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Septimus Heap: Darke Toad - Die Dunkelkröte

Septimus Heap: Darke Toad - Die Dunkelkröte

Titel: Septimus Heap: Darke Toad - Die Dunkelkröte
Autoren: Angie Sage
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aussah und er Mühe hatte, nicht in das Gelächter der anderen mit einzustimmen, machte es noch schlimmer.
    Das Gelächter verklang, und die Hexenmutter wandte ihre Aufmerksamkeit wieder DomDaniel zu. Der Elefantenohren-Zauber hatte sie in beste Laune versetzt. Und er hatte ihr gezeigt, dass Linda eine Kraft war, auf die sie zählen konnte.
    »Linda, mein Liebes«, sagte sie in anbiederndem Ton, »würdest du uns, falls es dir keine allzu großen Umstände bereitet, bei einem Knochenumhüllungszauber helfen?«
    Linda lächelte. »Mit Vergnügen, Hexenmutter.« Sie senkte den Blick auf DomDaniel, der erleichtert aufatmete. »Wer ist denn der Glückliche? Der alte Rumtreiber da?«
    DomDaniel runzelte die Stirn, schwieg aber. Er war seinem Ziel jetzt so nahe, dass er es nicht aufs Spiel setzen wollte.
    Die Hexenmutter kicherte. Es klang nicht angenehm. »Ach, Linda, du bist ja so komisch. Hahaha. Wirklich köstlich. Das ist kein Geringerer als DomDaniel!«
    Linda blickte sie schockiert an. »Wirklich?« Sie beugte sich vor und beäugte DomDaniels Kopf. »Donnerwetter!«, flüsterte sie, wackelte mit den Fingern, was, wie Simon vermutete, wohl ein Winken darstellen sollte, und flötete: »Hallo, Mr. Daniel, ich wollte Sie schon immer mal kennenlernen.«
    »Nun fangt schon endlich an«, stöhnte DomDaniel, dessen Geduld endgültig erschöpft war.
    »Na schön«, befand die Hexenmutter. »Beginnen wir.«

5
Blut

    Kälte legte sich über die stickige Küche, und Simon lief ein Schauder über den Rücken. Die Hexenmutter gab Daphne und Veronica ein Zeichen, worauf sich die beiden aus dem Sofa stemmten, Simon die Ellbogen in die Rippen bohrend, und sich zu ihr und Linda gesellten. Die vier Hexen stellten sich im Kreis um den Tisch und fassten einander an den Händen. Plötzlich scherte die Hexenmutter aus dem Kreis wieder aus und starrte Simon an.
    »Was ist denn nun schon wieder?«, fragte DomDaniel ungehalten.
    »Der da.« Die Hexenmutter nickte in Simons Richtung. »Dein Gehilfe. Ist er vertrauenswürdig?«
    »Ach, Heap «, sagte DomDaniel abschätzig. »Mach dir seinetwegen keine Sorgen.«
    Simon wusste nicht so recht, wie er das verstehen sollte, aber er sagte sich, dass es nicht schaden konnte, wenn er als »vertrauenswürdig« galt. Er sank zurück auf das schmuddelige Sofa und versuchte, die piekenden Sprungfedern zu ignorieren.
    Die Hexen fassten einander wieder an den Händen und stimmten ein eindringliches, schmerzhaft schrilles Summen an, das bald den Weg mitten in Simons Kopf fand und bohrende Schmerzen in seinen Backenzähnen hervorrief. Wie gern hätte er sich wieder die Ohren zugehalten, aber er traute sich nicht.
    Das Summen wurde lauter und noch eindringlicher, und gerade als Simon glaubte, er müsste schreien, weil er das Gefühl hatte, ihm würden Nadeln in die Ohren gestochen, hörte es mit einem Schlag auf. Tiefe Stille kehrte ein, und Simon spürte die Gegenwart von etwas Kaltem, das sich über die Küche senkte.
    Dann vernahm er ein Fauchen, danach ein Rascheln im Müll und schließlich ein lautes Jaulen. Direkt vor ihm war ein Kampf zwischen einigen Katzen entbrannt.
    Die Hexenmutter schielte zu Simon herüber, als wäre er daran schuld. »Pst!«, zischte sie.
    Simon breitete die Arme aus, als wollte er sagen: Ich kann nichts dafür, doch die Hexenmutter funkelte ihn an. »Mach dem sofort ein Ende«, befahl sie.
    Simon wagte es nicht, den Befehl der Hexenmutter zu ignorieren. Er nahm all seinen Mut zusammen, beugte sich vor und griff in das wirbelnde Katzenknäuel, zwischen altes Papier, Gemüseschalen und schmutzige Lumpen, in dem die Tiere mit zunehmender Heftigkeit rauften. Eine bekam er am Genick zu fassen. Ein markerschütterndes Kreischen ertönte, dann ein Schrei. Simon schnellte in die Höhe. An seiner Hand baumelte eine kleine gelbe Katze, die ihre Zähne fest unter seinem kleinen Finger in seine Hand geschlagen hatte.
    »Autsch!«, schrie er und schlenkerte verzweifelt den Arm, um die Katze abzuschütteln. Die Katze schwang heftig hin und her und grub bei jeder Pendelbewegung ihre Zähne nur noch tiefer in sein Fleisch. Simon geriet in Panik.
    »Tiddles!«, brüllte die Hexenmutter und kam, mit den Dornen an ihren Schuhen allerlei Tomatenschalen aufspießend, zu Simon herübergestapft. Sie blieb so dicht vor ihm stehen, dass er die Zornesröte unter ihrer dicken weißen Schminke sehen konnte.
    »Hör … auf, … mit … meiner Katze zu spielen!«, zischte sie wutentbrannt.
    Der Schmerz
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