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Schwarzwaldstrand

Schwarzwaldstrand

Titel: Schwarzwaldstrand
Autoren: Stefan Alexander · Ummenhofer Rieckhoff
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erfolgreiche Angestellte organisiert …«, warf Riesle ein.
    Dietmar wurde allmählich wütend. »Das ist eine unglaubliche Unverschämtheit! Das höre ich mir nicht länger an!«
    Er machte Anstalten zu gehen, doch nun schaltete sich erstmals Kommissar Winterhalter ein und versperrte die Tür.
    Â»Doch, des werdet Sie sich anhöre!«
    Â»Wollen Sie mir drohen?«
    Â»Jo!«
    Nun begab sich Elke erneut in Richtung Constanze, um diese zu trösten. Dietmar fasste sich derweil und sagte: »Mir hat das Mädel leidgetan damals, und ich habe ihr geholfen. Ja klar, wir waren kurz zusammen, aber wie das so ist: Sie ist mit den Freiheiten im Westen nicht klargekommen, auf die schiefe Bahn und an Drogen geraten, hat sich sogar prostituiert …«
    Â»Natürlich ohne Ihr Zutun«, kommentierte Riesle höhnisch.
    Â»Wie bitte? Selbstverständlich ohne mein Zutun!«, betonte Dietmar.
    Â»Und dann? Wie kam sie zu Tode?«, hakte Winterhalter nach.
    Â»Un incidente«, meldete sich Marco wieder zu Wort.
    Â»Dietmar«, mischte sich jetzt Hubertus ein, »wie starb Elena?«
    Anstelle von Dietmar antwortete Winterhalter. »Ich hab vorhin endlich än g’scheite Zeuge g’funde. Der behauptet, die Frau hätte mehrfach dich, Dietmar, und deinen Wohnwage fotografiert.«
    Â»Meine Informantin hat mir eben am Telefon sogar versichert, dass Elena alleine wegen Ihnen, Dietmar, hierhergekommen war«, ergänzte Riesle.
    Es hatte nun tatsächlich den Anschein, als würden Winterhalter, Hummel und Riesle gemeinsam das Verhör führen.
    Dietmar schienen die Enge, die Hitze und die Leiche unterdessen immer mehr zuzusetzen. An Flucht dachte er wohl nicht mehr, zumal neben Winterhalter nun auch der robuste Harald an der Tür stand.
    Â»Ja«, sagte Dietmar, um die Sache zu beenden. »Sie hat mich zweimal angesprochen. Ich habe sie zunächst aber wirklich nicht erkannt. Sie sagte, sie komme nicht von mir los. Es ginge ihr schlecht – Drogen und so.«
    Dietmar blickte Constanze an, die still neben ihm stand. »Ich habe ihr aber klargemacht, dass ich mit Constanze meine große Liebe gefunden habe und sie mich in Ruhe lassen soll. Das hat sie offenbar nicht verkraftet und sich schließlich den goldenen Schuss gesetzt …«
    Â»Ich habe ja glücklicherweise die Leiche vor der Kremierung bewahrt«, sagte Riesle selbstzufrieden, ohne Bäuerle zu erwähnen, der ihm dabei behilflich gewesen war. »Die Obduktion dürfte ergeben, ob Elena Ridescu noch drogenabhängig war. Ich glaube das nicht – und Elenas Freundin eben am Telefon glaubte das auch nicht …«
    Der Gestank im Wohnwagen wurde Hubertus’ Meinung nach immer schlimmer. Ob er ihn sich einbildete oder nicht, war ihm inzwischen völlig egal.
    Â»Sie sagte mir aber, dass es ihr drogenmäßig schlecht gehe«, betonte Dietmar, der inzwischen ebenfalls leichte Atemprobleme hatte. »Und in ihrem Abschiedsbrief stand es ja auch drin.«
    Â»Wo ist der eigentlich?«, wollte Riesle wissen, doch da hatte Winterhalter wieder einen lichten Moment. »Herr Hummel, habet Sie dem Dietmar vom Inhalt des Briefs erzählt?«
    Hubertus schüttelte den Kopf.
    Â»Dann muss es de Marco g’wese sei.«
    Der wehrte mit beiden Händen ab. »Isch nix gesagt. Isch swöre!«
    Winterhalter grinste. »Ich hab auch nix g’sagt. Also, woher wisset Sie des dann, Dietmar? Seit mir den Brief gefunde habe, isch er nämlich bei mir im Wohnwage verwahrt.«
    In Dietmar schien es zu rumoren.
    Â»So«, sagte Riesle nach einem Moment des Schweigens, »jetzt kürzen wir die Sache mal ab. Elenas Freundin hat mir berichtet, dass Dietmar, der für seine Versicherung häufig in Osteuropa unterwegs war, intensive Kontakte ins Rotlichtmilieu hatte. Unter anderem, weil er immer wieder Hostessen und Prostituierte für Partys organisiert hat. Für Partys, an denen sich erfolgreiche Versicherungsfuzzis gratis mit allem eindecken konnten. Essen, Trinken, aber nicht nur. Die Hostessen bekamen gelbe Armbänder, die Prostituierten rote. Fast wie hier auf dem Campingplatz …« Er deutete auf das Bändchen, das sie ihm am Morgen angelegt hatten.
    Â»Diese Freundin hat mir weiter berichtet, Dietmar habe eine junge Hostess mit nach Deutschland geschleppt – Elena. Er habe ihr die große Liebe vorgegaukelt, war mit ihr in
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