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SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)
Autoren: Marliss Melton
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seit drei Jahren und hatte es noch nie benutzt. Oh, Mist, das Zeug wurde doch nicht etwa schlecht, oder?
    Als sie in ihrer Handtasche herumwühlte, rollte der Verkehr weiter. Um nicht von einem Wagen geschnitten zu werden, der die Spur wechselte, gab sie Gas, stieg dann aber sofort wieder auf die Bremse. Mit einer Hand tastete sie sich durch die Ansammlung von Make-up in ihrer Tasche.
    Wimperntusche, Lippenstift, Lipgloss, Augenbrauenstift. Ah, da, das Pfefferspray.
    Sie nahm die Dose und drehte sie um. Wo stand denn nur das Verfallsdatum?
    Rums!
    Lia blickte mit einem Aufschrei auf und sah, dass sie auf den Honda Civic vor ihr aufgefahren war. Sie ließ das Pfefferspray los und umklammerte bestürzt das Lenkrad. Oh, mein Gott, nicht noch ein Unfall!
    Langsam ging die Fahrertür des Kleinwagens auf. Dann stieg ein missmutiger junger Mann im Kampfanzug aus. Lia blinzelte, denn im ersten Moment glaubte sie, Al Pacino vor sich zu sehen, so wie er in Scarface ausgesehen hatte. Und jetzt, großer Gott, kam der Typ auf ihr Auto zu, um mit ihr zu reden. Was, wenn er gewalttätig wurde? Sie tastete nach dem Pfefferspray, das sie gerade fallen gelassen hatte.
    »Was haben Sie sich dabei gedacht, sich so dicht an mich dranzuhängen?«, wollte der Mann wissen.
    Sie öffnete das Fenster einen Spaltbreit und antwortete: »Ich hab Sie doch nur ganz leicht angestoßen.«
    »Leicht angestoßen?« Er zog die Augenbrauen hoch. Dann deutete er auf das Heck seines Wagens. »Anscheinend haben Sie den Schaden genauso wenig wahrgenommen wie den Verkehr vor Ihnen.«
    »Ich hab was gesucht!«, gab sie hitzig zurück.
    »Blödsinn. Sie waren damit beschäftigt, sich selbst im Spiegel zu bewundern und nach Ihrem Handy zu kramen.«
    »Ich besitze nicht mal ein Handy, Arschloch.« Wenn er meinte, unhöflich werden zu müssen, könnte sie das auch. »Ich habe hiernach gesucht.« Damit hielt sie das Pfefferspray aus der Fensterritze.
    »He!« Er wich zurück und warf die Hände in die Luft. »Nehmen Sie das weg. Sind Sie irre?«
    »Ja, total. Und jetzt setzen Sie sich wieder in Ihre Karre. Es geht nämlich gerade weiter.«
    Der Kerl beäugte den Schaden an seinem Heck und betrachtete dann angewidert ihren größeren Wagen – der offenbar überhaupt nichts abbekommen hatte. »Scheiße, nein«, sagte er. Nachdem er wieder zu seinem Auto gelaufen war, kam er kurz darauf mit einem Handy zurück. Er funkelte sie herausfordernd an, während er drei Tasten drückte und sich das Mobiltelefon ans Ohr hielt.
    Er rief die Polizei. »Halt!« Lia entriegelte ihre Tür und machte sich umständlich daran auszusteigen, wobei sie sich einen Fingernagel abbrach. »Autsch! Verdammt! Warten Sie«, bat sie. »Sie müssen das nicht tun!«
    Als sie schließlich neben ihrem Auto stand, war es, als würde er mit seinen braunen Augen ihren Körper scannen. Im nächsten Moment steckte der Mann das Handy in seine Tarnhose. »Oh, dann sind Sie versichert?«, fragte er in einem wesentlich gelasseneren Tonfall.
    »Äh, nicht direkt.« Sie hatte vor zwei Monaten versucht, ihre Kfz-Versicherung zu bezahlen, aber es war einfach zu viel Geld für sie gewesen.
    Abermals verzog der Typ verächtlich den Mund.
    »Aber ich bezahle die Reparatur Ihrer Stoßstange. Egal wie viel das kostet.«
    Er trat zurück. »Hören Sie auf, mit dem Ding da herumzuwedeln.«
    »Oh, tut mir leid. Aber das ist wahrscheinlich sowieso abgelaufen.« Sie ließ das Pfefferspray sinken. »Hören Sie, ich stelle Ihnen einen Scheck aus. Sie müssen mir nur sagen, wie viel das ungefähr kostet.«
    »Halten Sie mich für dämlich?«, fragte er sie dermaßen ungläubig, dass sie ihn daraufhin genauer ins Auge fasste.
    Vielleicht war er ja ein schlaues Kerlchen in Uniform. Na, eher nicht. »Nein«, gab sie vorsichtig zurück. Er sah aus, als wäre er ungefähr achtzehn, aber seine Uniform ließ ihn wichtig erscheinen. Das schwarze Haar trug er so kurz geschnitten, dass der stürmische Wind es nicht verwirbeln konnte – anders als ihre Locken, die ihr immer wieder ins Gesicht fielen.
    »Am besten, wir fangen noch mal von vorn an«, schlug sie vor. »Es tut mir leid, dass ich Ihnen aufgefahren bin, okay? Ich stehe heute früh ein bisschen neben mir. Wollen Sie, dass ich für den Schaden aufkomme oder nicht?«
    »Oh, Sie werden dafür aufkommen«, sagte er auf eine Art, die sie dazu veranlasste, sich das Haar aus dem Gesicht zu wischen. »Aber einen Scheck nehme ich nicht an.«
    Verwirrt legte sie den Kopf in den
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