wolltet in die Feuerkammer fahren!«
    Septimus wäre am liebsten im Boden versunken.
    »Ich fasse es nicht«, stöhnte Marcia und schüttelte den Kopf.
    »Ich wollte es Ihnen ja sagen«, erklärte Septimus. »Aber ich hatte versprochen, es für mich zu behalten.«
    »Ein Versprechen, das er nur sehr ungern gegeben hat«, schaltete sich Marcellus ein. »Aber es war nötig, Marcia. Ich brauchte seine Hilfe, verstehen Sie?«
    »Ich verstehe. Und es wird nie wieder nötig sein.« Marcia wandte sich an Julius. »Kann man die Kammer gefahrlos benutzen?«, fragte sie.
    »Ja«, antwortete Julius. »Ich habe sie mit einem Wartungszauber belegt, bevor ich sie getarnt habe. Auf die Wartung der Beweglichen Kammer habe ich nämlich immer großen Wert gelegt. Im Gegensatz zu den Alchimisten, die ihre Kammer sich selbst überlassen haben.«
    »Was?«, knurrte Marcellus.
    Bis dahin hatte Septimus dem, was Julius Pike sagte, selten zustimmen können, aber in puncto Wartung musste er dem Geist recht geben.
    »Also gut, Julius«, sagte Marcia. »Führen Sie uns durch den Schleichweg.«
    Julius Pike legte seine Geisterhand auf eine abgegriffene Stelle rechts neben der Tür – und zog sie gleich wieder zurück. »Ich habe ganz vergessen, dass ich ein Geist bin«, stöhnte er verzweifelt. »Die Tür reagiert nur auf die Hand eines Lebenden.«
    »Ich kann es tun«, erbot sich Septimus, schließlich hatte er auf diesem Gebiet einige Erfahrung.
    Der Geist schüttelte den Kopf. »Die Tür wird dich nicht erkennen. Der Schleichweg lässt sich nur mit dem unverwechselbaren Handabdruck des damaligen Außergewöhnlichen Zauberers – der ich war –, seines Oberlehrlings oder des Burgalchimisten öffnen.«
    »Na, dann kann das doch Marcellus erledigen«, schlug Marcia vor.
    »Die Tür wird mich nicht erkennen«, erwiderte Marcellus. »Julius hat meine Erkennungsmerkmale aus allem gelöscht.«
    »Ich könnte sie aufbrechen«, schlug Milo voller Tatendrang vor.
    »So funktioniert das nicht«, entgegnete Marcellus gereizt.
    »Dann muss ich eben durch die Luke einsteigen wie alle anderen«, sagte Jenna. »Es wird schon gut gehen.«
    »Nein«, widersprach Marcellus. »Es wird nicht gut gehen.«
    »Syrah!«, rief Septimus plötzlich. »Julius, sie war doch Ihr Oberlehrling! Würde die Tür ihre Hand erkennen?«
    Julius entrang sich ein dumpfer Geisterseufzer, der allen Anwesenden Gänsehaut verursachte. »Wenn sie noch am Leben wäre, in der Tat«, sagte er traurig. »Nachdem Syrah auf der Queste verschwunden war, habe ich es nicht
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