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Schriftliche Bewerbung

Schriftliche Bewerbung

Titel: Schriftliche Bewerbung
Autoren: Gitte Haerter , Christine Oettl
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spielen werden. Sofern Sie jedoch ein Foto beilegen, sollte es Sie ins richtige Licht rücken. Denn schon bisher galt: Lieber kein Foto als ein schlechtes oder unvorteilhaftes. Das heißt, es ist besser, kein Foto beizulegen, als eines, das Sie noch schnell irgendwo haben machen lassen.
    Ein gutes Bewerbungsfoto
stellt Sie in den Mittelpunkt (der Hintergrund unterstützt, anstatt zu erschlagen…),
lässt Sie offen und sympathisch wirken,
ist aktuell (Sie sehen noch so aus wie auf dem Foto).
    Haben Sie Fotos von sich? Dann fragen Sie doch einmal Menschen aus Ihrem Umfeld, wie Sie auf diesen Bildern wirken. Bitten Sie darum, dass man Ihnen aufrichtig Rückmeldung gibt – und auch offen sagt, wenn es etwas zu »meckern« gibt. Außenstehende tun sich oft leichter mit dem Feedback: Da siehst du aber verkniffen aus. Oder: Du wirkst da so gehetzt, so bist du doch gar nicht.
    Absolut out sind übrigens Bilder aus dem Automaten – auch die aus neuen Automaten, die Digitalfotos anbieten –, selbst wenn es bequem und relativ kostengünstig ist. Bitte greifen Sie auf Automatenbilder wirklich nur bei irgendwelchen Ausweisen zurück, niemals aber bei Ihrer Bewerbung. Die Ausleuchtung, die Farben, der Gesichtsausdruck durch die Atmosphäre und meist auch Hektik… all das führt dazu, dass man sehr unvorteilhaft wirkt.

    INFo
    Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz
    Im Sommer 2006 wurde das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz – umgangssprachlich auch »Antidiskriminierungsgesetz« genannt – verabschiedet. Ziel des Gesetzes ist, so der § 1, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen.
    Das AGG finden Sie im kompletten Wortlaut online, zum Beispiel hier:
    http:// www.gesetze-im-internet.de/agg
    Auswirkungen des AGG auf den Bewerbungsprozess
    Bisher haben sich, entgegen der anfänglichen Annahmen, weder der Bewerbungsprozess, noch die Bewerbungsformalia wesentlich verändert. Es ist gut möglich, dass die Lebensläufe künftig anonymisierter ausfallen, also persönliche Angaben weitgehend wegfallen, möglicherweise werden Fotos seltener angefragt.
    In erster Linie sind die Unternehmen in der Pflicht: Sie müssen sehr viel stärker darauf achten, wie Stellenausschreibungen formuliert werden. Der Ablauf des Bewerbungsprozesses und die Entscheidungen werden genauer dokumentiert. Die Fragen im Vorstellungsgespräch fallen bedachter aus, ihr Schwerpunkt wird noch mehr auf die Qualifikation gesetzt und teilweise werden Gespräche mit mehreren Unternehmensvertretern durchgeführt.
    Wie stark die Auswirkungen auf die Bewerbung künftig werden, ist noch nicht absehbar. Darum werden wir an verschiedenen Stellen dieses Buches auf das AGG verweisen, aber die bisherige Vorgehensweise dennoch genau erklären.
    Denn für Sie als Bewerber ist wichtig, offen zu bleiben und sich möglichst gut und individuell zu präsentieren! Bitte stellen Sie sich nicht auf den Standpunkt, das Persönliche sei nun weniger relevant oder dass »die Firma etwas eh nicht mehr darf«.

     
Bei diesem Beispiel sieht man sehr deutlich, wie unterschiedlich eine Person auf Bildern wirken kann: Das Farbfoto wirkt lebendig und persönlich – die Farben und die Person gehen harmonisch ineinander über –, das Schwarz-Weiß-Bild lässt die Person etwas »kühler« wirken. Auch die Frisur unterstreicht hier jeweils die Wirkung.
Nicht so gut am Farbfoto ist, dass die Bewerberin am Betrachter vorbeisieht. Sie wirkt etwas gehetzt, was wiederum durch die Haarsträhnen unterstrichen wird.
Im rechten Bild ist der offene Gesichtsausdruck ansprechend: Die Bewerberin nimmt Blickkontakt mit dem Betrachter auf.
Die Bewerberin ist im Grafikbereich aktiv und bewirbt sich im Werbe- und Verlagswesen. Insofern kann sie bei den Fotos ruhig etwas außergewöhnlicher vorgehen.
Empfehlenswert wäre eine Kombination: ruhig ein farbiges, lebendiges Bild, das der offenen und aktiven Persönlichkeit der Bewerberin entspricht – aber mit direktem Blickkontakt und etwas mehr Fokus auf ihrem Gesicht.

     
Im linken Bild entsteht eine sehr große dunkle Fläche durch den schwarzen Rollkragenpulli: Fast die Hälfte des Bildes ist dadurch sehr dunkel, zieht die Blicke auf sich und stiehlt der Person etwas »die Schau«. Wenn es sich machen lässt, kann man in diesem Fall das Foto einfach sauber unten etwas abschneiden. Wer
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