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Seekers 03: Auf dem Rauchberg

Seekers 03: Auf dem Rauchberg

Titel: Seekers 03: Auf dem Rauchberg
Autoren: Erin Hunter
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hatte.
    Kallik schob sich näher an Qopuk heran. »Was für ein schrecklicher Name«, sagte sie leise.
    »Warum ist es gefährlich?«, drängte Lusa. »Qopuk, was ist mit dem Rauchberg?«
    Qopuks Lider wurden schwer. »Rauchberg«, murmelte er. »Der Feuerriese …« Erschöpft schloss er die Augen.
    »Qopuk!«, rief Lusa. »Warte, erzähl weiter!«
    »Psst, Lusa«, griff Kallik ein. »Er schläft. Lass ihn ausruhen.«
    »Oh!«, hauchte Lusa. Sie zog sich zurück, wobei sie sich möglichst leise zu bewegen versuchte.
    »Er ist so müde«, meinte Ujurak voller Mitleid. Sie betrachteten den alten Bären, dessen schmutziges Fell sich mit jedem Atemzug hob und senkte.
    »Können wir heute Nacht hierbleiben?«, fragte Kallik Ujurak. »Um bei ihm zu sein?«
    »Oh, ja«, rief Lusa. »Und morgen, wenn er sich ausgeruht hat, kann er mit uns kommen! Er kann uns den Weg zur Letzten Großen Wildnis zeigen!«
    »Ich glaube, es wäre eine gute Idee, hierzubleiben«, meinte Ujurak. »Falls Toklo etwas fängt, können wir ihm davon abgeben.«
    »Ich hol ihm noch etwas Wasser«, erklärte Lusa eifrig. Sie nahm das feuchte Moos ins Maul und schob sich weiter aus dem Dornengestrüpp heraus. Während sie zum See trottete, rauschten und flüsterten die Blätter an den Bäumen ringsum. Sie deutete das so, dass die Bärenseelen in den Bäumen ihre Sorge um Qopuk für gut befanden, auch wenn er kein Schwarzbär war.
    Sie tauchte das Moos in das klare, kalte Wasser, bis es sich ganz vollgesogen hatte. Die Sonne bewegte sich Richtung Horizont und die immer länger werdenden Schatten zogen sich über den leicht bewegten See. Lusa stellte die Ohren auf, um nach Beute zu lauschen. Sie konnte polternde Tatzenschritte, krachende Äste und ärgerliches Bärengemurmel hören. Es klang ganz so, als würde Taqqiq versuchen zu jagen.
    Sie wollte gerade zurückgehen, als ein Zweig hinter ihr knackte. Da trat Toklo unter den Bäumen hervor, mit einem Hasen im Maul.
    »Prima, Toklo!«, rief Lusa. »Ich wusste doch, dass du etwas fängst!«
    Toklo ließ den Hasen fallen und verdrehte die Augen. »Ich kann dir verraten, welchem Krachmacher wir das nicht zu verdanken haben«, brummte er grimmig.
    »Wir wollen über Nacht hierbleiben.« Lusa hob das durchnässte Moos aus dem Wasser. »Qopuk kennt den Weg zur Letzten Großen Wildnis, und Ujurak meint, das sei der Ort, wo wir die ganze Zeit schon hinwollten. Ist das nicht toll? Er kann uns hinführen!«
    »Super«, meinte Toklo spitz. »Genau das, was wir brauchen. Noch ein Bär, der uns aufhält.«
    »Aber er wird uns nützlich sein«, widersprach Lusa. »Und es war schon immer sein Traum, dorthin zu kommen. Wir können ihm dabei helfen.« Es ärgerte sie, dass Toklo so selbstsüchtig war. Qopuk hatte es genauso wie sie und ihre Gefährten verdient, das Ziel seiner Reise zu erreichen.
    Sie ging mit dem nassen Moos zurück zu den Büschen. Toklo folgte ihr dicht auf den Fersen. Kallik hatte sich neben Qopuk gelegt. Ihre Augen waren geschlossen, und ihr Fell hob und senkte sich im gleichen Rhythmus wie seins.
    »Psst«, mahnte Ujurak, indem er auf die beiden Eisbären deutete. Lusa legte das Moos neben Qopuks Maul ab.
    Toklo schob einen Haufen Blätter unter einem Baum zusammen, wenige Bärenlängen von Qopuk entfernt, und ließ sich darauf nieder, um zu fressen. »Wir heben etwas für die beiden auf«, erklärte er.
    Lusa hatte sich gerade einen Happen genommen, da krachte und polterte es zwischen den Bäumen und Taqqiq kehrte zurück. »In diesem Wald gibt es nichts zu fressen!«, murrte er. »Wälder sind ein bescheuerter Ort zum Jagen.«
    Lusa dachte unwillkürlich: Warum wolltet ihr dann den Schwarzbären ihr Revier stehlen, du dummer Fellklumpen?
    »Schon klar, Taqqiq«, meinte Toklo höhnisch. »Da gibt’s wirklich nichts … nichts als Eichhörnchen, Vögel, Füchse … Hasen.« Er stupste gegen die vor ihnen liegende Beute.
    Taqqiq starrte den Braunbären wütend an, als überlege er, ihn anstatt des Hasens zu fressen. Er riss sich einen Streifen Fleisch ab und sah sich um, während er kaute. Sein Blick fiel auf Kallik, die neben dem alten Eisbären schlief.
    »Was macht sie denn da?«, knurrte er. »Der gehört doch nicht zu ihrer Familie! Will sie sich jedesmal aufführen wie ein kleines Robbenhirn, wenn ihr irgend so ein großer Fellklumpen über den Weg läuft?«
    »Lass sie in Ruhe«, brummte Ujurak. Sein Ton war schärfer, als Lusa es von ihm gewohnt war. Seine vor Zorn funkelnden Augen sahen aus
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