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Septimus Heap: Darke Toad - Die Dunkelkröte

Septimus Heap: Darke Toad - Die Dunkelkröte

Titel: Septimus Heap: Darke Toad - Die Dunkelkröte
Autoren: Angie Sage
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Septimus in Port ein paar schöne Tage zu bescheren. Und als sie ihn jetzt dabei beobachtete, wie er aufgeregt und mit einem strahlenden Lächeln zu den verlockend nahen Lichtern von Port blickte, da begriff sie, dass es im Leben Wichtigeres gab, als sich über eine gestrandete Fähre zu ärgern, und lächelte ebenfalls.
    Fünf Minuten später brachen die Passagiere in Beifall aus, denn die Porter Fähre war von der Sandbank freigekommen. Bald darauf legte sie am Burg-Kai an, wo die Skipperin ihre sonderbaren Passagiere beschämt verabschiedete und ins nächtliche Port entließ.
    Wie allen Außergewöhnlichen Zauberern stand Marcia im Zollhaus, das am Haupthafen lag, eine Gästesuite zur Verfügung. Sie freute sich schon auf das Abendessen am warmen Kaminfeuer, das sie dort erwartete. Mit Septimus im Schlepptau eilte sie durch die verwinkelten Gassen, die zum Haupthafen führten. Nach gut zehn Minuten fragte Septimus, der kaum hinterherkam: »Sind wir nicht bald da?«
    Marcia verkniff sich eine bissige Antwort. Schließlich sollte der Ausflug Spaß machen. Und so sagte sie nur: »Gleich.«
    Zehn kalte Minuten später bemerkte Septimus: »Hier waren wir vorhin schon mal.«
    Marcia blieb stehen. »Mist!«
    »Haben wir uns verlaufen?«, fragte Septimus.
    »Nein«, behauptete Marcia, »wo denkst du hin!«
    Septimus zog ein zerknülltes Stück Papier aus der Tasche. »Wie gut, dass ich einen Stadtplan mitgenommen habe.«
    »Einen Stadtplan?« Marcia wünschte, sie hätte selbst daran gedacht.
    »Ja. Ein Narr, wer ohne Karte, die den Weg ihm weist, zu unbekannten Orten reist.«
    »Ich muss doch sehr bitten!«, rief Marcia aufbrausend, besann sich aber sogleich. »Ach so, das ist einer von euren Jungarmee-Merksprüchen, nicht wahr?«, fragte sie in dem sanften Ton, den sie immer anschlug, wenn sie über seine Vergangenheit sprach.
    Septimus nickte. »Die sind wirklich recht nützlich«, erwiderte er – ehe ihm einfiel, dass sie auch einige gemeine Sprüche über Marcia hatten auswendig lernen müssen. »Na, jedenfalls die meisten«, fügte er hinzu.
    Septimus übernahm mit dem Stadtplan die Führung, und schon bald traten sie aus dem Gewirr der Gassen heraus auf eine breite, hell erleuchtete Straße.
    »Ich habe mir gedacht«, erklärte Septimus, »dass wir die Gassen besser meiden und die größeren Straßen zum Hafen nehmen. Bei Dunkelheit ist das sicherer.«
    »Gute Idee«, stimmte Marcia zu und dachte im Stillen, dass Septimus möglicherweise gar nicht zu lernen brauchte, wie man sich in Port gefahrlos bewegte.
    Kalter Regen setzte ein, und Septimus überlief ein Schauder. Die Straße war ihm nicht geheuer, und aus irgendeinem Grund, den er nicht verstand, sträubten sich ihm die Nackenhaare. Marcia marschierte zügig weiter, und Septimus hastete hinterher. Im Gehen suchte er auf dem Stadtplan die erste Abzweigung zum Hafen. Plötzlich hörte er Marcia zischen: »Unsichtbarkeitszauber Nummer drei, Septimus. Los, sofort! « Erschrocken über die Dringlichkeit in ihrer Stimme, die ihm sagte, dass es ihr ernst war, kam er der Aufforderung unverzüglich nach.
    Ein paar Sekunden später setzten sie als unsichtbare Schatten ganz leise ihren Weg fort und beobachteten dabei zwei Gestalten, die ihnen auf der anderen Straßenseite entgegenkamen. Die eine war in einen dunklen Mantel gehüllt und hatte eine Kapuze über den Kopf gezogen, die andere bot einen höchst merkwürdigen Anblick.
    »Du meine Güte, bin ich erschrocken!«, flüsterte Marcia Septimus zu. »Im ersten Moment dachte ich, da kommt DomDaniel. Der Kerl hat sein Gesicht, aber sieh dir nur an, wie er geht – er wackelt hin und her wie eine große Marionette.«
    »Er sieht verkleidet aus wie die Leute auf der Fähre«, erwiderte Septimus. »Aber trotzdem ist er mir unheimlich.«
    Marcia war mit ihrem Lehrling zufrieden. »Ganz recht«, sagte sie, »ich habe den Verdacht, das ist eine Art schwarzmagische Sinnestäuschung. Leider kann man solche Dinge hier verschiedentlich kaufen.« Sie seufzte. »In Port begegnet man schon sehr sonderbaren Leuten, Septimus.«
    Septimus nickte. Er hatte noch nie so viel Merkwürdiges an einem Ort gesehen.
    Marcia beobachtete, wie die beiden Gestalten um eine Ecke bogen und in der Dunkelheit verschwanden. »Wir können den Unsichtbarkeitszauber jetzt wieder aufheben, Septimus«, sagte sie.
    Am Ende der Straße fand Septimus die gesuchte Abkürzung zum Hafen. Die Gasse hieß Düsterweg und führte an der Rückseite kleiner, geduckter
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