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Schwestern Des Blutes

Schwestern Des Blutes

Titel: Schwestern Des Blutes
Autoren: Yasmine Galenorn , Lynda Hilburn , Kathryn Smith
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sitzen und spielte an meinem Glas herum. Ich war so angespannt, so scharf, aber aus irgendeinem Grund fühlte es sich nicht richtig an, auf Jahns Vorschlag einzugehen.
    »Ich glaube nicht, dass ich das kann«, flüsterte ich und starrte in mein Glas.
    »Du kannst alles, was du dir vornimmst.« Diese Stimme – Seide auf Satin. Wieder ließ mich ihr Klang erzittern.
    Mein Blick schoss nach rechts. Tatsächlich, da war er wieder, dieser wunderschöne Mann. »Und wer bist du, dass du dich in meine Überlegungen einmischst? Und in meine Kämpfe?«
    Er zog eine Augenbraue hoch und gab Jahn einen Wink, der eben zu mir zurückkehrte. Sein Gesicht verfinsterte sich.
    »Sonyun-Weinbrand. Über einer kleinen Flamme gewärmt, bitte.« Der Mann ließ eine Handvoll Münzen auf den Tresen fallen und fügte hinzu: »Und noch einen Drink für die Lady.«
    Ich wollte protestieren, doch ein weiterer Blick in diese himmelblauen Augen brachte mich zum Schweigen.
    »Ich nehme an, du bist heute Abend allein hier?«, fragte er und wandte sich mir wieder zu.
    Und da sah ich es – das feurige Funkeln, eine Spur von Magie. Der Mann troff von betörendem Charme wie ein Bienenbaum von Honig.
    Er war kein Magier, auch kein Zauberer. Ein Hexer? Nein, diese Magie würde ich spüren. Er sah auch nicht nach Hochadel aus. Manchmal trieb sich der höfische Adel in den Nachtclubs herum, um was Hübsches aufzugabeln und nach Belieben wieder fallen zu lassen. Ich konnte ihn einfach nicht einordnen, aber er machte mich neugierig. Ich beschloss, die Herausforderung anzunehmen. Das Bluffen hatte ich von den Besten gelernt.
    Jahn brummte gereizt und ging zum Herd, um den Weinbrand zu erwärmen. Da fiel mir plötzlich sein Angebot wieder ein. Verdammt, ich benahm mich sehr unhöflich – dabei war er so ein netter Kerl. Aber den Mann, der neben mir saß, konnte ich ebenso wenig ignorieren wie das Kribbeln zwischen meinen Schenkeln.
    Ich rutschte auf dem Barhocker herum. »Ob ich allein hier bin? Das kommt immer darauf an, wer fragt. Und du hast meine Frage noch nicht beantwortet.«
    Der Mann grinste anzüglich. »Nein, habe ich nicht. Betrachte es als kleine Übung in Geduld, die du offenbar bitter nötig hast, so wie du auf diesem Hocker herumzappelst.«
    Mit flammenden Wangen knallte ich mein Glas auf den Tresen und stand auf. Dann beugte ich mich vor und flüsterte: »Du spielst vielleicht gern mit Muschis, aber an meine kommst du nicht ran. Dafür müsstest du mir schon einen verdammt guten Grund geben.«
    Als ich mich der Tür zuwandte, hielt er mich mit zwei Fingern am Arm zurück. Er hielt mich nicht fest, sondern berührte mich nur leicht. Ein Beben rieselte durch meinen ganzen Körper. Ich hielt mich an der Theke fest, um nicht umzukippen, und er schob sich hinter mich und legte eine Hand an meine Hüfte. Mit ganz leichtem Druck strich er meine Taille empor.
    »Du willst doch nicht schon gehen, meine Schöne?«, flüsterte er dicht an meinem Ohr. »Dabei habe ich gerade angefangen, den Abend zu genießen. Ich lerne selten Frauen kennen, die sich so behaupten können. Hoffentlich nimmst du es mir nicht übel, dass ich mich vorhin in dein kleines Tête-à-tête eingemischt habe. Ich bezweifle keineswegs, dass du allein mit diesem Idioten fertig geworden wärst, aber ich kann Rüpel einfach nicht ertragen. Sie beleidigen meine Sinne.«
    Sein Atem strich über meinen Nacken, und ich presste die Oberschenkel zusammen. Mir waren schon reichlich umwerfend aussehende Männer begegnet – verdammt, ich war ja selbst zur Hälfte Fee und wusste meinen Glamour zu nutzen, aber das hier war mehr als Feencharme. Das hier fühlte sich an, als würde ich von einer Flutwelle des Begehrens aufs offene Meer hinausgerissen. Am liebsten hätte ich mich auf der Stelle ausgezogen und ihn mir auf die Bartheke gelegt.
    »Camille? Kann ich dich einen Moment sprechen? Allein. « Jahn stellte ein Glas Weinbrand auf den Tresen. »Hier ist Euer Drink. Wie wäre es, wenn Ihr die Dame jetzt loslasst?«
    Ohne einen Augenblick zu zögern, erwiderte der dunkle Mann: »Kümmert Euch um Eure eigenen Angelegenheiten. Sie ist eine erwachsene Frau. Sie wird es mir schon sagen, wenn sie von mir in Ruhe gelassen werden möchte.«
    Ich rührte mich nicht.
    »Camille, bitte, ich muss mit dir sprechen.« Jahn warf mir einen gequälten Blick zu, und ich setzte mich widerstrebend in Bewegung. Wie durch dichten Nebel folgte ich ihm zum Ende des Tresens.
    »Das ist der Mann, der mir vorhin
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