Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schweinehunde / Roman

Schweinehunde / Roman

Titel: Schweinehunde / Roman
Autoren: Lotte & Søren HAMMER
Vom Netzwerk:
gerne, wenn wir Zeit haben. Wie sieht es mit den Ressourcen aus?«
    »Noch nicht endgültig geklärt, aber es hört sich vielversprechend an. Es wird wohl eine Sonderkommission geben, aber sie wollen die gesamte Verwaltungsstruktur ändern.«
    »Oje, wer sind
die?
«
    »Das weiß ich nicht. Also, ich sage dir, Konrad, die erste Stunde war ein Zirkus, wie ich ihn noch nie erlebt habe. Der Justizminister hat zweimal angerufen und darum gebeten, minutiös informiert zu werden.«
    »Der Justizminister? Warum um alles in der Welt geht der denn nicht den Amtsweg und folgt der Hierarchie?«
    »Keine Ahnung, das habe ich ihn nicht gefragt.«
    »Minutiös? Hat er das gesagt?«
    »Ja, das hat er. Wortwörtlich.«
    »Ist ja verrückt.«
    »Das kannst du laut sagen. Außerdem hat der Polizeipräsident ein paarmal angerufen. Um uns einzuschärfen, dass wir den Justizminister informieren sollen, und beim zweiten Mal hat er uns angedroht, selbst herzukommen, aber die Comtesse konnte ihn davon abbringen. Und dann hat auch noch der leitende Polizeidirektor angerufen, aber das ist ja ganz normal. Der Leiter des Präsidiums in Gladsaxe hat schließlich seinen Bürgermeister im Nacken. Den hatten wir also auch in regelmäßigen Abständen an der Strippe, nicht zu vergessen den Oberstaatsanwalt, natürlich.«
    »Der Oberstaatsanwalt? Was hat der denn damit zu tun?«
    »Ja, das habe ich mich auch gefragt. Er wollte sich nicht in die Ermittlungen einschalten. Das hat er jedenfalls gesagt, glaube ich. Der ist nicht leicht zu verstehen, und wer ihn wirklich in die Sache hineingezogen hat, habe ich nicht herausfinden können. Aber die Comtesse ist auch nicht verschont geblieben, die hatte mit dem Vorsitzenden des parlamentarischen Rechtsausschusses zu tun, und mit seinem Vize. Unter anderem.«
    »Mein Gott, was ist das für ein Chaos.«
    »Aber echt. Und das ist noch nicht alles. Schließlich habe ich einen Anruf von einem Staatssekretär im Staatsministerium bekommen, Helmer Hammer – ja, der heißt wirklich so –, direkt nach der zweiten Predigt des Justizministers, so langsam war ich von all diesen Unterbrechungen ziemlich genervt. Außerdem stand ich wohl noch reichlich unter Schock, aber das habe ich erst im Nachhinein realisiert. Jedenfalls habe ich ihm ziemlich direkt zu verstehen gegeben, dass wir keine Informationen liefern können, wenn man uns ständig von der Arbeit abhält, nicht mal wenn die Königin persönlich anrufen sollte. Danach habe ich einfach aufgelegt, oder wie man das bei einem Handy nennt.«
    »Hm, ob das so klug war? Was ist dann passiert?«
    »Tja, der hat gleich wieder zurückgerufen.«
    »Ein kluger Zug. Und, musst du nun den Verkehr leiten?«
    »Nein, der ist im Grunde ganz vernünftig. Er hat keine Ahnung von der Polizeiarbeit, was er zum Glück selbst gesagt hat, und er hat mir versprochen, dafür zu sorgen, dass wir nicht mehr gestört werden. Und das scheint er wirklich getan zu haben. Auf jeden Fall hat seither keiner der Chefs mehr angerufen.«
    Arne Pedersen sah richtig erleichtert aus. Konrad Simonsen versuchte, das Gespräch wieder in die richtige Bahn zu lenken, ohne zu ungeduldig zu wirken.
    »Klingt gut, aber sagt mir noch nichts über unsere Ressourcen.«
    »Doch, denn er hat erklärt, dass du die Ermittlungen leiten sollst und …«
    »Das tue ich doch bereits.«
    »Ja, ja. Jetzt lass mich mal ausreden: Du sollst die Ermittlungen leiten und ausschließlich ihm Rechenschaft ablegen, niemandem sonst.«
    »Die gewöhnlichen Dienstwege sind also außer Kraft gesetzt?«
    »Warte, es kommt noch besser. Du darfst selbst dein Team zusammenstellen und hast keinerlei Begrenzungen, weder was die Anzahl der Leute noch die Finanzen angeht. Eventuelle bürokratische Hindernisse will er aus dem Weg räumen, damit du dich voll und ganz auf die Ermittlungen konzentrieren kannst.«
    »Der hat sich ja ins Zeug gelegt!«
    »Ja, der scheint gewisse Fähigkeiten zu haben. Er hat allerdings zu bedenken gegeben, dass dein offizielles Mandat noch nicht durch ist, er meinte, das sei aber nur eine Formsache. Du sollst ihn anrufen, wenn du Zeit hast, ich habe seine Nummer. Also, alles in allem scheinst du wirklich dein eigener Herr zu sein, Konrad.«
    »Hat er das auch gesagt?«
    »Nein, das ist meine Schlussfolgerung.«
    »Hm, es gefällt mir nicht, die üblichen Dienstwege zu ignorieren.«
    »Aber das ist besser, als von all den hohen Herren und Damen nach Belieben herumkommandiert zu werden.«
    »Vielleicht, aber das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher