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Septimus Heap 06 - Darke

Titel: Septimus Heap 06 - Darke
Autoren: Angie Sage
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Geschenkpapier auf, und zum Vorschein kam eine sehr kleine knallrosa Krone, geschmückt mit Glasperlen, rosa Pelzbesatz und baumelnden Bändern. Jenna lachte laut los.
    »Die ist ja so was von albern, Septimus.« Sie setzte die Krone auf und band die rosa Bänder unter dem Kinn zusammen. »So, damit bin ich nun die Königin. Jetzt mach deins auf.«
    Septimus riss das rote Papier auf und zog das Gragull-Gebiss hervor.
    »Toll, Jenna!« Er steckte es in den Mund, und die beiden gelben Eckzähne schoben sich sauber über seine Unterlippe. Im Kerzenlicht sah er damit so echt aus, dass Marcia, als sie ihr Gespräch mit Beetle beendete und sich ihm zuwandte, um ihn etwas zu fragen, laut aufschrie.
    Königin und Gragull brachten den restlichen Abend damit zu, vor den beiden höchsten Würdenträgern der Burg – der Außergewöhnlichen Zauberin und dem Obermagieschreiber – herumzualbern. Jenna war unbeschreiblich glücklich. Sie hatte ihren alten Septimus wieder und – das bewies erneutes Möwengeschrei mit einer anschließenden Lachsalve – auch ihren alten Nicko.
    Aus dem Schatten sahen zufrieden zwei Geister zu.
    »Danke, Septimus«, hatte Alther geantwortet, als er aufgefordert worden war, sich mit an den Tisch zu setzen. »Ich möchte lieber in aller Ruhe hier bei meiner Alice sitzen. Ihr Lebenden macht solchen Lärm.«
    Und den machten sie. Die ganze Nacht hindurch.
    Als die Sonne aufging, wurden die Fenster des Ballsaals aufgerissen. Die Festgäste kletterten hinaus in den Schnee und liefen zum Landungssteg des Palastes hinunter. Ein einsamer Geist sah sie herankommen und schlich sich auf das Händlerboot, das am Landungssteg lag, bereit zum Auslaufen, bevor die Große Kälte den Fluss zufrieren ließ. Der Geist Olaf Snorrelssens schwebte in die mit Kirschholz verkleidete Kabine hinunter, die er vor langer Zeit für seine Frau Alfrun gezimmert hatte. Er setzte sich und wartete auf seine Frau und seine Tochter, die, wie er wusste, bald kommen würden. Er lächelte. Endlich war er zu Hause.
    Doch die Gäste waren nicht heruntergekommen, um Snorri und ihrer Mutter Lebwohl zu sagen, denn die beiden wollten erst am nächsten Tag abfahren. Sie waren gekommen, um von Jillie Djinn Abschied zu nehmen, die still und von Schnee bedeckt in ihrem Abschiedsboot lag, das nun den Wellen übergeben wurde, um von der Ebbe aufs Meer hinausgetragen zu werden.
    Als sie zusahen, wie das Abschiedsboot, an dessen Flaggenmast ein prächtige Fahne aus blauer Seide wehte, den Fluss hinabtrieb, wandte sich Jenna Beetle zu.
    »Du hoffst bestimmt«, sagte sie, »dass sie nie zurückkommt und im Manuskriptorium herumspukt.«
    Der Obermagieschreiber grinste. »Vorerst habe ich meine Ruhe und meinen Frieden«, erwiderte er. »Du weißt ja, wo sie das nächste Jahr und einen Tag verbringen wird.«
    Jenna kicherte. »Ach ja, natürlich – dort, wo sie zum Geist geworden ist. Marcia wird begeistert sein!«

Was im Dunkelfeld geschah – und danach
    Was im Dunkelfeld geschah – und danach
Opfer des Dunkelfelds
    Marcias Großer Umkehrer kam gerade noch zur rechten Zeit, denn nur wenige Menschen können in einem Dunkelfeld länger als drei Tage und drei Nächte überleben. Den meisten Kindern in der Burg ging es gut, als sie wieder aufwachten. Der Mehrzahl der Erwachsenen ging es weniger gut. Sie hatten einen Brummschädel, quälenden Durst und Schmerzen von Kopf bis Fuß. Viele glaubten, sie hätten am Abend zuvor ein allzu rauschendes Fest gefeiert, und konnten sich an nichts erinnern. Einige freilich wachten nach dem fürchterlichsten Fest, das in der Burg jemals gefeiert worden war, nie wieder auf.
    Wer im Freien in die schwarzmagische Trance fiel, dem erging es am schlimmsten. Viele erlagen der Kälte, und da man auf offeneren Plätzen in der Burg Blutflecken fand, befürchtete man, dass der Dunkeldrache die Vermissten geholt hatte. Andere waren vom Dunkelfeld in einem denkbar ungünstigen Moment überrascht worden. Einer starb, weil er gerade auf eine Leiter kletterte, zwei kamen bei dem Versuch um, durch ein hohes Fenster zu flüchten, und fünf fielen in ein Feuer, das sie gerade schürten. Drei konnten nicht geweckt werden und wurden zur Entzauberung ins Krankenrevier des Zaubererturms eingeliefert.
    Zwei Namen auf den Gedenktafeln, die an vielen Stellen in der Burg angebracht wurden, sind uns vertraut:
    Bertie Bott. Gewöhnlicher Zauberer. Vermisst, vermutlich aufgefressen.
    Una Brakket. Hauswirtschafterin. Erfroren in der Kurzen
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