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SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)

SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)
Autoren: Marliss Melton
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Und weiter ?«
    »Das möchte ich lieber nicht sagen « , wich sie aus.
    Er schwieg einen Moment. »Gut « , befand er dann. »Vorsichtig zu sein, ist nicht verkehrt .«
    Statt weitere Fragen zu stellen, machte er sich daran, einzelne Strähnen zu zwirbeln und die Spitzen abzuschneiden. Am Ende hatte sie so kurze Haare, dass es ihr den Atem verschlug, auch wenn sie sich nicht zu beklagen wagte. Schließlich ging es darum, ihr Aussehen komplett zu verändern, und das war ihm definitiv gelungen.
    »Sehen Sie mich mal an« , befahl er.
    Sie tat es mit klopfendem Herzen, denn sie stand kaum mehr als zehn Zentimeter vor ihm entfernt. Ihr Blick war wie gefesselt von den Muskeln an seinem Hals, unter denen sein Puls regelmäßig schlug. Unauffällig atmete sie tief ein und stellte fest, dass er nach frischem Holz duftete.
    »Schließen Sie die Augen « , sagte er und nahm sich ihren Pony vor.
    Schnipp, schnipp, schnipp .
    Dann hörte sie, wie die Schere am Waschbecken abgelegt wurde. Chase zerzauste ihr Haar. »Das war’s « , sagte er.
    Sara drehte sich zum Spiegel. »Oh, du meine Güte « , rief sie aus, als sie feststellte, dass sie Meg Ryan ähnlicher sah als je zuvor. Sie berührte die weichen Fransen an ihren Ohren. »Wieso können Sie so gut Haare schneiden ?«
    »Dort, wo ich immer hinmuss, gibt’s keinen Friseur « , gab er sachlich zurück. »Warum sehen Sie sich nicht die Klamotten an, die ich für Sie gekauft habe, während ich hier sauber mache ?«
    Sie hatte die Tüten gesehen, die er aus dem Supermarkt mitgebracht hatte. Zwar war sie diejenige auf der Flucht, doch Chase schien die Führung übernommen zu haben.
    Kendal starrte sie an, als sie aus dem Badezimmer kam. »Du siehst aus wie dieser Filmstar « , stellte er fest.
    »Meg Ryan ?«
    »Keine Ahnung, wie die heißt .« Damit wandte er sich wieder dem Fernseher zu.
    Sara ging an ihrem Sohn vorbei und kippte den Inhalt der Plastiktüten auf das zweite Bett. Oh nein . Schockiert starrte sie eine Minute lang die Klamotten und Accessoires an, die Chase ihr mitgebracht hatte: Shorts aus der Kinderabteilung, Hängerchen in jedem erdenklichen Pastellton, zwei Paar Riemchensandalen in Pink und Grün mit Paillettenblümchen darauf sowie eine Tüte voll Make-up.
    Das konnte sie doch nicht anziehen! Sie würde aussehen wie … wie eine vollkommen andere Frau, praktisch wie ein Teenager.
    Als Chase in ihr Blickfeld trat, in der Hand einen Müllsack mit ihren Haaren, schaute sie auf. Er blieb vor dem Bett stehen und beobachtete ihre Reaktion mit fragend hochgezogenen Augenbrauen.
    »Das muss über vierzig Dollar gekostet haben « , sagte sie, in dem Versuch, eine Ausrede zu finden, damit sie die Sachen nicht anziehen musste.
    »Sommerschlussverkauf « , konterte er mit zusammengekniffenen Augen. »Sechzig Prozent Preisnachlass .«
    Sie sah ihn nur an. »Also können Sie’s nicht zurückgeben .«
    »Nee .«
    Sie nickte und begann, die Sachen wegzuräumen. »Kendal braucht aber auch etwas zum Anziehen .«
    »Sie können morgen für ihn einkaufen gehen « , sagte Chase.
    Sara holte tief Luft. »Wissen Sie « , traute sie sich ausnahmsweise, ihre Meinung zu sagen, »ich hätte mir nie solche Sachen gekauft .«
    Ein leichtes Lächeln umspielte seine Mundwinkel. »Schon klar. Glauben Sie mir, Ma’am, mir geht keiner dabei ab, wenn ich Ihnen sage, was Sie anziehen sollen. Aber ich verdiene mit so was meinen Lebensunterhalt. Wenn Sie das da tragen, wird Sie niemand erkennen .«
    Seine Argumentation klang ärgerlicherweise vernünftig. Sara lenkte seufzend ein und verstaute die Klamotten vorerst wieder in den Tüten.
    Chase ging nach draußen und warf die Haare in einen Müllcontainer. Als er wieder hereinkam, zog er eine Jogginghose aus seinem Seesack und verschwand unter der Dusche.
    Sara setzte sich neben Kendal. Alles geschah so schnell, gleichzeitig aber auch so gemächlich, dass ihre Nerven blank lagen. Was, wenn Garret in den nächsten vierundzwanzig Stunden herausfand, wie sie ihre Flucht bewerkstelligt hatte?
    Unmöglich. Er wusste ja nicht einmal, dass sie Chief McCaffrey kannte. Wie sollte er da auf die Idee kommen, wer ihr geholfen hatte?
    Die Badezimmertür ging auf und Chase entstieg einer Dampfwolke, mit nichts am Leib als einer grauen Jogginghose.
    Kendal und sie glotzten ihn an. Sara hatte noch nie einen kräftiger gebauten Mann gesehen. Er besaß den Körper eines Kriegers; seine Muskeln waren das Resultat täglichen harten Trainings, Narben ließen auf
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