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Schwingen des Vergessens

Schwingen des Vergessens

Titel: Schwingen des Vergessens
Autoren: Lisa Auer
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erhob und auf das Mädchen zeigte. Ihr Herz machte sofort ein Hüpfer, war sogar kurz davor, stehen zu bleiben.
    „Lanicel hat uns jahrelang gequält, du hast uns erlöst. Ich spreche im Namen von allen Dämonen hier in Icasan, wenn jemand dagegen ist, soll er mir gleich widersprechen. Aber ich bin dafür, dass du unsere neue Herrscherin wirst.“ Hingebungsvoll senkte sie den Kopf und begab sich zurück auf Bodenhöhe, wo niemand sie mehr sehen konnte.
    „Es ist niemand dagegen“, kam ein Laut von irgendwo ganz hinten. Amelie nickte erleichtert wie noch nie und sah sich weiter um. Immer mehr Dämonen strömten auf die Gruppe zu, knieten sich dann ebenfalls hin.
    „Wenn niemand etwas dagegen einwendet, werde ich von nun an über Icasan wachen. Bis an mein Lebensende.“ Die Worte klangen komisch, doch als von allen Seiten Jubelschreie ertönten, konnte sie sich sicher sein, dass es die richtigen waren. Amelie war die neue Herrscherin von einem ganzen Land. Dem schönsten, das sie je gesehen hatte. Icasan...
     

Epilog
     
    Fünf Monate später
     
    Amelie blickte zufrieden auf die zwei Personen, die vor ihr standen. Zwar waren sie verschieden wie Tag und Nacht, doch sie wollte die Zukunft der beiden miteinander vereinen. Rechts stand ein Geschöpf mit weißen Flügeln und weißem, langem Kleid. Links ein Dämon, der ganze Körper schwarz, nur blasse Haut. Sie wandte sich dem Engel zu und verneigte sich ehrfürchtig: „Herrscherin aller Engel. Schwört Ihr, dass Ihr nie wieder einen Krieg gegen die Dämonen beginnen werdet?“ Die Gestalt nickte ohne einen Hauch des Zögerns. Danach führte sie den Dämon zur Seite und stellte sich selbst der Frau gegenüber. Damian war nur symbolisch da gestanden, schließlich musste sie den Schwur leisten.
    „Herrscherin aller Dämonen. Schwört Ihr, dass Ihr nie wieder einen Krieg gegen die Engel beginnen werdet?“, sprach der Engel und lächelte. Die weißen Locken fielen dem Mädchen wunderschön ins Gesicht, es waren exakt dieselben Haare wie die von Amelie.
    „Ich schwöre.“ Damit umarmten sich die zwei Herrscherinnen erleichtert. „Möge dieser Schwur für immer aufrechterhalten bleiben.“ Der Engel nickte erneut und löste sich von Amelie.
    „Wir hätten das schon viel früher machen sollen, aber Lanicel war nie bereit dazu. Ich bin so froh, dass jetzt endlich Frieden zwischen den zwei Rassen herrscht... Aber, sag Amelie, wie werden wir es ihnen sagen?“ Diese Frage hatte Amelie sich selbst auch schon oft gestellt. Mittlerweile vertrauten ihr die Dämonen zwar, doch diese Nachricht war sehr, sehr wichtig für jeden einzelnen von ihnen.
    „Ich habe mich das auch schon oft gefragt und bin zu dem Entschluss gekommen, dass es nichts bringt, sie länger anzulügen. Sie vertrauen mir, genauso wie ich ihnen vertraue. Wenn ich sie noch länger anlüge, geht dieses Vertrauen verloren.“
    „Das heißt, wir sollen es ihnen einfach ins Gesicht sagen?“
    „Ja, genau so meine ich das. Und wir erledigen es gleich. Besser jetzt, wo ohnehin viele noch anwesend sind. Wie Sie wissen, ist heute die Feier zum fünfmonatigen Jubiläum meinerseits.“ Amelie lächelte leicht und führte den Engel nach draußen, wo sie sich noch kurz entschuldigte. Damian wartete bereits hinter den Säulen der riesigen Halle.
    „Denkst du, der Schwur wird lange halten?“, fragte er, als sie ihm lachend um den Hals fiel. Ob die Herrscherin es hören würde, war ihr egal, denn sie war immer noch sie selbst und würde es auch immer bleiben.
    „Das weiß ich nicht, aber zumindest werden wir deswegen keine Probleme mehr haben. Entschuldigst du mich jetzt? Ich muss die wichtigste Nachricht meines Lebens verkünden.“ Langsam löste sie sich von der Umarmung und blickte dem Dämon tief in die Augen.
    „Das schaffst du schon.“
    „Ich weiß.“
    „Hast du keine Angst, ich...“ Amelie schüttelte leicht den Kopf und zog Damian zu sich herüber. Ihre Lippen berührten sich sanft, sie spürte nur noch seinen Atem.
    „Ich habe keine Angst, wir schaffen das gemeinsam“, flüsterte sie leise, als sie einen winzigen, kleinen Schritt zurück getreten war.
    „Gemeinsam.“ Erneut nickte sie und lächelte ihm aufmunternd zu, er hatte anscheinend doch mehr Angst wie sie. Gemeinsam würden sie es schaffen, das Land zu regieren. Gemeinsam...
     
     
     
     
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Über den Autor:
     
    Hallo, ich bin Lisa Auer und ich freue mich, dass Sie mein Buch zu Ende gelesen haben. Wo kann ich beginnen? Ich schreibe
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