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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege
Autoren: Henry Neff
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verzierten Balken getragen, und das einzige Licht spendeten Öllampen, die ihren warmen goldenen Schimmer über die Anwesenden warfen. Direktorin Richter saß am Kopfende eines Granittisches, in den das Siegel von Rowan eingraviert war. Darauf standen Kristallkelche und eine Karaffe mit Rotwein. Miss Kraken, die bucklige, bissige Leiterin des Fachbereichs Magie in Rowan, saß zu ihrer Rechten. Max begrüßte sie, konzentrierte sich jedoch schnell auf das eigenartige, verhutzelte Etwas, das ihn vom anderen Ende des Tisches aus musterte.

    »Jungen«, sagte Mrs Richter, »entschuldigt das schlechte Licht; wir müssen Rücksicht auf unseren Gast nehmen, der sich in einer solchen Umgebung wohler fühlt. Ich möchte euch gern mit Dame Mala bekannt machen.«
    Die Wicca lächelte und neigte zum Gruß tief den Kopf. In dem fahlen Licht wirkte ihre Haut anfangs vernarbt wie die von Cooper, aber Max begriff bald, dass es keinen Narben, sondern Tätowierungen waren. Jeder sichtbare Zentimeter ihres Körpers – ihr Gesicht, ihre Ohren, die Fingerspitzen – war mit kleinen Hieroglyphen und Symbolen bedeckt, die säuberliche Muster und Formen bildeten, bevor sie unter den Stoffbahnen ihrer schlichten schwarzen Gewänder verschwanden. Ihr geflochtenes weißes Haar war so dünn wie die Fäden von Maiskolben, und auf ihrem eingefallenen Gesicht stand ein Ausdruck höflicher Spannung, während sie einen kleinen Schluck Wein nahm. Blassgrüne Augen blickten zu Cooper hinüber, als er neben ihr Platz nahm, und verweilten am längsten auf seinem Ärmel. Sie hörte jedoch keinen Moment lang auf zu lächeln und richtete ihr Interesse schnell auf Max und David, als die beiden sich auf Stühlen neben Mrs Richter niederließen.
    »Dame Mala ist eine unserer entfernten Verwandten aus dem Osten«, erklärte Mrs Richter und schob sich eine verirrte silberne Haarsträhne aus der Stirn. »Es sind mehrere Jahrhunderte vergangen, seit wir das letzte Mal Kontakt zu den Wiccas hatten, aber sie sind alte Freundinnen, und ihr Besuch ist eine Ehre für uns.«
    Die Wicca hob dankend ihr Glas.
    »Ja«, fuhr Mrs Richter fort und bedachte ihren Gast ihrerseits mit einem gepressten Lächeln. »Ihr müsst verstehen, Schüler, dass Dame Malas Ankunft an diesem Morgen höchst unerwartet war. Anscheinend hatte unser Peter Varga die Wiccas auf seinen Reisen besucht, um sie um Hilfe bei
der Suche nach den Kindern zu bitten, die im letzten Jahr entführt wurden. Er hat euch beide erwähnt und … unser Gast ist zu unserer großen Überraschung und Freude auf unserer Türschwelle erschienen. Jetzt, da ihr hier seid, wird sie uns vielleicht den eigentlichen Zweck ihres Besuches enthüllen.«
    Dame Mala strahlte und entblößte dabei kleine vergilbte Zähne, die zu Spitzen abgefeilt waren. Als sie aufstand und eine tiefe Verneigung vor ihnen machte, klapperten Perlen und Ketten aus Halbedelsteinen.
    »Sie sind sehr großzügig, Frau Direktorin«, sagte sie mit einer kehligen Tenorstimme. »Und ich darf Sie meinerseits von meinen Schwestern grüßen. Sie erweisen unseren Verwandten, die vor so langer Zeit den Ozean überquert haben, ihre Reverenz. Es ist nur passend, dass die jungen Menschen die Funken sind, die unsere alte Freundschaft neu entfachen und die Differenzen zwischen uns überbrücken sollen. Wir haben lange auf diese beiden gewartet.«
    »Mrs Richter …«, flüsterte Max.
    Die Direktorin hob einen Finger, um ihn zum Schweigen zu bringen. Die Wicca wandte sich hastig von Mrs Richter ab und richtete den Blick ihrer durchdringenden grünen Augen auf Max.
    »Welches der Gesegneten Kinder ist dieser Junge?«, fragte sie.
    »Dame Mala, das ist Max McDaniels. Er ist …«
    »Der Hund«, hauchte die Wicca. Ihre Augen weiteten sich und sie beugte sich vor. Cooper verlagerte kaum merklich sein Gewicht. »Verzeihen Sie mir, denn erst jetzt sehen meine alten Augen das Licht auf seiner Stirn. Rath dé ort, Cúchulain. Saol fada chugat.«
    Max rutschte unbehaglich hin und her, als die Wicca kurz mit der Stirn den Tisch berührte und dann wieder Platz
nahm. Bevor sie weitersprach, machte sie hastig ein Zeichen.
    »Jetzt, da Astaroth auf dieser Erde wandelt, wird die erhabene Schule von Rowan ihres Hundes dringend bedürfen. Um unser früheres Bündnis zu ehren, haben meine Schwestern mich angewiesen, nur auf der Hälfte unserer Rechte zu bestehen. Der Hund von Rowan darf hierbleiben. Die Hexen verlangen nur den jungen Zauberer, der so begabt in unseren Künsten
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