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Schriftliche Bewerbung

Schriftliche Bewerbung

Titel: Schriftliche Bewerbung
Autoren: Gitte Haerter , Christine Oettl
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vermuten unberechtigterweise, dass ein Zeugnis schlecht ist, etwa weil sie sich auf einzelne Wörter fixieren, anstatt den Gesamteindruck zu berücksichtigen, wie das ein guter Personaler tut. Wenn Sie unsicher sind, können Sie auch einen unabhängigen Experten fragen, wie Ihr Zeugnis wirkt und was es aussagt. Sie sollten aber auf jeden Fall damit rechnen, dass Sie möglicherweise auf einen bestimmten Aspekt in einem der beigelegten Zeugnisse angesprochen werden.
    Große Unsicherheit gibt es oft auch, was das aktuelle beziehungsweise letzte Zeugnis angeht: Man ist vielleicht noch in Lohn und Brot und orientiert sich neu. Ein Zwischenzeugnis möchte man nicht anfordern, weil das die Absicht zu wechseln verraten würde. Oder das letzte Angestelltenverhältnis ist bereits beendet, aber Sie haben noch kein Zeugnis erhalten. Keine Panik! Jeder Personaler weiß, dass möglicherweise über die aktuelle oder letzte Stelle einfach noch kein Nachweis da ist. Die Scheu, Zwischenzeugnisse anzufordern, ist ebenfalls bekannt und daher nachvollziehbar.
    Überlegen Sie es sich trotzdem: Ein Zwischenzeugnis kann Ihnen bei einer Bewerbung sehr helfen, insbesondere dann, wenn Sie sonst keine Nachweise über Ihre Berufspraxis haben. Was Sie aber auf jeden Fall tun können, ist die Lücke selbst zu füllen, indem Sie beispielsweise ein Tätigkeitsprofil beifügen ( → Seite 29ff.).
    Beispiel
    Ein Informatiker, der sich bei einem Automobilkonzern bewerben möchte, teilt mit, dass er den Nachweis über einen Rhetorikkurs nicht beilegt, weil das ja nichts mit seiner Tätigkeit zu tun hat. Tatsächlich ist die Information, dass der Bewerber sich für Rhetorik interessiert und sich fortbildet, sehr positiv für ihn. Erst recht, weil er einem technischen Beruf angehört, bei dem oft darüber geklagt wird, dass es Verständnisschwierigkeiten zwischen Technikern und Laien gibt.
Praktika
    Gerade für Berufsanfänger sind Praktika eine feine Sache. So kann man die Berufserfahrung, die man beispielsweise neben dem Studium erworben hat, verdeutlichen und bekommt einen Vorsprung vor Bewerbern, die keinerlei Berufspraxis vorweisen können.
    Beschränken Sie sich nicht darauf, Ihre Praktika im Lebenslauf lediglich aufzulisten, sondern bitten Sie – sofern das nicht automatisch geschieht – um einen ausführlichen Nachweis: In welcher Abteilung waren Sie? Wen haben Sie unterstützt? In welchem Unternehmensbereich/an welchem Projekt haben Sie mitgearbeitet? Mit welchem Verantwortungsgrad? Wie schätzt man Ihre Persönlichkeit und Ihre Leistungen ein? Je konkreter, desto besser!
    Wenn Sie jedoch nur Brotzeitholer und Kopierer waren oder es Ärger gab, sodass Sie befürchten, dass ein ausführlicher Nachweis eher negativ ist, bitten Sie um einen einfachen Praktikumsnachweis, in dem Ihnen Zeit, Dauer und Tätigkeit bestätigt werden.
Arbeitsproben
    In manchen Bereichen kann man seine Fähigkeiten direkt unter Beweis stellen. Ein Grafiker kann von ihm gestaltete Broschüren oder Anzeigen beilegen. Eine Journalistin kann einige von ihr verfasste Artikel mitschicken. Ein Marketingfachmann kann ein erfolgreich durchgeführtes Projekt konkret schildern. Eine Webdesignerin kann Screenshots von Internetseiten beilegen und natürlich die entsprechenden Webadressen mit angeben… Arbeitsproben sind grundsätzlich hervorragend. Denn besser als zu zeigen, was man drauf hat, geht’s kaum. Wichtig ist, dass Sie immer auf die betreffende Position bezogen entscheiden, ob Sie Arbeitsproben beilegen. Denn wer irrelevante Arbeitsproben beilegt oder einen falschen Schwerpunkt setzt, kann sich dadurch auch ins Aus katapultieren.
    Übrigens können Sie auch praktische Arbeitsproben anbieten. Handelt es sich bei Ihrem Fachgebiet um eine Dienstleistung, also etwa Telefonakquise oder eine Kundenberatung, dann bieten Sie doch an, diese persönlich zu demonstrieren. Denken Sie auch an die Möglichkeit, Arbeitsproben für »fiktive« Projekte zu erstellen. Das ist beispielsweise für Quereinsteiger vorteilhaft, die noch keine tatsächlichen Arbeiten in der entsprechenden Branche vorweisen können. Sagen Sie ganz offen, dass das es sich um ein ausgedachtes Projekt handelt, um Ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.
    Tipp
    Übersetzungen
    → Haben Sie fremdsprachige Zeugnisse oder Nachweise? Wenn Sie nicht sicher sind, dass der Personalentscheider die Sprache auch beherrscht, sollten Sie sicherheitshalber eine Übersetzung beilegen. So ist beispielsweise bei einer Firma, die
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