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Schwanger Schwanger

Schwanger Schwanger

Titel: Schwanger Schwanger
Autoren: Karen Toller Whittenburg
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konnte.
    Wahrscheinlich hatte Abbie der ganzen Familie jetzt ihre Lügen erzählt, aber was machte es schon? Alle würden zu ihm halten, wenn sie die Wahrheit erfuhren. Wenn es eine Sache im Leben gab, die zählte, dann war das die Familie. Jetzt fragten sie sich sicher, wieso Abbie ihn in die gleiche Falle hatte locken können wie Gillian vor einigen Jahren. Vielleicht hatten sie Abbie aber auch voller Mitgefühl zugehört. Wenn er erst einmal aufdeckte, dass sie eine Lügnerin war, dann würden jedoch alle auf seiner Seite stehen. Dessen war er sich sicher.
    Natürlich wäre es für alle leichter gewesen, wenn er heute Abend nicht wie ein Feigling geflohen wäre. Er konnte jedoch die Vorstellung nicht ertragen, neben der Frau zu sitzen, von der er seit Monaten geträumt hatte, und die sich jetzt als Lügnerin präsentierte. Also war er weggelaufen. Weggelaufen vor der Erinnerung an Gillians Verrat vor zwei Jahren. Geflohen vor der Erinnerung an Abbies süße Küsse vor fünf Monaten. Weggelaufen vor seinem eigenen verräterischen Herzen, das wohl nicht zwischen Lust und Liebe unterscheiden konnte.
    Es gab jedoch auch gute Frauen. Seine beiden Schwägerinnen Hannah und Serena. Sie hätten keine Tricks angewandt, um den Namen Coleman zu erwerben. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie durch ein Kind eine vorteilhafte Heirat erzielen wollten, so wie Gillian das gemacht hatte. Oder Abbie jetzt. Auch seine Cousine war grundehrlich, aber Jessie war eine geborene Coleman, die in Respekt vor der Wahrheit erzogen worden war. Olivia Smith, die Co-Trainerin, ging viel zu gut mit Pferden um, als dass sie zur Falschheit neigen könnte. Besonders Araberpferde spürten genau, wem sie trauen konnten und wem nicht. Dann gab es noch Tante Vi, die nicht einmal flunkern konnte, ohne rot zu werden. Obwohl Mac seine Mutter Rose erst kürzlich kennen gelernt hatte, konnte er sich nicht vorstellen, dass sie seinen Vater oder andere Männer getäuscht hatte.
    Aber jeder ehrlichen Frau stand eine wie Abigail Jones gegenüber. Eine Intrigantin, eine Lügnerin. Sie musste einfach lügen, denn ...
    Es gab kein denn . Sie war genauso schlecht, wie er annahm. Schlimmer als Gillian, die ihm eine Zeitlang wenigstens echte Gefühle entgegengebracht hatte.
    Gillians Fehler lag darin anzunehmen, dass Mac so sehr in sie verliebt war, dass er niemals geglaubt hätte, was sie getan hatte. Abbies Fehler bestand darin, dass sie auf die Desert Rose gekommen war und meinte, sie könnte ihn und seine Familie dahingehend manipulieren, dass sie sie bei ihren Plänen unterstützten.
    Zu schade, dass sie nicht bei ihm war, damit er ihr genau sagen konnte, was er von ihren Machenschaften hielt. Mac trat gegen einige Steine, während er in das dunkle Haus ging. Eine Bewegung und etwas Weißes beim See erregte seine Aufmerksamkeit. Jemand stand dort, vielleicht seine Mutter, die noch einen Abendspaziergang machte. Oder Tante Vi, die sic h um ihren fünfzigsten Geburtstag sorgte, der wie eine Bedrohung vor ihr lag. Da aber merkte er, dass die Frau im Mondlicht Abbie war. Die Lügnerin und Intrigantin Abbie. Abbie, deren Haar auf die Schultern fiel, und die so schön war, dass er ihren Anblick kaum ertragen konnte.
    Das war verrückt. Er hatte sich in eine Illusion verliebt. Die geheimnisvolle Frau, von der er fünf lange Monate geträumt hatte, hatte nur in seiner Fantasie existiert.
    Als er näher kam, drehte sie sich um und hielt sich am Geländer des Stegs fest. Ihre Körperhaltung ließ darauf schließen, dass sie Probleme befürchtete.
    "Kannst du nicht schlafen?" fragte er und lehnte sich an das Geländer. Der See, der vom Colorado River gespeist wurde, lag ruhig vor ihm, und das Licht des Mondes und unzähliger Sterne spiegelten sich in ihm. "Ein schlechtes Gewissen?"
    "Sodbrennen", erwiderte sie trocken.
    "Wirklich? Damit hatte ich noch nie zu tun."
    "Ein weiteres Beispiel dafür, dass Mutter Natur den Männern jegliche Verantwortung für ihre Taten erlässt."
    "Komm, dir fällt doch sicher etwas Besseres ein als die Geschichte von den ewig benachteiligten Frauen."
    Ihre Augen verengten sich, als sie ihn ansah. "Nun, mein Pseudo-Märchenprinz, ich wollte in Ruhe nachdenken, und ich wäre dir sehr dankbar, wenn du mich gefälligst allein lassen könntest."
    Auf ihn wirkte sie ziemlich unausgewogen. "Schön gesagt, aber wieder nur eine Lüge."
    "Wieder eine Lüge? Glaubst du, ich will, dass du hier bleibst und mich beleidigst?"
    "Wenn ich dich in Ruhe
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