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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege
Autoren: Henry Neff
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Wieder kam das Messer – drei gegen Max’ Brust geführte Stiche. Max schlug Coopers Hand beiseite und brachte zwei verzweifelte Hiebe zustande, bevor der Agent sich flink außer Reichweite brachte.
    »Zeigen Sie sich!«, zischte Max frustriert.
    Er bekam keine Antwort. Die Dunkelheit wirbelte um ihn herum, dickflüssig wie Erbsensuppe.
    Schließlich machte Cooper einen Fehler. Max hörte ein Scharren hinter sich. Als er sich umdrehte, sah er ein Aufblitzen von Phosphoröl, das in weitem Bogen von unten auf seine Körpermitte zielte. Schnell wie eine Schlange zuckte Max’ Arm hinunter; es gelang ihm, Coopers Klinge abzuwehren. Cooper verharrte für einen Augenblick – er hatte das Gleichgewicht verloren und war so nahe, dass Max einen hoffnungsvollen Blick auf den Zielflicken des Agenten werfen konnte. Er grinste und setzte zum entscheidenden Stoß an.

    Als er jedoch zustieß, spürte er, wie Cooper sein Gewicht verlagerte, und schon schloss sich dessen Hand um seinen Ellbogen. Der Agent machte sich Max’ Schwung zunutze, um den Jungen an sich vorbeizuschleudern. Max landete hart auf seiner Kehrseite und spürte einen plötzlichen Druck auf der Brust. Coopers Stimme durchbrach die Stille. »Halt.«
    Der Befehl wurde mit ruhiger, angespannter Endgültigkeit gegeben.
    Die unnatürliche Dunkelheit verwehte im Wind. Als sie ganz verschwunden war, sah Max, dass Cooper sich etwa sechs oder sieben Schritt weit zurückgezogen hatte. Einige stille Sekunden lang beobachtete er Max lediglich. Offenbar zufrieden, dass der Kampf vorüber war, klopfte der Agent auf ein kleines Funkgerät in seinem Ohr.
    »Hier ist Cooper«, sagte er, ohne Max aus den Augen zu lassen. »Ich bin jetzt bei ihm. Wir sind fertig … Ergebnis wie erwartet.«
    Max sah zu, wie Cooper geduldig jemandem am anderen Ende zuhörte. Dann schaltete der Agent das Gerät aus und wandte sich Max zu.
    »Wir sollen zurückkommen«, murmelte er.
    Max stand auf und reckte den Hals, um zu dem weißen Fähnchen hinaufzublicken, das über ihnen flatterte.
    »Lass gut sein«, sagte Cooper. »Ich habe gewonnen.«
    Max beobachtete, wie der Mann beiläufig auf den roten Flicken auf seiner Brust zeigte. In der Mitte leuchtete ein großer Flecken Phosphoröl.
    »Sind Sie sich sicher?«, fragte Max und funkelte den Agenten an, bevor er von einem trockenen, bellenden Husten übermannt wurde.
    Cooper blickte auf seine eigene Brust hinab, wo sich ein Fleck Phosphoröl wie ein Brandmal in den blutroten Flicken
eingebrannt hatte. Ein Dutzend phosphorisierender Narben zogen sich über die Brust und die Arme des Agenten.
    Der Agent betrachtete Max’ Werk mit grimmiger Miene. Dann tippte er auf sein Funkgerät.
    »Korrektur. Ergebnis unerwartet. Beide Parteien eliminiert.«
    Cooper nahm sich das Funkgerät aus dem Ohr.
    »Wer war das?«, fragte Max.
    »Direktorin Richter«, antwortete Cooper. »Wir müssen bis Mittag zurück sein.«
    Cooper nahm Max’ Aufstöhnen nicht zur Kenntnis. »Du solltest dich über die Chance auf einen kleinen Lauf freuen«, brummte der Agent, während Max seine Schnürsenkel neu band. »Deine Kondition ist erbärmlich.«
    »Außer mir wird niemand von Agenten hier heraufgejagt«, murrte Max, der erschöpft und gereizt war.
    »Du hast alle anderen Möglichkeiten erschöpft«, erwiderte Cooper stoisch. »Die älteren Schüler haben sich beschwert. Sie weigern sich, mit dir zu trainieren – sie denken, die Ergebnisse schaden ihnen bei ihren Bewerbungen für ihre künftigen Einsätze. Von jetzt an wirst du es mit Agenten oder Magiern zu tun haben.«
    Max dachte an den zu Tode erschrockenen Sechstklässler, den er vor einigen Tagen aufgespürt hatte, und daran, wie der Junge nach seiner schnellen Niederlage aus dem Sanktuarium gestürmt war.
    »Ich verspreche, dass ich sie nicht mehr so schnell erledigen werde«, sagte Max mit einem schelmischen Grinsen. »Ich werde ihnen erlauben, ihre Sache besser zu machen.«
    Cooper sah ihn finster an.
    »Du wirst nichts dergleichen tun. Du hast noch reichlich Arbeit vor dir. Ich nehme an, du freust dich über den kleinen grünen Punkt auf meiner Brust, nicht wahr?«

    »Ein wenig«, gab Max zu, dann errötete er und vertiefte sich in die Betrachtung seiner Schuhe.
    Tonlos und abgehackt zählte Cooper Max’ Fehler auf.
    »Ich hätte mich aus jeder Richtung deinem Versteck nähern können. Ein simpler Vogelruf hat mich bis auf zehn Meter an dich herangebracht. Deine Doppelgänger waren primitiv und kindisch
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