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Schwarzbuch Scientology

Schwarzbuch Scientology

Titel: Schwarzbuch Scientology
Autoren: Ursula Caberta
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Familie nötig, die mit dem Weg in der Organisation nicht einverstanden ist, aber im Kursmaterial wird auch deutlich gemacht, wer scientologische Verfolgung und Strafe zu erwarten hat. Unterdrückerische Behandlung ist gleichgesetzt mit scientologischen Straftaten. Und darunter fallen laut Kursmaterial zum Beispiel öffentliche Äußerungen gegen Scientology, vor staatlichen oder öffentlichen Untersuchungen der Scientology feindlich Zeugnis abzulegen, um die Scientology zu unterdrücken, im Dienst einer Anti-Scientology-Gruppe zu stehen und schlussendlich:
    Es ist ein Schwerverbrechen, sich öffentlich von Scientology abzukehren.
    (Hubbard, L. Ron: »PTS/SP-Kurs«. Kopenhagen, 1989, S. 173ff.)
    Auf dieser ideologischen Grundlage hat Hubbard in seinem »Handbuch des Rechts« deutlich formuliert, was für eine Definition von Recht in Scientology gilt und damit die Scientologen zu verinnerlichen haben. Es geht einzig und allein darum, Menschen zu erkennen, die der Verbreitung der Organisation im Wege stehen, und dafür zu sorgen, dass sie ihre Aktivitäten einstellen.
    Das »Handbuch des Rechts« von Hubbard fasst den Generalanspruch zusammen:
    Niemand unter uns richtet oder bestraft gerne.Trotzdem sind wir vielleicht die einzigen Leute auf der Erde mit einem Recht zu bestrafen.
    In Kenntnis der Definition von Straftaten der Organisation ist wohl kaum davon auszugehen, dass Scientology auch nur vom Ansatz her in irgendeiner Form Rehabilitation von Gefängnisinsassen leisten kann. Für die nichtscientologische Welt allerdings klingt es nach Engagement im Strafvollzug, und damit ist die nächste der Propaganda dienliche Nebelkerze in der Welt gezündet.
    Mit Ausstellungen und Info-Tischen wird der angebliche Kampf wegen Verstößen gegen die Menschenrechte, insbesondere durch die Psychiatrie, angeprangert und damit gleichzeitig das »Rettungsangebot« der Organisation offeriert. Die Institution, die auftritt, ist die Kommission für Verstöße der Menschenrechte in der Psychiatrie (KVPM).
    Ziel nach eigenen Angaben ist die »Demaskierung der Psychiatrie«. So sehen sich alle im Psychiatriebereich tätigen Menschen den verbalen Angriffen dieses Teiles von
Scientology ausgesetzt. Nicht nur die Menschen, sondern selbstverständlich auch die zugelassenen Medikamente, die im psychiatrischen Bereich angewandt werden, sind Zielscheibe. Unter dem Stichwort »Psychiatrische Drogen« werden die Hersteller von Psychopharmaka quasi als Drogenhändler diffamiert. Bei der Vermittlung der psychiatrischen »Verbrechen« aus Sicht der Organisation wird tief in die »demagogische, verleumderische Kiste« gegriffen.
    Zusammenfassend kann es so beschrieben werden: Hinter dem Bösen der Welt stecken immer die Psychiatrie und ihre Gefolgsleute.
    Die Erklärung für diesen massiven Kampf gegen Psychiatrie und allem, was damit zu tun hat, liegt - wie kann es anders sein - in der von Hubbard entwickelten Ideologie. Danach sind alle Menschen, die sich gegen die Scientology stellen, psychisch krank. So schreibt er auch in einem der Standardwerke »Die Ethik der Scientology«, dass nach seinen »Forschungen« fast alle Menschen zu Scientology gebracht werden können. Der restliche Anteil ist so psychisch krank, dass er unter Quarantäne zu stellen ist und nach Durchsetzung scientologischer Gesellschaftsformen in Lager zu bringen ist.
    Nach außen wirken die Aktionen dieser Einheit häufig - ähnlich wie NARCONON oder CRIMINON - wie eine Institution, die sich um Menschen in psychiatrischer Behandlung sorgt. Auch viele Menschen mit prinzipiell vorhandener Skepsis gegenüber Psychopharmaka können so angesprochen werden, um ihnen vermeintliches kritisches Engagement vor zu vielen Medikamenten vorzutäuschen.

    Auch der KVPM erfüllt beide Seiten der scientologischen Strategie:
    - nach außen: Wir wollen nur das Beste für die Menschen
    - nach innen: Wir erkennen die wirklichen Übeltäter, die der Expansion der Organisation und den persönlichen Weg zu einem vollendeten Menschen verhindern.
    Nicht nur die Werbung im öffentlichen Raum dient dem Expansionsdrang. Ob über den Einfluss im Wirtschaftsleben, über Prominente oder Lobbyisten oder auch über die vermeintlichen Bildungsangebote der Organisation: die Expansionsstrategie lässt so gut wie keinen Bereich der Gesellschaft aus. Gibt es bei den Anwerbungen auf der Straße zumindest noch eine Chance, relativ schnell zu erkennen, wer sich da um einen bemüht, wird es bei den anderen Angeboten schon
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