Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
grünäugigen Lächeln. »Irgendwann würde ich gerne einmal davon probieren.«
    Victor legte Kahlan seinen muskulösen Arm um die Schultern. »Kommt mit, Richards Gemahlin, ich werde Euch von meinem Lardo kosten lassen.«
    Cara, einen finsteren Ausdruck im Gesicht, legte dem Schmied eine Hand auf die Brust, um ihn aufzuhalten, dann hob sie seinen Arm von Kahlans Schultern.
    »Niemand außer dem Lord Rahl berührt die Mutter Konfessor.«
    Victor warf ihr einen seltsamen Blick zu. »Habt Ihr jemals Lardo gekostet?«
    »Nein.«
    Daraufhin versetzte Victor ihr einen Schlag auf den Rücken und lachte. »Dann kommt, ich werde Euch auch ein Stück geben. Ihr werdet sehen – wer mit mir Lardo isst, der ist auf Lebenszeit mein Freund.«
    Kahlan nahm Kamils Platz unter Richards einem Arm ein, Victor unter dem anderen, dann begaben sie sich quer über das soeben befreite Palastgelände hinauf zur Werkstatt des Schmieds, um ein Stück Lardo zu probieren.

71. Kapitel
    Verna zog die Kerze heran. Einen Augenblick lang wärmte sie sich die Hände über ihr, dann legte sie das Reisebuch auf den Tisch. Die Geräusche des Armeelagers draußen vor ihrem kleinen Zelt waren ihr mittlerweile so vertraut, dass sie sie kaum noch wahrnahm.
    Es war eine kalte d’Haranische Winternacht, aber wenigstens waren sie und all die Menschen, denen sie geholfen hatten, jenseits des Gebirges in Sicherheit. Verna hatte Verständnis für ihre stille Besorgnis: Dieses D’Hara war ein unbekanntes und rätselhaftes Land, ein Land, das einst nichts als eine Quelle von Albträumen war. Zumindest vorübergehend waren sie in Sicherheit. In der Ferne hallte das langgezogene, wehmütige Geheul der Wölfe durch das frostkalte Gebirge, zurückgeworfen von dem mondbeschienenen Schnee, der die scheinbar endlosen, einsamen und gewaltigen Hänge bedeckte.
    Der Mond stand in der richtigen Phase, selbst wenn es der Mond in einem neuen Land war, einem fremden und unbekannten Land. Monatelang hatte Verna immer wieder nachgesehen, doch nie war eine Nachricht da gewesen. Im Grunde erwartete sie auch keine mehr, schließlich hatte Kahlan Anns Reisebuch, das Gegenstück, ins Feuer geworfen. Aber trotzdem war es ein Reisebuch, ein uralter magischer Gegenstand, und Ann war eine Frau, die sich zu behelfen wusste.
    Ohne sich wirklich Hoffnungen zu machen, klappte Verna das kleine Buch auf.
    Dort, gleich auf der ersten Seite, stand eine Nachricht.
    Ihr Text lautete schlicht: Verna, ich warte, falls du da bist.
    Verna zog den Stift aus dem Buchrücken und begann sofort zu schreiben. Prälatin! Ihr konntet das beschädigte Reisebuch reparieren? Das ist wunderbar. Wo seid Ihr? Habt Ihr Nathan gefunden?
    Verna wartete. Kurz darauf begann sich die Antwort abzuzeichnen.
    Verna, es geht mir gut. Es ist mir gelungen, das Reisebuch mit Hilfe einiger … Leute wiederherzustellen, einiger seltsamer Leute. Das Wichtige ist jedoch, dass es überhaupt wiederhergestellt ist. Nach dem Propheten suche ich noch immer. Ich bin im Besitz einiger brauchbarer Hinweise bezüglich seines Aufenthaltsortes, denen ich zurzeit nachgehe. Aber wie geht es dir, Verna? Wie steht es um den Krieg? Was machen Warren und Kahlan? Bereitet dir Zedd viel Ärger? Der Mann kann die Geduld von Steinen auf die Probe stellen. Hast du Nachricht von Richard?
    Verna starrte auf die Worte auf der Seite; eine Träne fiel neben Warrens Namen. Sie nahm den Stift abermals zur Hand und setzte bedächtig zu ihrer Antwort an.
    Ach, Prälatin, es haben sich einige entsetzliche Dinge zugetragen.
    Das tut mir Leid, Verna , erfolgte die Antwort. Ich bin hier, Verna. Ich habe nicht die Absicht, heute Abend noch fortzugehen. Nimm dir alle Zeit, die du benötigst, und erzähle mir, was geschehen ist. Aber zuerst sage mir, wie es dir geht. Ich mache mir solche Sorgen um dich. Ich liebe dich wie eine Tochter, Verna, das weißt du.
    Verna saß nickend über dem Buch. Das wusste sie tatsächlich.
    Und ich liebe Euch, Prälatin , setzte Verna an. Ich fürchte, es hat mir das Herz gebrochen.
    In der lauen mittäglichen Brise stand Kahlan schweigend neben ihm, während Richard über den Fluss hinausblickte, auf die dahinter liegende Stadt. Inzwischen war wieder Frieden in der Stadt eingekehrt. Wochenlang hatten die Kämpfe getobt, verschiedene Parteien, die es danach gelüstete, die neue örtliche Inkarnation des Ordens zu werden, hatten um die Macht gerungen, eine jede hatte feierlich versichert, nur das beste Wohl des Volkes im Sinn zu haben,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher