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Schwert des Aufruhrs

Schwert des Aufruhrs

Titel: Schwert des Aufruhrs
Autoren: Loren Coleman
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geschehen. Nicht nach so langen Jahren des Glaubens. Der Mühe. Nachdem er die Schwierigkeiten an der Akademie überwunden und sich als Kommandeur des Panzerkorps qualifiziert hatte. Nach seiner jahrelangen Arbeit, gute Beziehungen zum Pöbel aufzubauen. Zum niederen Adel. Die Unterstützung der Massen zu fördern.
    Nach dieser Zeit des Ignoriertwerdens.
    »Nein«, stieß er noch einmal aus. Aber diesmal klang es fast wie eine Frage.
    »Es tut mir leid, Caleb. Ich hatte nicht vor, diese Diskussion jetzt zu führen. Das ist etwas, das wir zu Hause hätten besprechen sollen. Aber die Umstände haben uns die Gelegenheit dazu gestohlen und uns stattdessen neue Möglichkeiten, neue Chancen präsentiert. Ich musste zugreifen, als sie sich boten.«
    Harrisons Worte hallten hohl in Calebs Ohren. Wie Rufe von der Küste in den Ohren eines Ertrinkenden. Den Kopf über Wasser halten. Nicht aufgeben. Wichtige Worte möglicherweise, aber ebenso nutzlos.
    Was immer du tust, ertrinke nicht!
    »Das kannst du nicht.« Caleb wich zurück, in Richtung der Balustrade. Zeigte mit bebendem Finger auf seinen Vater. »Das kann er nicht tun.« Er sah zur Seite. Vorbei an seinem Prinzen und Vater. »Sag mir, dass er das nicht so einfach machen kann. So etwas verlangt ... eine Anhörung. Eine Diskussion unter den Adligen. Ich bin der Thronfolger. Ich bin sein Sohn!«
    Harrison schaute sich um, suchte den Balkon mit Blicken ab und folgte Caleb, der immer weiter zurückwich. »Caleb, mit wem redest du?«
    »Sein Sohn«, flüsterte Caleb mit versiegender Kraft. »Das muss doch etwas bedeuten. Sag ihm, dass das etwas bedeuten muss. Sag es ihm!«
    Sein Vater packte ihn bei den Schultern und schüttelte ihn, bis Caleb nachgab und ihm in die Augen schaute. »Caleb. Sprich mit mir. Hier ist niemand sonst!« Harrison lockerte seinen Griff, hielt die Hände nur noch leicht auf Calebs Schultern gelegt. Er versuchte es mit einem beruhigenden Tonfall. »Dreh jetzt nicht durch, Sohn. Wir helfen dir, es zu verstehen. Du wirst sehen.« Er versuchte, Caleb an sich zu ziehen.
    Wir.
    Im Tal bewegten sich zwei Lichter um die Kurven, verschwanden hinter Bäumen, kamen dem Tor immer näher.
    Julian.
    »Nein!«
    Caleb schoss wie von einer plötzlich gelösten Stahlfeder getrieben hoch, schlug die tröstenden Arme weg und trieb seinen Vater zurück. Seine Hände krallten sich in den Bart des Prinzen und in sein Hemd. Er drehte und schob und stieß ...
    Und Harrison fiel.
    Der Prinz war gegen die niedrige Balustrade gestoßen und zu weit nach hinten gebeugt, über einen Abgrund, zwei Stockwerke und einen steilen Berghang hoch. Caleb hätte seinen Vater nicht festhalten können, so schnell ging jetzt alles. Selbst wenn er es versucht hätte.
    Es geschah so überraschend, dass Harrison Davion kaum noch aufschreien konnte.
    Der Schrei brach abrupt ab, als Calebs Vater gegen den Balkon im ersten Stock traf. Der Prinz schlug hart auf, dann stürzte er sich überschlagend hinab ins Tal. Während Caleb ihm nachblickte. Sein Körper schlug auf den Boden auf und rollte in den Wald.
    Und Mason Lambert legte Harrison die Hand auf die Schulter.
    Das war typisch für seinen Vater gewesen. Nicht in der Lage, irgendjemanden wahrzunehmen, der keinen Nutzen für den Thron hatte. Mason war die ganze Zeit da gewesen. Mason war immer und überall für ihn da.
    »Du hast getan, was getan werden musste«, war das Einzige, was sein Freund sagte. Und das war ein Trost.
    Ein echter Trost.
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