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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11
Autoren: Terry Goodkind
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hatte geschworen, in der Ausübung ihrer Herrschaft Mitgefühl walten zu lassen, hatte gelobt, das Leben werde unter ihrem Mandat leichter werden, da sie alle Begüterten auf einen Beitrag zum Wohl der Allgemeinheit verpflichten wolle.
    Nach Jahrzehnten dieser altruistischen Tyrannei waren Verfall und Tod das einzige Ergebnis dieses Geschäfts mit dem Allgemeinwohl. Obwohl sich die Beweise auf den Friedhöfen häuften und das Volk völlig verarmt war, hatten diese Kandidaten für die Macht stets nur mehr des immer Gleichen zu bieten, und noch immer glaubten ihnen viele einfach deswegen, weil sie so hehre Absichten von sich gaben.
    Es war zwar eine große Zahl von Ordensbrüdern und Beamten getötet worden, dennoch hatten einige fliehen können. Einige von denen, die nicht geflohen waren, glaubten, die allgemeine Verwirrung nutzen und, in der Annahme, sie könnten den Hunger nach Freiheit und den Ideen der Lockerung zügeln und die Dinge wieder so einrichten wie zuvor, die Macht an sich reißen zu können.
    Die freien Bewohner von Altur’Rang, deren Zahl mit jedem Tag wuchs, machten jeder dieser Parteien ein Ende, sobald sie aus ihrem Loch hervorgekrochen kam. Nicci hatte sich in den blutigen Auseinandersetzungen als große Hilfe erwiesen. Sie war mit den Methoden dieser Leute vertraut, wusste, wo sie sich verkrochen, und fiel über sie her wie ein Wolf über widerwärtiges Kleingetier.
    Schließlich begannen jene Kräfte, die es danach gelüstete, das Wohlergehen und die Besserung der Menschheit zu überwachen, ebenjene Frau zu fürchten, die sie im Grunde einst selbst erschaffen hatten: die Herrin des Todes.
    Noch ließ sich unmöglich sagen, ob die einmal entzündete Flamme der Freiheit sich über die gesamte Alte Welt ausbreiten würde. Sie war noch ein sehr zartes Licht in einer weiten, dunklen Welt, doch Richard wusste, dass gerade eine solche Flamme oft umso heller strahlte.
    Weiter oben im Norden standen die Dinge nicht so günstig. Jetzt, da Nicci ihre Magie zurückgezogen hatte, vermutete Richard, dass die D’Haraner wussten, wo er sich befand, und ihm Nachrichten schicken würden. Cara war ungemein erleichtert, dass sie seinen Aufenthaltsort wieder über ihre Bande spüren konnte.
    Ruhig hatte er zugehört, als Kahlan und Cara ihm den Krieg in allen Einzelheiten geschildert hatten, und wie sie die Bevölkerung Aydindrils auf ihren langen und beschwerlichen Marsch nach D’Hara gebracht hatten, bevor Jagang im nächsten Frühjahr in die Stadt einmarschieren konnte. Zu wissen, dass Lord Rahl einen mächtigen Schlag gegen die Alte Welt geführt hatte, dass die Mutter Konfessor bei ihm weilte und sie beide wohlauf waren, würde ihnen neuen Mut machen. Mehrere Männer hatten darum ersucht, diese unschätzbaren Neuigkeiten in den Norden des Landes bringen zu dürfen.
    Schon bald würden das D’Haranische Reich und die Menschen unter seinem Schutz, die aus ihren Heimen hatten fliehen müssen, von dem Sieg im Süden erfahren. Tatsächlich würden die Boten etwas weitaus Wertvolleres als diese Nachricht bei sich tragen: In Wirklichkeit waren sie Überbringer der Hoffnung.
    Die gleiche Nachricht hatte Richard auch seinem Großvater zukommen lassen.
    Er konnte kaum glauben, dass sein Freund Warren nicht mehr lebte. Der entsetzliche Schmerz, das wusste er, würde nur langsam abklingen.
    Und Richard hatte noch etwas anderes nach Norden geschickt.
    Nicci hatte ihm von Bruder Narevs Bedeutung für Jagang erzählt, von ihrer langen gemeinsamen Geschichte und von ihren gemeinsamen Visionen über die Zukunft der Menschheit. Im Frühjahr, wenn Jagang endlich im Triumph in den Palast der Konfessoren einzog, würde ihn dort, noch vor seinem sinnlosen Sieg, auf einer Lanze der Kopf seines Freundes und Ratgebers erwarten, gekrönt mit seiner geknifften Kappe.
    Nicci hatte einen Bann um ihn herum geflochten, um ihn zu konservieren und Aasfresser fern zu halten. Richard wollte sichergehen, dass Jagang, wenn er ihn schließlich erblickte, keinem Irrtum bezüglich seiner Identität erlag.
    In die übervolle Stadt Altur’Rang hatte wieder Frieden Einzug gehalten, und mit ihm die Freiheit. Das Leben war zurückgekehrt. Die Menschen hatten begonnen, neue Geschäfte zu eröffnen. Bereits innerhalb weniger Wochen war eine Vielfalt von Brotsorten erhältlich. Tag für Tag nahmen neue Unternehmen ihren Betrieb auf. Ishaq verdiente sich mit dem Transport von Gütern ein Vermögen, hatte aber bereits Konkurrenten, die mit ihm um Aufträge
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