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Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13
Autoren: Yasmine Galenorn
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Augenbraue hoch. »Es wäre nett, meine Nachbarn etwas besser kennenzulernen.« Er beugte sich vor und flüsterte: »Ich habe noch nie eine Vampirin gehabt. Wie ich höre, ist es mit euch heiß wie die Hölle.«
    Ich wich einen Schritt zurück. Er wollte, dass ich mich von ihm ficken ließ, damit er das Dämonentor schloss? »Ich bin keine Hure.« Camille hatte mit Smoky geschlafen, um uns wertvolle Informationen zu beschaffen, aber sie hatte sowieso mit ihm schlafen wollen. Das hier war etwas anderes.
    Diplomatisches Vorgehen gehörte nicht zu meinen Stärken, und wir waren nicht hier, um Spielchen zu spielen. Ich würde ihn schon dazu bringen, dass er tat, was wir wollten.
    »Hör zu«, sagte ich und rückte näher an ihn heran. »Verschließe einfach nur das Tor. Du wirst das Tor verschließen, weil du miserable Arbeit nicht leiden kannst und sie deine Nekromanten-Ehre verletzt. Du wirst es tun, weil du weißt, welches Unheil daraus entstehen könnte. Du wirst dieses Tor verschließen, weil ich dir das Genick breche, wenn du es nicht tust. Und weil ich dir verspreche, dass wir den Dreckskerl finden und umbringen werden, der den Mann unterwiesen hat, dem wir dieses Tor verdanken.«
    Wilbur rieb sich das Kinn und lächelte dann schwach. »Ihr Mädchen seid wirklich nicht die hübschen Hohlköpfe, für die ich euch anfangs gehalten habe. Ist mir recht. Gut, ich tue es. Die Situation sieht ja ganz interessant aus«, fügte er hinzu und blickte sich um.
    Ich sah das Dämonentor an, dann wieder Wilbur. Wir würden eine Möglichkeit finden müssen, es aus seiner Erinnerung zu tilgen, wenn er fertig war, aber das würde ich gewiss nicht laut sagen. »Bist du so weit?«
    Er nickte. »Ich brauche Ruhe und - den da - den Japs.« Er deutete auf Morio.
    Ich verzog empört das Gesicht. »Er ist Japaner, kein Japs, du Hornochse. Und er ist ein Yokai-kitsune, der dich in seiner wahren Gestalt am Stück verschlingen könnte. Sei lieber höflich. Du hast keine Ahnung, mit was für Kalibern du es hier zu tun hast, bis auf die Idioten, die den Boden anschnarchen.«
    Wilbur zuckte mit den Schultern. »Wie du meinst. Ich brauche jedenfalls seine Hilfe. Er versteht genug von Nekromantie, um mir die nötige Unterstützung zu geben.«
    Wir schleppten die übrigen Mitglieder von Dantes Teufelskerlen hinaus auf den Flur, und nur Morio blieb zurück.
    Sobald wir außer Hörweite waren, fragte Camille: »Wie sollen wir nur dafür sorgen, dass er den Mund hält?«
    Ich wandte mich an Vanzir. »Ich bitte dich wirklich ungern darum, aber kannst du in seine Träume eindringen und ihm diese Erinnerung stehlen? Er ist ein Zauberer, also weiß ich nicht... «
    »Zauberer, Hexe, Sterblicher, das spielt keine Rolle. Solange er schläft und nicht durch Banne abgeschirmt wird, kann ich in seine Träume gelangen.« Vanzirs Miene wirkte gequält. »Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas je wieder tun würde, aber ich nehme an, in solchen Situationen ist meine Gabe recht nützlich.«
    Ein hungriger Ausdruck huschte über sein Gesicht, und ich musste daran denken, was er uns erzählt hatte. Er hatte damit aufgehört, den Leuten Lebenskraft und Erinnerungen zu stehlen, und das lange durchgehalten, bis Karvanak, der Räksasa, ihn gezwungen hatte, wieder zu saugen. Und jetzt taten wir ihm dasselbe an. Ich stöhnte leise.
    »Ich würde dich ja nicht darum bitten, wenn ... «
    »Wenn nicht so viel davon abhinge, dass er sich an nichts erinnert, was er hier sieht oder hört. Schon gut. Aber du musst ihn vorher bewusstlos schlagen.« Er blickte auf mich herab, hob die Hand und streifte ganz leicht mein Kinn. »Ich tue das für dich , und um Schattenschwinge die Arbeit nicht zu erleichtern.«
    Ich nickte und knabberte zart an einem seiner Finger. »Danke. Wir alle sind in diesem Krieg gezwungen, Dinge zu tun, die uns nicht gefallen. «
    »Seht mal«, sagte Camille und deutete auf das große Fenster, von dem aus man ins Amphitheater hinabschauen konnte. Wilbur und Morio taten irgendetwas, denn das pechschwarze Tor zum Weltraum explodierte plötzlich mit einem weißglühenden Blitz, bei dem wir uns alle zu Boden warfen. Als ich mich langsam erhob und durch das Fenster spähte, war der Raum wieder ganz normal. Wilbur und Morio standen noch da, aber das Dämonentor war verschwunden.
    »Jetzt haben wir es fast geschafft«, sagte ich leise. »Ich hole Wilbur.«
    Vanzir nickte. »Ich warte hier auf dich.« Es dauerte tatsächlich nicht lange. Ein rascher Schlag auf den
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