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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)
Autoren: Chris Wooding
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im Mondschein.
    Frey wusste, dass die Funktionsfähigkeit der Ketty Jay erheblich eingeschränkt war, aber er konnte trotzdem besser fliegen als jeder Amateur. Man brauchte Nerven, um mit einer Flugmaschine bei Nacht durch eng umschlossene Räume zu rasen. Nerven, die seine Verfolger garantiert nicht besaßen.
    »Sie feuern aufs Geratewohl auf uns, Captain«, sagte Pinn in seinem Ohr.
    »Folgt mir in die Täler hinunter. Fliegt dicht an sie heran, wenn ihr könnt. Sorgt einfach dafür, dass sie beschäftigt sind.«
    Pinn murmelte etwas, was Frey nicht richtig verstand, und hielt dann wieder den Mund.
    Frey rieb geistesabwesend an seinem Ohrclip. Die ersten Versionen der dämonenbetriebenen Kommunikatoren hatten ihren Benutzern Energie entzogen und sie umso müder gemacht, je mehr sie miteinander sprachen.
Seither hatte Crake sie verbessert, um ihre Reichweite zu vergrößern und den Ermüdungseffekt zu minimieren. Jetzt konnten sie nach Herzenslust miteinander schwatzen, aber das hatte nur zur Folge, dass sie mehr stritten und meckerten. Frey fragte sich, ob ihm die ursprüngliche Variante nicht lieber gewesen war.
    »Was macht dieses Sprühflugzeug, Malvery?«, rief er.
    »Fällt zurück«, antwortete der Arzt aus der Kuppel.
    Frey lächelte. Die Ketty Jay hatte endlich eine gewisse Geschwindigkeit erreicht. Nicht genug, um die Maschinen der Dörfler hinter sich zu lassen, aber immerhin mussten sie sich jetzt anstrengen, um mit ihr Schritt zu halten. Trotzdem würde es in ihrem Zustand schwierig sein, durch die Täler zu fliegen. Da die Ketty Jay so lange brauchte, um zu beschleunigen, konnte er seine Bremsklappen nicht benutzen. Er würde jede Biegung in voller Fahrt nehmen müssen.
    Sei einfach besonders vorsichtig, sagte er sich und wusste zugleich, dass er es nicht sein würde.
    Die Ketty Jay tauchte in ein Tal hinab. Zu beiden Seiten schossen steinige, grasbewachsene Hänge vorbei, an denen sich hier und dort struppige Bäume in unwahrscheinlichen Winkeln festklammerten. Frey fuhr die Aerium-Maschinen bis zum Anschlag hoch – sie funktionierten wenigstens tadellos – und zog den Steuerknüppel zurück, um das Schiff ein paar Dutzend Meter über dem Fluss abzufangen. Der Talboden war hier breit, und an den Ufern lagen kleine, isolierte Gehöfte mit dunklen Fenstern. Die Ketty Jay jagte mit lautem Getöse an ihnen vorbei; Gischt stob auf, und ihre schläfrigen Herden gerieten in Panik, was Frey ein kleines, boshaftes Vergnügen bereitete.
    »Malvery? Das Sprühflugzeug?«

    »Ist weg. Hat abgedreht. Kann es momentan nicht sehen. Aber andere kommen näher.«
    Na, wenigstens haben wir einen von ihnen verscheucht. Mal sehen, wie lange die anderen in den Tälern durchhalten.
    Frey schaute hoch und sah, wie mehrere der rostigen Kisten zu ihm herabstießen. Harkins und Pinn setzten ihnen nach Kräften zu, aber die Entschlossenheit der Dorfbewohner war unerschütterlich.
    Jez raschelte an ihrer Station mit den Karten. »Unmittelbar vor uns verzweigt sich das Tal, Käpt’n. Das eine ist enger.«
    »Das nehmen wir«, sagte Frey.
    Die Dörfler fingen sie ab, bevor sie zu der Gabelung gelangten; sie kamen von oben herunter und umzingelten die Ketty Jay. Auf einmal befand sich Frey mitten in einem Schwarm kleiner Flugzeuge, die ihn umschwirrten wie schwerfällige Bienen. Er wischte vergeblich über die Innenseite des Windglases, um den Staub loszuwerden, der störrisch an der Außenseite klebte. Er wagte es nicht, Ausweichmanöver zu fliegen. Die Maschinen der Dorfbewohner waren zu nah bei ihnen.
    Er hörte den scharfen Aufprall einer Kugel auf dem Rumpf der Ketty Jay. »Sie schießen auf uns«, rief Malvery. Er klang nicht besorgt.
    »Sollen sie doch, wenn es sie glücklich macht.« Die Panzerung der Ketty Jay konnte erheblich mehr aushalten.
    »Gleich kommt eine Biegung«, warnte ihn Jez.
    Frey schloss die Hand fester um den Steuerknüppel. »Pinn! Harkins! Fliegt geradeaus weiter. Nehmt so viele mit, wie ihr könnt. Ich biege nach rechts ab.«
    »Verstanden, Käpt’n!«, sagte Harkins. Dann stieß er einen Schrei aus.

    »Was ist? Was ist?«, fragte Frey.
    »Irgendwas hat mich getroffen!«
    Frey suchte unter den Flugzeugen um sie herum nach Harkins und entdeckte die Firecrow. Sie schien unbeschädigt zu sein. Dann fiel sein Blick auf einen Dörfler in der Nähe. Er saß in einem uralten, offenen Doppeldecker links über Harkins auf dem Passagiersitz. Vor Freys Augen warf der Mann einen kleinen Gegenstand aus dem
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