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Schwarzer Kuss Der Nacht

Titel: Schwarzer Kuss Der Nacht
Autoren: Robin T. Popp
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Gefühle so sicher gewesen, dass er automatisch angenommen hatte, sie wäre es ebenfalls. Hatte er sich geirrt? »Falls du Zeit brauchst, um über alles nachzudenken …«
    »Nein.«
    »Nein?«
    »Nick, während du in der anderen Dimension gefangen warst, war Zeit zum Nachdenken das Einzige, was ich hatte. Meine Antwort steht längst fest: Ja, ich will dich heiraten. Ich liebe dich.«
    Ausgerechnet jetzt klingelte das Telefon. »Achte nicht darauf!«, bat Mai und küsste ihn. Abermals schien Nicks Welt aus den Fugen zu geraten, allerdings auf eine gute Weise. Wie aus weiter Ferne vernahm er eine Männerstimme, die auf den Anrufbeantworter sprach und Mai erzählte, der Anrufer hätte ihren Artikel über Preston gelesen und Informationen für eine neue Story, falls sie interessiert war.
    Auch wenn sie nicht gleich hinstürmte, was Nick sehrbeachtlich fand, bezweifelte er nicht, dass sie aufmerksam mithörte. Gewiss würden sie bald neuen Beweisen hinterherjagen, und Nicks Leben dürfte mit Mai nie friedlich und ruhig sein. Aber langweilig würde es auch nie.

Kapitel 25
     
    Weißt du ganz sicher, was du tust?«, fragte Dave, als er eine Woche später mit Nick im Ankleidezimmer des Bräutigams stand.
    »Bei dir klingt das, als würde ich mich für meine Beerdigung bereit machen, nicht für meine Hochzeit!«
    »Ich will ja nur nicht, dass dir weh getan wird.«
    Er brauchte die Worte nicht laut zu sagen, denn Nick wusste auch so, dass an das Ende des Satzes noch »wie mir« gehörte. »Eines Tages findest du sie.«
    »Wen?«
    »Deine Geistverwandte. Die eine, für die es sich lohnt, dein Herz noch einmal aufs Spiel zu setzen.«
    Dave winkte ab. »Hab ich alles schon hinter mir. Und die Narben trage ich bis heute.«
    »Lana war nie deine Geistverwandte«, entgegnete Nick und wagte es, den Namen auszusprechen, den sie beide seit Jahren nicht geäußert hatten. Er wusste, dass die Erinnerung an sie schmerzlich für Dave war, und gerade heute Abend wollte er das Thema nicht unbedingt vertiefen. »Bis dahin«, fuhr er fort und steuerte in sichereres Fahrwasser, »gibt es noch reichlich andere Frauen da draußen. Nicht einmal du kannst mit allen geschlafen haben.«
    Dave grinste. »Stimmt. Hast du Mais Cousine gesehen? Die ist scharf!«
    In diesem Moment ging die Tür auf, und Nicks Vater sah herein. »Es ist so weit.«
    »Gut«, sagte Nick, »wir kommen.«
    Sein Vater verschwand wieder, und nachdem er die Tür geschlossen hatte, wandte Nick sich zu Dave. »Wie sehe ich aus?«
    »Wie ein Mann, der seinen Lebenssinn entdeckt hat.« Nick lächelte. »Das habe ich. Jetzt lass uns da rausgehen!«
    Sie verließen das Zimmer und gingen den Flur entlang bis dorthin, wo Nicks Vater, der die Zeremonie abhielt, auf sie wartete.
    Mais große Familie füllte die eine Kirchenhälfte, Los Paseantes de Espíritu die andere. Lexi und Heather hatten die Kirche mit weißen und hellgrünen Bändern, Blumen und magischen Lichtern geschmückt, die den ansonsten dunklen Raum in den warmen Schein Hunderter Kerzen tauchten. Doch all das raubte ihm nicht so den Atem wie die Braut, als sie am Ende des Mittelgangs erschien und auf ihn zuschritt.
     
    »Möchtest du tanzen?«
    Jenna blickte zu dem gutaussehenden Dave Runningbear auf und fragte sich, was in den Mann gefahren war. Während des gesamten Banketts hatten sie nebeneinander gesessen und außer »Kannst du mir einmal das Salz reichen?« kein Wort gewechselt. Unter angeregter Konversation stellte Jenna sich etwas anderes vor. Und jetzt wollte er mit ihr tanzen?
    Nun, zumindest war sie nicht so naiv, sich einzubilden, dass er mit ihr flirtete. Vielleicht hatte er bloß Mitleid mit ihr, weil sie schon eine Weile allein dahockte. Und darauf konnte sie verzichten. »Danke«, antwortete sie, »aber das ist nicht nötig.«
    Er reichte ihr die Hand. »Ich weiß.«
    Wollte er tatsächlich mit ihr tanzen? Diesen Gedanken verscheuchte sie gleich wieder. Schließlich hatte sie gesehen, mit welchen Frauen er heute Abend flirtete, und danach zu urteilen, war sie ganz klar nicht sein Typ.
    Dennoch gab sie ihm die Hand und ließ sich von ihm auf die Tanzfläche führen. Nach dem etwas bewegteren Stück folgte ein langsames, und als Dave sie in seine Arme zog, wurde Jenna für einen winzigen Moment panisch.
    »Entspann dich!«, sagte er. »Ich beiße nicht.«
    Sie versuchte, etwas auf Abstand zu gehen, worauf er sie wortlos wieder näher zu sich zog.
    »Hör einfach auf die Musik. Fühle den Rhythmus!«,
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