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Schule der Lüfte wolkenreiter1

Schule der Lüfte wolkenreiter1

Titel: Schule der Lüfte wolkenreiter1
Autoren: bishop
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Schließlich haben Sie ein geflügeltes Pferd entführt!«
    »Das habe ich nicht.«
    »Nein, natürlich nicht. Ihre Leute haben es getan. Sie haben es nach Fleckham gebracht … und wir haben Sie dort gesehen!«
    »Wer sollte Ihnen glauben, Philippa? Sie tragen immerhin die Schuld am Tod einer Pferdemeisterin.«
    »Was war Irinas Auftrag, Wilhelm? Sollte sie mich und Wintersonne töten? Sollte sie Ihnen den kleinen Schwarzen bringen, der ohne seine Reiterin verrückt geworden wäre?«
    Wilhelm zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Es war ein Fehler, das Pferd ohne die Reiterin zu holen, zugegeben. Jinson hätte das wissen müssen.«
    Lark öffnete den Mund, um zu widersprechen, doch als sie den scharfen Blick Meisterin Winters bemerkte, schloss sie ihn gleich wieder. Der Fürst und die Pferdemeisterin starrten einander an. Nur Starke Lady war zu hören; sie zerrte an ihrer Leine, wieherte und stampfte mit den Hufen.
    »Wir werden Irinas Pferd einschläfern müssen«, sagte Meisterin Winter. »Und auch das lastet auf Ihren Schultern, Wilhelm.«
    Wilhelm seufzte, als wäre das alles nur ein Spiel, dessen er jetzt überdrüssig war. »Sie hatte meine Gerte«, erwiderte er mit hoher Stimme, als sprächen sie von jemandem, der eben erst den Raum verlassen hatte. »Ich will sie zurückhaben.«

    »Selbstverständlich. Bedienen Sie sich nur.«
    Wilhelm spannte die Kiefermuskeln an, und wieder senkte sich eine eisige Stille über den Hof, bevor er den Blick seiner schwarzen Augen auf Lark richtete. »So, und du Balg, du willst wohl einfach nicht vernünftig sein, was?«
    Lark hatte das Gefühl, ihre Zunge wäre gelähmt, so wie die von Pamella. Weil sie keine Antwort wusste, hob sie das Kinn und gab ihr Bestes, um dem Fürsten genauso trotzig in die Augen zu starren, wie Philippa es getan hatte.
    Er verzog die Lippen. »Also gut«, fuhr er fort. »Deine Familie wird dafür zahlen. Sieh dir alles noch einmal gut an, denn es fällt nun an die Krone.« Er machte eine ausladende Handbewegung, mit der er die Scheune, die Felder, den Küchengarten und das Bauernhaus umfasste. »Du und deine Einfaltspinsel von Brüdern werden sich etwas anderes suchen …«
    Unvermittelt verstummte er, und als er an Lark vorbei zum Bauernhaus sah, weiteten sich ungläubig seine Augen.
    Lark drehte sich umständlich auf ihrer Krücke herum und folgte seinem Blick.
    Am Fenster von Larks Schlafzimmer im oberen Stockwerk stand Pamella und blickte zu ihnen herab. Obwohl sich das Sonnenlicht in der Scheibe spiegelte, waren ihre weißblonden Haare deutlich zu erkennen. Sie hatte etwas auf dem Arm, Laken oder Handtücher, die sie erschreckt zu Boden fallen ließ, als sie ihren älteren Bruder erblickte.
    Mit leiser, angespannter Stimme sagte Meisterin Winter: »Beeil dich, Larkyn. Sorge dafür, dass Pamella im Haus bleibt.«
    Wilhelm starrte erst sie und dann Larkyn an. »Was hat Sie Ihnen erzählt?«, fragte er, wobei seine Stimme nur mehr ein Krächzen war.

    »Lauf, Larkyn!«
    Lark gehorchte. Sie humpelte über den Hof, vorbei an dem Rautenbaum, erreichte die Küche und verschloss fest die Tür hinter sich. Dann linste sie durch die Fugen und sah, wie Meisterin Winter die Hände in die Hüften gestemmt hatte und Fürst Wilhelm zum Kühlkeller ging. Slathan erschien verspätet auf einem staubbedeckten, verschwitzten Schecken. Hinter ihm folgte der Zuchtmeister auf einem ebenso erschöpften Braunen. Als sie abgestiegen waren und schließlich bei dem Fürsten ankamen, war Wilhelm bereits in den Kühlkeller gegangen und kam jetzt mit seiner Gerte unter dem Arm wieder heraus. Dann setzte er sich den Hut auf und streifte die Handschuhe über.
    Lark hörte Schritte hinter sich, drehte sich um und sah Pamella mit Brandohn neben sich. Sie hielt das Treppengeländer umklammert und versuchte krampfhaft, etwas hervorzubringen.
    »Setzen Sie sich«, drängte Lark, ging zu ihr und half ihr auf einen Stuhl. »Holen Sie Luft, Pamella. He, Brandohn, komm mit mir.«
    Der kleine Junge schwankte auf sie zu und hielt fest ein Holzschwert umklammert, das Edmar für ihn geschnitzt hatte. Lark nahm das Kind auf den Arm, stellte sich vor Pamella und versperrte ihr den Blick auf den Hof. »Was ist los, Pamella? Meisterin Winter hat uns erzählt, dass er Ihr Bruder ist. Wieso macht er Ihnen solche Angst?«
    »Nehmen … nehmen …« Pamellas Mund arbeitete, ihre Lippen stockten bei dem nächsten Wort, sie presste sie aufeinander und zitterte vor Anstrengung.
    Lark versuchte
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