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Seilschaft (German Edition)

Seilschaft (German Edition)

Titel: Seilschaft (German Edition)
Autoren: Jo Perridge , Cliff Morten
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jüngeren Mann gerichtet. In dieser Stimmung war Jason alles zuzutrauen, obwohl Nico ihn nicht für so dumm hielt. Selbst wenn Jason glaubte, er könnte den Abstieg alleine bewältigen, Verletzungen durch einen Kampf konnte er nicht riskieren.
    Allerdings, wie viel logisches Denkvermögen durchdrang die rasende Wut?
    «Hör gut zu! Ich verabscheue dich», knurrte Jason, schob sich näher an die Wand und fühlte sich offenbar sicherer mit dem stützenden Holz in seinem Rücken. «Willst du mir endgültig demonstrieren, was für ein Bastard du bist?»
    Nico legte den Kopf zur Seite und sah ihn gelassen an. Jasons Gerede ging ihm allmählich auf die Nerven. Wenn er so weitermachte, wäre ein Knebel erforderlich, obwohl Nico für Jasons Mund andere Pläne hatte. Und wie sehr würde ein Knebel zu weiteren Schritten verleiten ...?
    «Bist du jetzt fertig, oder muss ich mir noch mehr Gewinsel anhören?»
    «Gewinsel!» Jason geriet außer sich bei dieser Unterstellung. «Bring mich nicht zum Lachen.»
    «Hatte ich nicht vor, muss ich sagen», gähnte Nico und sah kurz zum Feuer, das warm und hell loderte. Eine Bewegung im Augenwinkel, er reagierte sofort, fuhr herum und schleuderte Jason auf den Boden, den Schwung des Angriffs ausnutzend. Jason knallte hart auf ein Bein und schlidderte über den Boden. Er erhob sich sofort auf ein Knie, auf einer Hand abgestützt, und blickte hoch, um zu sehen, ob ein Schlag kam.
    Verdammt! Er hätte besser aufpassen müssen, tadelte sich Nico, als er zu Jason hinüberging, während ihre Augen sich drohend anblitzten. Nico lehnte sich über ihn, die Arme verschränkt, bereit, sofort zu reagieren, falls Jason einen neuen Versuch unternahm.
    «Keine gute Idee», knurrte Nico ihn an. Jason starrte trotzig zurück. Nico sah, wie seine Hände sich so fest zu Fäusten ballten, dass die Fingernägel kleine halbkreisförmige Abdrücke hinterließen. Nico hockte sich vor ihn und strich mit der Hand über Jasons Wange.
    Jasons zusammengekniffene Augen beobachteten ihn misstrauisch.
    «Anscheinend muss ich dich erinnern, Jason», Nico senkte seine Stimme, «du brauchst mich, und du brauchst mich lebend und fit. Es sei denn, du bist so dumm und willst es allein versuchen, aber selbst dann solltest du unverletzt und gesund sein. Blaue Flecken und Knochenbrüche werden in keinem Buch empfohlen, das musst du mir einfach glauben, da du ja nicht viel von Überlebensstrategien weißt. Wenn du meine Hilfe willst, hast du keine andere Wahl, als zu tun, was ich sage. Alles, was ich sage. Und je mehr du dich wehrst, umso schwerer werden die Aufgaben sein, die ich dir auferlege.»
    Er prüfte Jasons Gesicht und versuchte seine Stimmung abzuschätzen. Jason war schwer zu lesen, wenn er verärgert war, es war kompliziert, die niedrigeren Grade von Angepisstheit von den höheren zu unterscheiden.
    «Hast du kapiert?», hakte Nico nach. Und Jason schlug wieder zu. Nico fiel fast hintenüber, sein Fuß trat automatisch zu. Widerstehe! Er riss sich zusammen und bremste im letzten Moment ab. Es war klar, dass Jason ebenfalls versuchte, seine Kampflust zu zügeln, denn als er sah, dass der Kampf eskalieren würde, kroch er rasch zurück, leicht bucklig wie ein getretener Hund.
    Nico seufzte ärgerlich. Er sprang auf, den jüngeren Mann fest im Blick, falls der es noch mal probierte ...
    «Anscheinend kapierst du nicht», sagte er zornig. Das würde ein Problem werden. Ein aggressiver Jason gefährdete ihren Abstieg enorm. Nico überlegte kurz, ob er aufgeben und Jason in Ruhe lassen sollte. Immerhin, er hatte die Fotos. Aber dieser kleine innere Einwand wurde rasch niedergetrampelt von seiner Wut und, um der Wahrheit ins Auge zu sehen, seiner Lust. Ihre Freundschaft war nicht mehr zu retten. Dafür würde Jason sorgen. Jetzt aber, hier, gehörte Jason ihm. Jason war sein, und er konnte mit ihm tun, was er wollte.
    Und Gott, klang das gut.
    Wie auch immer, sein Benehmen musste sich verbessern.
    «Du beschissener Bastard», spuckte Jason in seiner Ecke. «Lass mich gehen!»
    Okay, die Sprache musste sich auch verbessern.
    «Dich gehen lassen? Okay, Jason, machen wir’s so. In welcher der Spalten möchtest du deine neue Freiheit verbringen? Welche Schneebrücke wird unter dir zusammenbrechen? Ohne mich als Partner, um dich zu sichern, hast du nicht die geringste Chance. Versuche es, und ich werde Spaß dabei haben, zuzusehen.» Nico sah ihn an. Jason war stumm. «Oder willst du deinen Standpunkt überdenken?»
    «Fuck
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