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School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)

School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)

Titel: School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)
Autoren: Petra Röder
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offen«, rief der Fahrer mir zu, stieg in den Wagen und fuhr davon. Ich war zu verdattert, um etwas zu sagen, und starrte dem immer kleiner werdenden Fahrzeug hilflos hinterher.
    Einen kurzen Moment zögerte ich noch und sah an der düster wirkenden Steinfassade entlang, dann fasste ich mir ein Herz und stieg die Stufen nach oben.
    Die Tür war, wie der Fahrer es prophezeit hatte, offen und machte ein knarzendes Geräusch, als ich sie aufzog. Ich trat in eine große Halle, deren Fußboden aus dunklen und hellen Steinplatten bestand, die wie ein Schachbrett angeordnet waren.
    Auch die Wände innen bestanden aus grauem Stein und wurden von überdimensionalen Porträts und Wandteppichen geziert.
    Ich machte ein paar vorsichtige Schritte in die Halle, bis ich ungefähr genau in der Mitte stand. Vor mir lag eine Steintreppe, die in die oberen Stockwerte führte. Rechts und links erstreckten sich zwei Gänge mit unzähligen Türen.
    Ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr. Halb zwölf mittags. Stirnrunzelnd sah ich mich um. Sollte man in einem Internat nicht hin und wieder auf einen Schüler oder Lehrer treffen?
    »Ms Carter?« Ich wirbelte so erschrocken herum, dass meine Handtasche von meiner Schulter rutschte und zu Boden fiel. Eine große, schlanke Frau, die ich auf Mitte fünfzig schätzte, bückte sich, hob die Tasche auf und reichte sie mir lächelnd.
    »Danke«, murmelte ich verlegen und schob mir den Riemen wieder über die Schulter.
    Die Frau streckte mir, noch immer lächelnd, die Hand entgegen.
    »Ich bin Martha Jackson, die Rektorin dieser Schule«, stellte sie sich vor.
    Ich schüttelte ihre Hand.
    »Lucy Carter«, entgegnete ich und versuchte ihr Lächeln zu erwidern.
    »Es freut mich sehr, dass Sie unser Angebot angenommen haben und zu uns gekommen sind. Ich schlage vor, wir gehen in mein Büro. Hier wird gleich der Teufel los sein, denn es klingelt bald zur Mittagspause«, erklärte sie und bedeutete mir, ihr zu folgen. Wir stiegen die Stufen nach oben und bogen dann rechts in einen Gang ab. Dort öffnete sie die Tür eines Zimmers und forderte mich auf einzutreten.
    »Willkommen in meinem kleinen Reich.« Die Rektorin trat hinter einen großen Schreibtisch und ließ sich in ihren Bürosessel fallen.
    Sie zeigte auf einen bequem aussehenden, gepolsterten Stuhl auf der gegenüberliegenden Seite und bat mich, Platz zu nehmen.
    Während ich mich setzte, sah ich mich interessiert um. An allen Wänden bis auf die Fensterfront befanden sich deckenhohe, dunkle Regale, die mit Büchern vollgestopft waren.
    Dort, wo kein Platz mehr gewesen war, um diese aufrecht ins Regal zu stellen, hatte man sie lieblos oben auf die anderen Bücher gelegt. Nicht wenige davon sahen sehr alt und wertvoll aus.
    Das Klappern von Porzellan ließ mich wieder zu Mrs Jackson sehen. Auf einem kleinen Serviertisch neben ihr standen eine Kanne und diverse Tassen.
    »Kaffee?«, fragte die Rektorin freundlich.
    »Gerne«, antwortete ich. Sie schenkte ein und reichte mir eine Tasse. Ich nippte daran und musste feststellen, dass der Kaffee noch viel zu heiß war. Also stellte ich ihn vor mir auf dem Schreibtisch ab.
    Ich hatte noch immer keine Ahnung, warum ich die Zusage erhalten hatte, und wollte die Frage danach nicht länger aufschieben. Ich faltete die Hände im Schoß zusammen.
    »Ich glaube, es handelt sich um einen Irrtum«, erklärte ich.
    Mrs Jackson sah mich erstaunt an.
    »Und weshalb sind Sie dieser Meinung?«
    Nervös knetete ich meine Hände.
    »Na ja, ich habe mich niemals an diesem College beworben, und deshalb denke ich, dass der Brief mit dem Angebot für das Stipendium ein Versehen sein muss.«
    Die Rektorin musterte mich lächelnd. Für einen kurzen Augenblick sah ich ihr direkt in die Augen und hatte das Gefühl, sie würde direkt in mein Innerstes blicken.
    »Liebe Ms Carter, ich kann Ihnen versichern, dass es sich bei dem Schreiben nicht um ein Versehen handelt. Sie haben den Brief von uns erhalten, weil sie auf der Liste stehen«, sagte sie sanft.
    »Auf der Liste?«
    »Sie stehen auf der Liste der Begabten«, antwortete sie.
    Nun war ich völlig verwirrt. Ich gehörte in der Schule nicht zu den Schlechtesten, mehr aber auch nicht. Allein wenn ich an meine Leistungen in Mathematik dachte, zog sich mir der Magen zusammen.
    »Sehen Sie, das ist der Beweis, dass es sich doch um einen Irrtum handelt. Ich bin eine ganz durchschnittliche Schülerin«, warf ich ein.
    Erneut umspielte ein wissendes Lächeln ihre
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